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Ich bin ein leidenschaftlicher Hobbykoch und habe eine Unzahl an Kochbüchern in meinem Bücherregal stehen.

Als Selfpublisher habe ich überdies mein eigenes Kochbuch geschrieben und im Internet veröffentlicht. Ich probiere stets ruhig zu bleiben und höflich zu sein. So wurde ich erzogen.

Doch wenn meine Nase mit sonderbaren Gerüchen von verbranntem Fett bedrängt wird, kann ich schon einmal richtig grantig werden.

Vor dieser Geruchsbelästigung gibt es kein Entrinnen, denn in der Sommerhitze habe ich beide Fenster weit geöffnet.

Bei diesen Temperaturen ist es auch denk unmöglich, die Fenster geschlossen zu halten. Da würde ich mich wie eine Wurst am Grill fühlen. Also riskiere ich einen Blick aus dem Fenster, um zu sehen, woher der üble Geruch kommt. Ursula und ihre arbeitslosen Haberer haben es sich im Hof heimelig gemacht. Mit Bier in Hülle und Fülle, plus Artikel zum Grillen aus dem Supermarkt. Dazu jede Menge Energydrinks und Unmengen an Mayonnaise und Ketchup. Bei diesem Saufgelage darf natürlich ein Grill und Technomusik aus einem Radio nicht fehlen. Die Party ist im vollen Gange.

Die Meute führt sich so übel auf! Ein Rudel junger Wölfe kann nicht schlimmer sein. Wenn Ursula bloß aufhören würde zu singen. Die trifft ja nicht einmal einen einzigen Ton. Sie singt, wie andere schreien.

Das wird mir dann doch zuviel. So zögere ich nicht lange und hole meine Spezialwaffe aus dem Kasten.

Die Drohne.

Als begabter Bastler habe ich meine Drohne modifiziert und aufgewertet. Mit einer Wasserspritzpistole und vier Luftballons, die ich voll mit saurer Milch gefüllte habe. Diese kann ich auf Knopfdruck abwerfen.

Mit einer Kamera ausgerüstet, sehe ich auf den Millimeter genau, wo sich meine Drohne

„Tie Fighter“ befindet.

Meisterhaft steuere ich meinen kleinen „Tie Fighter“ auf die wilde Runde zu und positioniere ihn direkt über die Störenfriede, die davon keine Notiz nehmen.

Doch da habe ich meine Rechnung ohne den Opa mit seinem Schießgewehr gemacht. Nun hat er es doch noch gefunden.

Gemeindebau-Opa glaubt eisern an die Existenz von außerirdischen Leben und er ist fest davon überzeugt, dass er durch meine Drohne in ein Ufo gebeamt und entführt wird. Für sein hohes Alter von neunzig Jahren kann er erstaunlich gut mit dem Gewehr umgehen. Schon der erste Schuss trifft voll ins Schwarze. Meine heiß geliebte Drohne zersplittert in tausend Teile und einige Trümmer landen direkt auf Ursula’s Grill. Das verbrannte Plastik stinkt.

Ursula ist geschockt und gerät in Panik.

Im Affekt schleudert sie ihre Bierflasche in die Luft und trifft wohl eher durch reinen Zufall den Gemeindebau-Opa wiederum auf den Kopf. Dieser beantwortet den Angriff mit seinem Schießgewehr. Doch Gemeidebau-Opa trifft nur Gartenzwerge, Mülltonnen und das Fenster von Achmed. Geweckt, durch den lauten Lärm des zerbrochenen Fensters, schreit der Türke aus vollem Hals hinaus:

< Bist deppert komplett??? Was du machen so lautes Tamtam? Du hast Schaden im Gehirn voll krass, ist nix normal was du machen da! Jetzt du kennen lernen Achmed! >

Im besoffenen Zustand ist Ursula im Stande gegen die ganze Welt in den Krieg zu ziehen und verspottet Achmed. Ihre Freunde geben Beifall und kreischen im Chor. Einer kratzt sich sogar wie ein Affe am Kopf. Dabei tanzt er wie wild auf einem Bein im Kreis herum.

Ein Großstadtaffe. Nun jedoch steht sie einem wild gewordenen Achmed gegenüber. Dieser fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und Ursula verliert augenblicklich einen Schneidezahn.

Ich gehe hinunter und habe lediglich vor den Streit zu schlichten, da ich kein grosser Klopper bin. Doch so schnell kann niemand schauen und ich liege mit einem blauen Auge und einer blutigen Lippe auf dem Asphalt. Jetzt tauchen auch noch Vanessa und Denise auf und geben ihren Senf dazu. Die Party macht schön langsam richtig Spaß.

Nachbarn, Sex und dünne Wände

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