Читать книгу Fußballkindergarten - Theorie und Praxis - Niklas Lüdemann - Страница 10
3.1BEWEGUNGSSCHULE
ОглавлениеVor 20 Jahren war vielfältige Bewegung im jungen Kindesalter ein wesentlicher Bestandteil des Alltags. Der Weg zur Schule oder zum Kindergarten wurde zumeist zu Fuß oder mit dem Fahrrad umgesetzt. Die Freizeitaktivitäten fanden zumeist draußen ohne direkte Aufsicht Erwachsener statt.
Die Lebenswelt der Kinder hat sich grundlegend verändert. Durch erhöhten Medienkonsum, teilweise übervorsichtige Eltern und die schulische Ganztagsbetreuung entfallen wesentliche Bestandteile des selbstständigen Bewegens. Über Schulsport, Sportkurse im Ganztagsbereich und den Vereinssport soll dem Bewegungsmangel entgegengewirkt werden. Für das Sporttreiben im Kontext des Fußballtrainings ergeben sich für den Trainer neue Herausforderungen.
Zusätzlich zu den herkömmlichen Elementen des Fußballtrainings gibt es einen erhöhten Bedarf an grundlegender Koordinationsschulung.
Auf theoretischer Ebene geht es darum, Gewandtheit und Geschicklichkeit im Sinne der koordinativen Fähigkeiten nach Blume (1978) auszubilden. Dazu gehört die Differenzierungsfähigkeit, Orientierungsfähigkeit, Reaktionsfähigkeit, Kopplungsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit und Gleichgewichtsfähigkeit.
So gilt es, den Kindern ein Körpergefühl über einfache Bewegungsaufgaben und Kleine Spiele zu vermitteln. Laufaufgaben in Staffeln oder als Fangspiel, Springen, Rollen, Werfen, Klettern, Raufen und Fangen sind erste sinnvolle Begleiter des Trainings mit Bambini, G- und F-Junioren. Auch sportartübergreifende Spiele, das Spiel mit unterschiedlichen Bällen und das Seilspringen wirken auf die Koordination der Kinder ein.
Über unterschiedliche Feldformen, Zonen sowie verschiedenfarbige Markierungshütchen oder Leibchen kann auf die Orientierung der Kinder eingewirkt werden. Für den Trainer ist es im Kontext der Koordinationsschulung wichtig, den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder nicht über Warteschlangen oder lange Erklärungen zu bremsen, sondern gewinnbringend für das Training zu nutzen und in die gewünschten Bahnen zu lenken.