Читать книгу Schwan und Drache. Das Reich des Drachen - Natalie Yacobson - Страница 2

PROLOG

Оглавление

Ruhige, tiefe Nacht. Der silberne Mond schimmert. Ein dunkler Fluss schläft unter einer Steinbrücke. Kleine Inseln von Sternen, die über die dunkle Leinwand des Himmels verstreut sind.

Der junge Reisende spürte schwach eine Bedrohung in der kühlen Luft. Er stieg aus dem Wagen. Vor ihnen lag eine düstere Brücke. Auf beiden Seiten loderten Fackeln und beleuchteten die Straße. Plötzlich hörten sie in der Stille schnelle, widerhallende Schritte. Die Absätze schlugen auf das Kopfsteinpflaster der Brücke. Ein Echo hallte von ihnen wider.

Der Fremde tastete nach dem Hackmesser in seinem Gürtel. Die Schritte näherten sich. Ein Mädchen rannte kopfüber über die mit Fackeln gesäumte Brücke. Ihr langes schwarzes Haar flatterte hinter ihrem Rücken. Eine Grimasse der Angst erstarrte auf ihrem sanften, weißen Gesicht.

«Bitte hilf mir!» Sie rief. «Hilfe…»

Ihre Stimme brach. Sie eilte vorwärts, verhedderte sich in ihren eigenen Röcken und stolperte. Der Reisende bemerkte an ihrer Hand einen goldenen Ring mit einem Amethyst.

Das Mädchen sah sich ängstlich um. Sie hatte Angst, in den Himmel zu schauen. Sie wollte weiterlaufen, aber dann bedeckte ein riesiger schwarzer Schatten den Mond. Es gab ein wildes Brüllen. Ein geflügelter Schatten fiel auf die Brücke und einen Teil des Flusses. Ein unerwarteter Windstoß bewegte die abgefallenen Blätter am Ufer entlang.

Die verängstigte, blasse Schönheit erstarrte wie eine Statue. Die Silhouette eines riesigen goldenen Drachen ragte hoch gegen den schwarzen Himmel hervor. Schuppen schimmerten auf mächtigen Flügeln, ein Schwanz zappelte hinter einem funkelnden Buckel. Die aquamarinen Augen des Monsters funkelten vor Wut und Zorn.

Und plötzlich stürzte der Drache herab. Seine starken Krallentatzen wickelten sich um die Taille des Mädchens. Im nächsten Moment schwebte er bereits mit seiner Last hoch am Himmel. Alles, was man sehen konnte, waren die unerbittlichen, sanft flatternden Flügel, das reine Gold von Rumpf und Kopf und eine winzige Wolke des scharlachroten Kleides der Beute des Drachen.

Der junge Reisende senkte traurig die Augen. Der Kutscher, der schweigend auf der Kiste sitzt, scheint sich an solche Vorfälle gewöhnt zu haben. Und der junge Mann musste nachdenken. Er hatte keine Zeit, die Waffe zu benutzen. Es hätte sowieso nicht geholfen. Wie gut sie ist – ein Drachenopfer. Aber diesmal war der Drache falsch. Rock verfolgt alle.

Schwan und Drache. Das Reich des Drachen

Подняться наверх