Читать книгу Wildblumen für Balkon und Terrasse - Nina Keller - Страница 20

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Wenn Sie sich entschieden haben, wie Sie Ihren Wildblumenbalkon gestalten möchten, können Sie die passenden Pflanzen aussuchen. Je nach vorhandenen Gefäßen und Pflanzenart kommen die Wildblumen einzeln oder gemeinsam in die Töpfe.

WILDBLUMENPARADIESE – EINFACH SCHÖN GESTALTEN

Die Zahl der Wildblumen, die auch in Töpfen wachsen, ist groß. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! Die Auswahl erfolgt nach Ihren persönlichen Vorstellungen und Vorlieben, je nachdem, welchen Akzent Sie mit Ihrem Topfgarten setzen möchten. Damit der kleine Wildblumengarten in jeder Hinsicht gut funktioniert, wird die Bepflanzung sorgfältig geplant.

Was kommt in die Töpfe?

Balkon oder Terrasse sind in entsprechende Nutzungsbereiche eingeteilt, die Standortfaktoren gecheckt und die Pflanzgefäße stehen bereit? Dann fehlen nur noch die wilden Bewohner! Folgen Sie bei der Auswahl ganz und gar Ihren Ideen zu Ihrem persönlichen Wildblumenparadies. Soll Ihr Balkon besonders viele Schmetterlinge anlocken (s. >)? Oder doch lieber all die summenden und brummenden Insekten (s. >)? Vielleicht legen Sie in Ihrer Oase ja besonderen Wert auf üppige bunte Blüten (s. >) oder einen feinen Duft (s. >)? Diese unterschiedlichen Schwerpunkte und noch viel mehr können Sie mit der Auswahl der richtigen Pflanzen setzen. In jedem Fall ist es wichtig, vorher gut zu planen, sodass dann auch der gewünschte Effekt auf Balkon oder Terrasse eintritt. Als Anregung können die Pflanzvorschläge ab > dienen, oder Sie stellen Ihre persönlichen Wunschkandidaten mithilfe der Pflanzenporträts ab > zusammen. Je weniger Töpfe zur Verfügung stehen, umso eher sollten Sie sich auf einen bestimmten Aspekt bei der Bepflanzung festlegen, sei es Farbgebung oder Verwendungszweck. Bei großzügigem Platzangebot können Sie auf wildere, buntere Mischungen (s. >) oder Kombinationen mit Gräsern und Farnen zurückgreifen. Vielleicht bieten Sie dann ja sogar eher untypischen Topfbewohnern wie der Brennnessel Unterkunft, die aber doch so unglaublich beliebt bei vielen Insekten und Faltern ist!

Blütezeit

Bei der Pflanzenauswahl gilt es zu berücksichtigen, dass viele der einheimischen Arten nur kurz blühen. Denn sobald die Blüten bestäubt sind, verwelken sie und bilden Samen. Das ist zum Beispiel auffällig bei Berglauch (s. >) oder der Frühlings-Platterbse (s. >). Trotz kurzer Blütezeit haben diese Arten dennoch ihre besonderen Vorzüge, weil sie wie in den genannten Beispielen besonders spät oder früh im Jahr blühen. Andere Pflanzen wie die Färber-Hundskamille (s. >) oder das Weidenblättrige Ochsenauge (s. > ) machen den klassischen Balkon-Dauerblühern durchaus Konkurrenz, denn sie schieben einfach unaufhörlich neue Blüten nach. Mit einer durchdachten Komposition der verschiedenen Arten ist also auch auf dem Wildblumenbalkon immer Farbe in den Töpfen! Außerdem lohnt es sich, im Wildblumenparadies ein bisschen genauer hinzusehen, denn dann offenbart sich die Schönheit jeder einzelnen Blüte, und sei sie noch so klein oder kurzlebig.

Aspekte der Gestaltung

Die einzelnen Töpfe lassen sich auf verschiedene Arten gestalten. Sie können gemischte Töpfe anlegen, in denen unterschiedliche Arten nebeneinander wachsen, oder die Töpfe nur mit einer Art bepflanzen, die dann einen Solo-Auftritt hat. Beide Arten der Bepflanzung haben ihren Reiz.

EINZELPFLANZUNG

Bei kleinen Töpfen oder Pflanztaschen kommt meistens nur die Einzelpflanzung infrage. Es kann aber auch sehr schön sein, selbst größere Töpfe mit nur einer Art zu bepflanzen. Das bietet sich insbesondere in größeren Topfgärten an. Hier kann der Uni-Topf Ruhe in das Gesamtbild bringen oder nach der Devise »Nicht kleckern, sondern klotzen!« durch seine Masse prächtig wirken. Ist die Blütezeit vorüber, sorgen die übrigen Töpfe für Ausgleich.

