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PRIMELWIESE

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Zweifellos waren die Wintermonate meiner Kinderzeit wesentlich kälter und schneereicher, der Frühling zeigte sich frühestens Mitte März mit den ersten frühblühenden Pflanzen. Leider gab es damals auf unserem Gartenrasen nur wenige Wiesenblumen, er sah nach der Winterzeit immer sehr traurig aus.

Einer der ersten Frühlingsboten ist die Primel, ihr monatelanges Blühen verbreitet große Freude. So schlug mir mein Großvater eines Tages einen Ausflug zu den nahen Waldwiesen vor, auf denen gelbe Primeln und auch die verwandten Himmelschlüssel in großer Zahl blühten. Wir versorgten uns mit kleinen Stoffsäcken und Messern und spazierten damit zur nahen Waldlichtung. Dort gruben wir zwei oder drei Primelstöcke aus und pflanzten sie dann in unseren eigenen Garten.

Zuvor galt es noch, diverse Unkräuter mit bloßen Händen auszureißen, manche wie den Löwenzahn mussten wir auch mit einem Werkzeug ausstechen. Eine Spezialität meines Großvaters war es auch, den steinigen Weingartenboden mit kräftigem Mist zu düngen. Jedem Pferdekarren, der an unserem Garten vorbeifuhr, lief er hinterher, um die frischen Pferdeäpfel einzusammeln und sie zum Kompostbeet zu bringen.

Nach einigen unserer Waldrunden zeigten sich in den folgenden Jahren immer mehr Primelgewächse als Bodendecker in unserem Garten. Mein Großvater, der eigentlich Tischler war, hatte als Hobbygärtner ein goldenes Händchen. Auch das Veredeln von Rosen und Bäumen zählte zu seinen Lieblingstätigkeiten. Später strahlten dann Primeln und die unterschiedlichsten Rosensorten in unserem Garten um die Wette. Unsere Nachbarin aber zeigte sich jedes Jahr aufs Neue höchst erstaunt darüber, wie es zu der wundersamen Blütenvermehrung in unserem Garten gekommen war.

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