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Kommen lassen

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„Und jetzt Du.“ „Ich?“ „Mach mal. Wer am Berg anfahren kann, kann wirklich Auto fahren.“ Er zieht die Handbremse an, macht die Musik aus, lässt den Motor laufen, wir steigen aus und tauschen Plätze. Was soll schon passieren. Keine Sau weit und breit, Sonntagmorgen auf dem Land. Hinter uns geht es fünfhundert Meter schnurgerade den Beton-Feldweg bergab. Ich trete die Bremse und löse die Handbremse. „Das Lenkrad brauchst Du jetzt gar nicht.“ Na dann. Ich leg die Hände in den Schoss und atme tief durch. „Jetzt Kupplung treten. Mit dem rechten Fuss die Bremse loslassen und schon mal sachte das Gaspedal berühren.“ Wir rollen nach hinten unten und werden allmählich schneller. „Kupplung kommen lassen...“ Da greift was im Getriebe, wir rollen langsamer und langsamer bis wir stehen: Die Schwerkraft und der Motor machen Armdrücken und sind gleich stark. Ich lass den Motor gewinnen und fahr nach vorne, den Berg hinauf. Ich bin ein absolutes Naturtalent. „Mach’s nochmal.“ Ich fahr noch ein Stückchen weiter den Berg hinauf: mehr Platz zum rückwärts Fallenlassen. Ich trete das Pedal und lass die Schwerkraft machen. „Kupplung kommen lassen, kommen lassen, kommen lassen, genau, so hältst du ihn fest, ohne die Bremse zu benutzen, und jetzt mehr Gas, weniger Kupplung und...“ ich fahre: rückwärts fallen lassen, kommen lassen, hoch den Berg. Fallen lassen, kommen lassen, hoch den Berg… Er hat aufgehört zu reden und kramt im Handschuhfach nach dem Tabak. Er dreht eine Zigarette für sich und eine für mich, zündet beide an und gibt mir eine. Ich häng meinen Arm aus dem Fenster. Es ist perfekt.

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