Читать книгу LebensLichtSpuren - Nanaja Meropis - Страница 44

STILLZEIT

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Nachmittagssonne durchflutet den Bauernhof. Über dem Misthaufen tanzen hunderte Fliegen und Mücken im orangefarbenen Licht. Wie wohl ich mich an Mutters Hand fühle, die leere Milchkanne in der anderen. Die schwüle Sommerluft schwanger mit dem Geruch aus den Ställen. Ich reiße mich von Mutter los, stürme in den Kuhstall. Schwalben zischen über meinem Kopf. Ich spüre den zarten Hauch ihrer Flügel über meine Haare streichen. Drinnen sitzt die Bäuerin auf einem Schemel, ein Tuch um den Kopf gebunden, die Stirn am warmen Kuhbauch. Meine kleine Seele lächelt ihr zu. Sie liebt mich, weil sie selbst keine Kinder bekommen konnte. „Komm zu mir!“, ruft sie, umarmt mich, als ich bei ihr stehe, die Schuhe voller Gülle. Wie immer nimmt sie mich auf den Schoß. Sie riecht wie die Kühe. Wie ich das genieße, in mich einsauge. Ich schmiege mich an sie, lege meinen Kopf in ihren Arm, schließe die Augen, öffne meinen Mund. Sie spritzt mir frische Milch aus der Euterzitze in den Mund. Nie werde ich das vergessen, dieses Kitzeln im Hals, den warmen Kuhgeschmack und -geruch, die Zärtlichkeit der Bäuerin. Mutter steht neben uns und lacht.

LebensLichtSpuren

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