Читать книгу LebensLichtSpuren - Nanaja Meropis - Страница 35

WESPENSTICHE

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Nur langsam verzog sich der heiße Dampf im ersten Stock unseres Ferienhauses, es duftete aber noch immer nach süßem Himbeersaft, den meine Mutter den ganzen Abend über zubereitet hatte. Ich verzog mich bei diesem Vorgang immer nach oben, da mir nicht nur der heiße Riesentopf auf dem Küchenherd Respekt einflößte, sondern auch die vielen Flaschen, die mit heißer Luft sterilisiert werden mussten, bevor der Saft durch einen Schlauch eingefüllt wurde. Meine Mutter tat dies mit weit ausgestreckten Armen, denn manchmal hielt eine Flasche dem Erhitzen nicht stand und zersplitterte.

Nun, ans Einschlafen war an diesem Abend noch lange nicht zu denken. Drückend schwül war der Sommertag verlaufen, mit der dampfenden Küche als abschließendem Höhepunkt, und auch aus den geöffneten Fenstern gab es kaum einen Durchzug. Ein weiteres Problem im überhitzten Holzhaus bestand in einem riesigen Heer von Insekten, die uns ohne Fliegengitter regelrecht heimsuchten. Nachtfalter und Fliegen waren dabei noch die humansten Tiere, Bremsen und Stechmücken erfreuten sich reichlich an unserem Blut, und besonders gefährlich wurde es beim Besuch von Bienen, Wespen oder Hummeln.

Irgendwann musste ich in dieser schwülen Sommernacht doch eingeschlafen sein, als es endlich etwas abgekühlt war. „Aua … au! Mamaaa!“, schrie ich mitten in der Nacht auf und tastete zum Lichtschalter. Es stach, brannte, schmerzte heftig an zwei, drei, ich wusste gar nicht an wie vielen Stellen meiner Beine. Ich zog meine leichte Decke zur Seite und sah sie daliegen, zwei, nein, drei halbtote Wespen, die ich offensichtlich mit meinen Fußtritten betäubt hatte.

Schnell sprang ich aus dem Bett, rannte ins Erdgeschoß und wurde dort von meiner Mutter mit Zwiebelscheiben verarztet. Schnell neutralisierten diese die Stiche, sie wirkten entzündungshemmend und schmerzlindernd. Den Rest der Nacht verbrachte ich im Bett bei meiner Mutter. Noch einige Tage juckten die Einstiche der nächtlichen Ungeheuer, und für alle Zeiten schüttele ich vor dem Einschlafen meine Decke kräftig aus. Es könnten sich ja Wespen darin einquartiert haben.

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