MISCHPFLANZUNGEN

Partnerwahl: Bei Mischpflanzungen ist darauf zu achten, dass die Blumen sich untereinander gut verstehen. Eine konkurrenzschwache Art wird von einer starken Art, die womöglich noch Ausläufer bildet, in kürzester Zeit aus dem Topf verdrängt. Aufschluss über geeignete Pflanzpartner geben die Pflanzenportraits ab > und die Pflanztabellen in Kapitel 3.

Spannung erzeugen: Gemischte Pflanzungen ermöglichen ein Spiel mit Blattformen und unterschiedlichen Blütenfarben. In letzterem Fall kann entweder auf Kontrast oder Harmonie gesetzt werden. Schöne Kontrastfarben sind Lila oder Pink mit Gelb. In größeren Gefäßen sind Kombinationen mit Gräsern oder Farnen möglich. Dabei entstehen besonders natürlich anmutende Kompositionen, die an einen Waldspaziergang oder den Sommer auf einer Blumenwiese denken lassen.

Gestaffelter Auftritt: In größeren Töpfen mit gemischter Pflanzung werden die höheren Pflanzen in die Mitte gepflanzt, umrahmt von den niedrigeren Partnern. Für den Standort vor einer Wand oder Mauer empfiehlt es sich hingegen, die Pflanzen aufsteigend von der niedrigsten ganz vorn bis zur höchsten hinten anzuordnen.

Abwechslung durch Vielfalt: Kugelige Blütenstände in Kombination mit Dolden oder Kerzen schaffen ein abwechslungsreiches Bild und die subtile Schönheit der Wildblumen kommt besonders gut zur Geltung. Genauso können aufrecht wachsende Pflanzen, die für sich eher steif wirken, mit einer locker wachsenden Partnerin optimal in Szene gesetzt werden.

Locker bleiben

Hört sich kompliziert an? Ist es aber nicht! Schließlich darf sich jede Pflanzung mit den Jahren weiterentwickeln und es macht immer wieder Spaß, verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Außerdem: Wir als Topfgärtner haben es doch ohnehin ganz einfach! Wenn eine Pflanzung noch nicht ganz stimmig ist, kann Fehlendes mit zusätzlichen Töpfen ausgeglichen werden. Oder es werden einfach nur ein paar Töpfe verschoben und plötzlich sieht alles wunderbar rund aus!

Seien Sie zudem nicht zu streng. Warum nicht auch Kombinationen mit exotischen Wildblumen zulassen. Ob Cosmea, Prachtwinde oder auch mehrjährige Arten wie das Patagonische Eisenkraut und die Prachtkerzen – solange Sie genügend einheimische Arten anbieten, können auch diese Exoten unseren Balkon mit ihren besonderen Formen und Blüten bereichern. Wählen Sie auch hier die ungefüllten Wildformen, dann wird bestimmt die eine oder andere Wildbiene mit geringer Spezialisierung von Nektar oder Pollen naschen!

Der Natur vertrauen

Die obigen Tipps zu Planung und Gestaltung des wilden Topfgartens vereinfachen den Einstieg in das Gärtnern mit wilden Schönheiten. Trotzdem wird in einem gut funktionierenden und gesunden Wildblumenparadies nicht alles planbar sein. Der Name ist hier Programm. Wildpflanzen sind nicht auf bestimmte Merkmale oder Eigenschaften gezüchtet, sie werden sich also immer unterschiedlich verhalten und ein Stück weit machen, was sie wollen. Dementsprechend wird es auch ohne Ihr Zutun Veränderungen im Topfgarten geben. Arten ziehen ein oder verschwinden. Eine wunderbare Gelegenheit, loszulassen und den Dingen im Vertrauen auf die Natur ihren Lauf zu lassen. Sie werden staunen, wie viel Spaß damit verbunden ist, einfach nur zu beobachten, ohne viel einzugreifen!

Falls Sie Nachbarn haben sollten, die die Geschehnisse auf Ihrem Balkon vielleicht etwas argwöhnisch verfolgen und Ihr Wildblumenparadies als unordentlich empfinden, so kann ich nur empfehlen, mit den Menschen zu reden. Erklären Sie, warum einheimische Wildpflanzen so wichtig für die Artenvielfalt sind und warum ihre kleinen Blüten so wichtig für die Bestäuber sind. Ich habe schon so oft nach einem Gespräch das gewünschte Verständnis erhalten. Vom Insektensterben hat inzwischen jeder gehört, davon, dass wir insektenfreundlich gärtnern sollen, auch. Manchmal ist es eben nur nötig zu erklären, was insektenfreundlich ist!


Lassen Sie sich von Ihrem kleinen Wildblumengarten verzaubern. Er wird Sie überraschen, beglücken und Ihnen eine stärkere Verbindung zur Natur und den Jahreszeiten schenken. Auch wenn nicht alles nach Plan läuft, wird es ein buntes Paradies.

Wildblumen für Balkon und Terrasse

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