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MIT EINEM RIESEN SPIELEN

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Bei meiner Taufe, als ich zwei Jahre alt war, betrat ich dieses riesige Haus. „Das ist das Haus Gottes!“, sagte meine Mutter. Ich schaute auf die hohe Decke und dachte, Gott sei sicher ein sehr großer Mann, ein Riese. Und warum diese Bänke? „Gott erhält viele Besuche“, erklärte meine Mutter. Also war er ein netter Mann, und bald stellte ich mir vor, wie er sich bückte, um mit mir zu spielen.

„Wo ist er?“, wollte ich wissen, damit wir so schnell wie möglich spielen konnten. Ich hatte noch nie mit einem Riesen gespielt!

„Überall“, antwortete meine Mutter. Aber das war keine Antwort für mich. Ich verstand nicht, was das bedeuten sollte und kam zu dem Schluss, dass Gott wie mein Vater war, der zur Arbeit ging und den ganzen Tag von zu Hause weg war. Und wir gingen in eine Ecke der Kirche, wo der Priester kaltes Wasser über meinen Kopf fließen ließ. Wenn ich meiner Schwester Wasser auf den Kopf gießen würde, hätte man mit mir geschimpft. Aber hier goss der Priester Wasser auf meinen Kopf, und keiner der Erwachsenen sagte etwas. Sie machten ernste Gesichter und der Priester sprach unverständliche Dinge. Ich wollte auf dem Schoß meiner Mutter sitzen und nicht auf dem meiner Patin, und mein Vater sah bedeutsam zu meiner Mutter hin. Als Rettung hatte ich bloß meinen Schnuller. Ich fing an, ihn in meinem Mund zu drehen und am Gummi zu kauen und sehnte mich danach, zu wissen, wann Gott endlich nach Hause kommen würde.

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