Читать книгу Wildblumen für Balkon und Terrasse - Nina Keller - Страница 11
LICHT
ОглавлениеJede Pflanze braucht Licht. Dank ihres grünen Blattfarbstoffs, dem Chlorophyll, sind sie zur Fotosynthese fähig. Dabei bilden sie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid mithilfe von Lichtenergie Traubenzucker und Sauerstoff. Nur so können sie wachsen! Ausnahmen sind die wenigen einheimischen parasitisch lebenden Pflanzen, die selbst keine Fotosynthese betreiben. Das sieht man ihnen auch an, da sie in Ermangelung von Chlorophyll eher blasse Vertreter in der ansonsten grünen Pflanzenwelt darstellen.
Für jede grüne Pflanze ist Licht hingegen überlebenswichtig. Es bestehen aber Unterschiede, wie viel Licht eine Pflanze zum Wachsen benötigt. In Anpassung an den jeweiligen Lebensraum haben sich verschiedene Spezialisierungen entwickelt. Interessant dabei: Es gibt nicht nur Pflanzenarten mit mehr oder weniger großem Lichtbedarf, sondern auch Licht- und Schattenblätter an ein und derselben Pflanze. Im Hinblick auf Balkon oder Terrasse bedeutet das:
Für sonnige Standorte wählen wir Sonnenanbeter, für schattige Plätze Pflanzen, die auch in der Natur mit wenig Licht auskommen.
Lichtpflanzen gedeihen ausschließlich am sonnigen Standort, Schattenpflanzen können bei ausreichender Wassergabe auch etwas heller stehen.
Die Lichtverhältnisse am jeweiligen Standort sind von dessen Ausrichtung abhängig:
Süden: Sehr sonniges Plätzchen mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Auch Standorte mit Südost- oder Südwest-Ausrichtung gehören zu dieser Kategorie. Geeignet für die Bepflanzung sind wärmeliebende Arten, die einen hohen Lichtbedarf haben. In freier Natur sind sie Teil der Mager- und Sandrasenvegetation oder der alpinen Vegetation und benötigen als solche wenig Wasser. Beispiele sind Karthäuser-Nelke (s. >) und Alpen-Steinquendel (s. >).
Osten/Westen: Sonniger Standort mit mindestens drei, besser vier Stunden Sonnenlicht pro Tag, geeignet für fast alle Arten. Im Vergleich zur Ausrichtung gen Süden trocknen hier die Töpfe nicht ganz so schnell aus und die Hitze im Sommer ist weniger extrem. Das Spektrum an Pflanzen, die sich hier wohlfühlen, reicht von eher feuchtigkeitsliebenden Arten wie der Roten Lichtnelke (s. > ) bis hin zu den bunt blühenden Arten der Mager- und Sandrasen.
Norden: Schattige und halbschattige Standorte mit weniger als drei Stunden Sonnenlicht pro Tag bieten gute Voraussetzungen für Wildpflanzen, die wenig Licht benötigen oder einen erhöhten Wasserbedarf haben. Diese Pflanzen wachsen in der Natur typischerweise in Waldsaum-Gesellschaften oder auf dem Waldboden. Hierzu zählen das Gefleckte Lungenkraut (s. > ), die Hohe Schlüsselblume (s. >) sowie verschiedene Farne und Gräser. Zu den halbschattigen Standorten gehören auch Balkone und Terrassen im lichten Schatten, die also zeitweise von nebenstehenden Bäumen beschattet werden.
Fazit: Es gibt tatsächlich für jeden Balkon die passenden Wildstauden.
Wasser ist einer der limitierenden Faktoren für Wildblumen in Töpfen. Sorgen Sie auch in den trockenen Sommermonaten für eine ausreichende Bewässerung. Eine gute Möglichkeit sind Wasserreservoirs, die das Wasser langsam ins Erdreich abgeben.