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Prolog

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Vor etwa zweihundert Jahren strandeten fünf Flüchtlingsschiffe mit Menschen des alten Volkes der Adan an den südlichen Ufern einer großen Insel im Nordwesten der Welt Ennor. Sie fanden ein fruchtbares, unbewohntes Land vor - so glaubten sie zunächst - und siedelten sich dort an. Sie nannten ihre Stadt Adanheim.

Sie rodeten einen Teil des Waldes und bewirtschafteten das Land. Für ihr mitgebrachtes Vieh - zumeist Schafe, Hühner, einige Kühe und Esel - grenzten sie Weideland ab. In zwei Jahren harter Arbeit brachten die Felder und Obstplantagen reiche Ernte und das Vieh vermehrte sich bei dem guten Gras das sie fraßen. In den Bergen konnten die Menschen Erze abbauen und fanden eine kleine Gold- und Silberader. Die ferne unbekannte Insel wurde für sie schnell zur neuen Heimat.

Und dann kamen die Eiselfen. Eines Tages ritten zwei Dutzend in weiße Panzer gekleidete Krieger auf prächtigen weißen Pferden aus dem großen Wald heraus und über ihre Felder.

Die ansässigen Siedler rannten voller Angst vor ihnen davon. Und die wenigen Männer, die ein Schwert oder eine scharfe Axt ihr Eigen nannten, stellten sich ihnen mit Ehrfurcht und zitternden Knien in den Weg.

Wie gut, dass die Eiselfen bereit waren mit dem Volk der Adan zu verhandeln und es floss kein Blut. Ihr oberster Lord Tregondyr Silivren, war ein stattlicher Mann von einem Elf - sehr groß, kräftig und in seiner gezackten Rüstung, dem weißen Haar und der weißen Haut furchteinflößend. Er sprach mit dem Stadtvogt Corman von Adanheim und handelte mit ihm die Bedingungen aus, unter denen die Eiselfen die Menschen hier in Frieden wohnen lassen wollten.

Fortan durften sie den Fluss Tri, der die Insel Heleg' Tyll teilte, nur dann überqueren, wenn sie ihren Tribut nach Heledir brachten. Einmal im Jahr forderten die weißen Elfen von den Adanern vier Mädchen und einen Jüngling. Die geforderten Personen mussten gesund, ansehnlich und im Alter von dreizehn bis neunzehn Jahren jung sein. Würden die Menschen diesem Tribut nicht nachkommen, raubten sich die Eiselfen einen Monat nach Ablauf der Frist die doppelte Menge an Personen.

In den Anfangsjahren geschah dies zweimal und Lord Tregondyr kam mit fünfzig Elfenkriegern über die Weiden geritten und raubte sich acht Mädchen und zwei Jungen. Und diesmal floss auch Blut.

Was aus den Mädchen und Jungen wurde und was die Eiselfen mit ihnen dort im schneebedeckten kalten Norden machten, das erfuhren die Adaner jedoch nie. Denn nie kehrte jemand von ihnen je zurück.

Einige besonders Mutige wagten den Weg über die Grenze des Flusses Tri hinaus, folgten der Straße weiter nach Norden und kamen sogar über den Bergpass bis nach Eismark hinein. Vielleicht erblickten sie auch die Eiselfenstadt und den Kristallpalast ihrer Königin. Aber was sie auch erblickten und erlebten, sie fanden nie den Weg zu ihren Familien zurück, um davon zu berichten.

Einmal brach eine schlimme Seuche unter den Adanern aus und sie baten schließlich die Eiselfen um Hilfe, als fast die Hälfte aller Menschen gestorben war. Fast zu spät, doch die weißen Elfen hatten ein Heilmittel für die Krankheit und halfen ihnen. Ihr Untergang konnte abgewendet werden.

Schließlich arrangierten sich die Menschen mit ihrem Jahrestribut an die Elfen und führten fortan ein unbeschwertes Leben.

Weiss Schwarz

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