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Kapitel 1

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Skrupellos II - Baby Farm

Dogon Dawa war ein kleines nigerianisches Dorf nördlich von Abuja. Entlang der Malam Mudi-Zaria Road befanden sich kleine bescheidene Häuschen. Lisha lebte seit ihrer Geburt in diesem überwiegend katholischen 2000 Einwohner Dorf. Die meisten jungen Männer und Frauen hatten das Dorf verlassen, um in den nächstgelegenen größeren Städten Arbeit zu finden. Die meisten, die hier noch lebten, waren Alte, Kranke und Kinder, die man in der Obhut der Großeltern zurückgelassen hatte. Lishas Eltern betrieben den einzigen Lebensmittelladen und ihre Kinder halfen ihnen dabei.

Es war Nacht und Lisha lag in ihrem Bett, welches sie sich mit ihren Geschwistern Osaro und Yola teilte. Die Eltern, Tayo und Chioma, schliefen im hinteren Teil des gleichen Raumes auf einer Matte. Lisha wusste nicht, was sie geweckt hatte. Sie dachte erst an einen bösen Traum, doch dann hörte sie laute Rufe draußen und jemand trat gegen ihre Wohnungstür. Diese flog mit einem Krachen auf. Es war stockfinster und sie drückte sich ängstlich gegen die Wand, als sie von dem hellen Strahl einer Taschenlampe geblendet wurde.

Bewaffnete Männer in Uniformen drangen in ihre bescheidene Unterkunft. Lishas Vater war aufgesprungen, er griff nach einem Holzknüppel, den er neben seiner Schlafmatte liegen hatte, doch die Männer waren schneller. Zwei drückten ihn nieder, verdrehten ihm die Arme auf dem Rücken, dass er laut vor Schmerzen aufschrie, dann wurde es dunkel um ihn. Einer der Männer hatte ihm mit dem Gewehr auf den Kopf geschlagen. Mit blutigem Schädel, direkt neben Lishas Matratze lag er nun. Seine Augen waren Schreck geweitet, doch er bewegte sich nicht mehr.

„Nein!“ Lishas Mutter schrie, außer sich vor Angst um ihren Mann und ihre Kinder. Sie stürzte zu Tayo und fiel neben ihm auf die Knie. Die Hände zum Schutz gegen die Männer hoch erhoben. Yola, die 10-jährige Schwester von Lisha weinte, Osaro, der 13-jährige Bruder, war stumm. Mit fest aufeinander gepressten Lippen verfolgte er schweigend das ganze Geschehen. Einer der Männer kam zu Lisha, packte ihr Gesicht mit einer Hand unter dem Kinn und drückte schmerzhaft zu. Er hatte goldene Zähne und roch aus dem Mund. Auf Kanuri sagte mit einem rauen Lachen zu den Anderen gewandt:

“Die gehört mir!“

Als Lishas Mutter das hörte, schrie sie noch lauter. Sie bettelte und flehte, man möge ihrer Tochter nichts tun, doch die Männer lachten nur und packten sie am Arm und zerrten sie hinaus.

Draußen sah Chioma das ganze Ausmaß des nächtlichen Überfalls. Freunde und Nachbarn drängten sich im Mondlicht eng aneinander. Sie weinten verängstigt und manche schrien. Tote und Verletzte lagen überall verstreut auf dem Boden. Manche erschlagen, bei dem Versuch zu entkommen. Blut tränkte die staubige Erde. Die Männer führten Chioma hinter das Haus. Dort musste sie sich ausziehen. Sie versuchte ihre Blöße mit den Händen zu bedecken. Sie ahnte was kommen würde. Zu oft waren Menschen bei einer Aktion der Boko Haram zu Tode gekommen und entführt worden. Alles was sie sich wünschte war, dass man ihre Kinder verschonen würde.

Ein bulliger Mann in Militäruniform trat zu ihr und zerrte ihre Arme weg, damit er sie betrachten konnte. Die Männer lachten. Der Bulle, drückte sie zu Boden und kniete sich hinter sie. Er öffnete seinen Gürtel und ließ die Hose hinab, während er sie abschätzig betrachtete. Sie kniete vor ihm wie ein Hund. Niemand half ihr, als einer nach dem anderen seine Bedürfnisse an ihr befriedigte. Sie schlugen sie, kniffen hart in ihre Brustwarzen, bissen hinein und steckten ihre Schwänze in alle Öffnungen ihres Körpers. Hilflos und weinend ließ sie alles über sich ergehen in der Hoffnung, dass sie danach weiterzogen, ohne ihren Kindern etwas anzutun. Bewusstlos und blutend, ließen sie sie danach im Staub, hinter ihrem brennenden Haus liegen.

Als sie wieder aufwachte, qualmten die Häuser ihres Dorfes, oder besser gesagt, dass was von ihnen übrig war. Beißender Rauch ließ sie husten. Blut floss ihre nackten Beine hinab. Sie konnte kaum etwas sehen. Ihre Augen waren zugeschwollen, die Lippen blutig. Sie stand wackelig auf und sah sich um, von ihren Kleidern war nichts zu sehen. Überall lagen Leichen von alten Frauen und Männern. Man hatte ihnen den Schädel eingeschlagen oder den Kopf und Gliedmaßen abgetrennt. Die Häuser waren alle abgebrannt. Sie rief mit rauer Stimme nach ihren Kindern, doch niemand antwortete. Sie humpelte weiter und fand die halb verkohlte Leiche ihres Mannes Tayo. Von ihren Kindern fehlte jede Spur.

Der Schmerz traf sie mit voller Wucht. Weinend brach sie neben Tayo zusammen und fiel auf die Knie. Aus ihrem tiefsten Inneren drang ein lauter kehliger Schrei.


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