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VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE

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Die erste Auflage dieses Buches, die 1990 erschien, stand noch ganz im Zeichen einer Interpretationsmethode, die, auch wenn sie von der modernen Literaturwissenschaft nicht ganz unbeeinflußt war, doch noch im wesentlichen die Tradition der biographischen Interpretation antiker Poesie fortsetzte. Angewandt wurde diese Methode vor allem in deutschsprachigen Untersuchungen zum Thema, an die ich hauptsächlich anknüpfte. Nun wurde aber etwa seit der Mitte der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts die Erforschung der römischen Poesie auf eine gänzlich neue Grundlage gestellt, und zwar vor allem von amerikanischen, englischen und italienischen Altphilologen, die in weit höherem Maße, als es jemals zuvor geschehen war, bei der Erklärung der antiken Texte die Erkenntnisse von Literaturtheoretikern berücksichtigten. Natürlich ist manches von dem, was unter diesen Voraussetzungen über die römische Liebeselegie geschrieben wurde, so sehr dem Zeitgeist verpflichtet, daß es schon bald ebenso überholt sein wird wie die allzusehr vom Historismus des 19. Jahrhunderts geprägten Untersuchungen, die vorher das Feld beherrschten. In dieser Neuauflage der Einführung, die ich so gut wie ganz neu geschrieben habe, versuche ich, einen Mittelweg zwischen den Extremen zu gehen. Einerseits lehne ich mich in vielen Punkten an die „New Latinists“ an, und zwar an diejenigen unter ihnen, deren Arbeiten auch relativ konservativen Altphilologen selbst dann, wenn sie anderer Meinung sind, seriös erscheinen dürften. Andererseits berücksichtige ich selbstverständlich die Forschungsergebnisse der „Klassiker“ des Fachs, ohne die sogar die „Extremisten“ hilflos wären. Dementsprechend dominieren in der Bibliographie die einschlägigen Publikationen der letzten fünfzehn Jahre, aber es sind auch alle Arbeiten aufgeführt, die man auf jeden Fall immer einsehen sollte, z.B. Dissens Tibull-Kommentar von 1838. Da die Forschungsliteratur zur augusteischen Dichtung in jüngster Zeit so umfangreich wurde, daß sie nicht mehr zu überblicken ist, mußte ohnehin eine Auswahl getroffen werden. Und im Hinblick darauf, daß eine Einführung sich an einen möglichst breiten Leserkreis wendet, wurden aus den fremdsprachlichen Untersuchungen überwiegend die englischen ausgewählt.

Das viele Neue, das ich in den letzten elf Jahren über die römische Liebeselegie gelernt habe, verdanke ich nicht nur Büchern und Aufsätzen, sondern auch direkten Kontakten mit Forschern innerhalb und außerhalb Deutschlands. Bei der Nennung von Personen beschränke ich mich auf diejenigen Freunde und Kollegen, von deren Untersuchungen, Äußerungen in Diskussionen und privaten Gesprächen sowie Briefen ich ganz besonders für diese Einführung profitiert habe: Alessandro Barchiesi, Joan Booth, Gerlinde Bretzigheimer, Alberto Cavarzere, Gian Biagio Conte, Barbara Feichtinger, Monica Gale, Judith Hallett, Stephen Hinds, Alison Keith, Rupert Köchy, Mario Labate, Guy Lee, Jim McKeown, John Miller, Peter von Möllendorff, Fritz Heiner Mutschler, Sara Myers, Christoff Neumeister, Hans Peter Obermayer, Alison Sharrock, Marilyn Skinner, Julia Wildberger und Maria Wyke. Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt, insbesondere Peter von Möllendorff, der das Manuskript kritisch durchsah und mir wertvolle Verbesserungsvorschläge machte. Außerdem gilt mein Dank den beiden Freunden Hartmut Längin und Sven Lorenz, die mir bei den Korrekturen halfen und ebenfalls wichtige Hinweise gaben.

München, im Oktober 2000 Niklas Holzberg
Die römische Liebeselegie

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