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Zellkompetenz ENTGIFTUNG

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Wenn wir »das Kleinste« betrachten, das das »Ganze« bestimmt, unsere Gesundheit im Alter nämlich, dann dürfte jedem, der Verdauungsprobleme oder Magen-Darm-Leiden kennt, klar sein, wie wichtig die Fähigkeit der Entgiftung ist. Die zelluläre Müllabfuhr kommt ins Stocken, wenn wir älter werden – eine Art dauerhafte Verstopfung sozusagen. Junge Zellen haben ein perfekt funktionierendes System zur Abfallbeseitigung. Alles, was an Spaltprodukten bei den vielen Stoffwechselprozessen der Zelle übrig bleibt und nicht gebraucht wird, fliegt raus und wird von Lymphe und Blut abtransportiert. Und dann eben ordentlich ausgeschieden. Ältere Zellen tun sich mit diesem geordneten Abtransport schwer. Es bleiben mehr und mehr Abfallstoffe liegen – und irgendwann sieht man sie sogar mit bloßem Auge. Diese Proteine und Fette nehmen nämlich eine bräunliche Färbung an, färben die ganze Zelle – und irgendwann ist der Altersfleck da. Sie kennen sie alle: Besonders auf Handrücken, Gesicht und Unterarm machen sie sich mit den Jahren breit. Das ist also genau genommen Müll!

Und diese Müllhalden finden wir natürlich nicht nur in der Haut. Besonders Herzmuskel-, Leber-, Nerven- und auch Sehzellen verschlacken mit den Jahren beträchtlich. Das sogenannte Alterspigment Lipofuscin ist nicht giftig – aber es wird mit der Zeit einfach zu viel. Die bräunlichen Mikroklümpchen wirken wie eine stille »Zellbesetzung«. Irgendwann geht nichts mehr, weil der zelluläre Raum verstopft. Das kann zum Absterben oder Funktionsverlust der gesamten Zelle führen – sprich: zu Einschränkung des Sehvermögens, Herzmuskelschwäche und Alzheimer. Auch hier werden wir fragen: Was weiß man genau über die zelluläre Müllabfuhr? Wie funktioniert sie im Detail, wer oder was steuert dabei – und lässt sie sich von außen, also von uns selbst, stimulieren?

So viel im Überblick über die drei Zellkompetenzen. Das neue Verständnis, dass jede einzelne Zelle sehr ähnliche Grundbedürfnisse wie unser gesamter Körper hat, stellt einen völlig neuen Ansatz in der Altersforschung dar. Jedes dieser komplexen Funktionssysteme und ihr schleichender Leistungsverlust ist bereits wissenschaftlich beschrieben. Neu ist die Systematik, dass sämtliche Alterungsprozesse auf den Verlust dieser drei normalen Funktionen zurückzuführen sein könnten. Darüber hinaus haben Dr. DUSCHER und seine Kollegen etliche weitere Forschungsergebnisse auf diesem Feld zutage gefördert und teilweise bereits Schlussfolgerungen für mögliche therapeutische Ansätze gezogen.

Eins zur Beruhigung: Alternde Zellen sind zwar die Ursache für alternde Organe, für Leistungsabfall bis hin zu Totalausfall. Doch dieser Prozess geht schleichend vor sich. Besonders deshalb spüren wir sehr lange nichts von zunehmender Organschwäche, weil unsere Organe normalerweise nicht mit voller Power arbeiten, sondern stets über eine Leistungsreserve verfügen, damit sie in Notfallsituationen (unter anderem Krankheit, Hunger, Verletzung) weiterarbeiten können. Ab dem 30sten Lebensjahr führt die beginnende Einschränkung der drei Zellkompetenzen zunächst nur zu kaum merklichem Verlust dieser Leistungsreserven. Pro Jahr sinken diese in etwa um ein Prozent ab. Obwohl der Abbauprozess schon lange läuft, ist in den ersten Jahren oder gar Jahrzehnten erst einmal nichts davon zu spüren. Es sei denn, einer dieser Notfälle tritt ein. Leider findet der stärkste Abbau der Leistungsreserven in Herz, Lunge und Niere statt. Und so werden sich diese Organe dann, wenn der Leistungsabfall etwa 30 oder 40 Prozent erreicht hat (also im Alter von 60 bis 70 Jahren) auch als erste als »altersschwach« bemerkbar machen. Wie kommt es dazu, dass die Erneuerung, Energiegewinnung und Entgiftung in unseren Abermillionen Körperzellen zu stottern beginnen? Und: Wie erbarmungslos findet das alles statt und lässt es sich umkehren oder unterbrechen? Darum geht es jetzt.


Der Verlust der drei Zellkompetenzen führt zu altersbedingten Krankheiten.

Altern wird heilbar

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