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Die Geister, die ich rief.

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Wir hatten Sommerferien und das für immer. Meine Schulzeit war mit 16 Jahren beendet.

Mein Abschlusszeugnis war ganz passabel.

Mutter sagte zu mir: „Was willst Du denn beruflich eigentlich werden?“ Kleinlaut sagte ich: „Tierpfleger“. „Tierpfleger das ist gar nichts, da kann man nichts verdienen, das hat keine Zukunft. Dass du uns nicht zum Schluss noch auf der Tasche liegst. Also was willst Du noch werden?“ „Das ist eigentlich mein Traum, Tierpfleger zu werden“ sagte ich kleinlaut. „Du kochst doch gerne.“ sagte Mutter. Kochen war wohl übertrieben. Ich musste hauptsächlich die Küche putzen und den Abwasch bewerkstelligen. „Wir haben für dich schon eine Stelle besorgt. Morgen kannst du anfangen, und zwar im Pflaum's Posthotel.

Sie wissen die Verwandtschaft. Morgen schon anfangen, dachte ich. Ich wollte doch eigentlich Ferien machen. Was soll’s, Hauptsache weg von den Alten. Am nächsten Tag war ich schon in diesem Hotel. Das war das gleiche Hotel, das wir besuchten als mein Vater uns von dem Waisenhaus holte. Der Küchenchef begrüsste mich und sagte zu mir: „Morgen darfst Du schon anfangen.“ Mein Zimmer hatte ich in diesem Hotel bezogen. Am nächsten Tag ging es los. Ich bekam noch einen Partner dazu. Als er sich vorstellte, erfuhr ich, dass er Edmund hiess. In dem ersten Jahr waren wir die Neger von den Köchen, die schon länger in diesem Betrieb arbeiteten. Bei uns stand auf dem Plan alles was mit putzen zu tun hatte. Mittlerweile hatte ich ein anderes Zimmer bezogen, auswärts von diesem Hotel. Es war ein kleines, möbliertes Zimmer mit einem alten Schrank und einem alten Bett, wo schon bestimmt einige Menschen ihren letzten Seufzer getan hatten. Ein Waschbecken mit kaltem Wasser gab es aussen im Gang. Im ersten Lehrjahr, wenn ich frei hatte, hielt ich mich in diesem Zimmer sehr oft auf und verschlang dabei Heftromane von John Sinclair. Sie wissen schon, der auch Geisterjäger genannt wird. Als ich an einem freien Tag aus dem Fenster schaute und eine bucklige Frau des Weges lang ging und ich sie nachdenklich beobachtete und fixierte, blieb sie stehen, hob ihren Kopf und schaute mir direkt in die Augen. Der Blick traf mich unverhofft und eiskalt. Ihr Blick war stechend, ihr Gesicht verzerrt. Als sie weiter ging, musste ich mich erstmal setzen. Ich fing an zu zittern. „Was ist mit mir passiert? Was hat sie mit mir gemacht?“ Dieses Erlebnis beschäftigte mich lange in meinem kleinen Kämmerchen. In diesem Zimmer befand sich ein Spiegel was ja nichts ungewöhnliches ist. Doch dieser Spiegel hatte bei näherer Betrachtung ganz kleine Symbole auf den Seiten eingraviert.

An diesem Abend ging zur späten Stunde meine Glühbirne kaputt. Ich zündete die Kerze, die vor dem Spiegel stand, an.

Ich legte mich wieder ins Bett um meinen Roman zu Ende zu lesen. Irgendwann um Mitternacht wachte ich auf. Ich erschrak. Vor meinem Schrank sah ich eine weisse Frau. Schnell zog ich die Bettdecke über meinen Kopf. Als ich sie wieder wegzog, war diese besagte weisse Frau nicht mehr da. Ich dachte mir: „Norbert, das hast du nur geträumt!“ Mit diesem Erlebnis fing ich an mich mit Aussergewöhnlichem zu beschäftigen. Wie durch einen Drang musste ich abends die Kerze anzünden und in den Spiegel blicken. Je länger ich in diesen Spiegel sah, desto mehr verzerrte sich mein Gesicht. Aus meinem eigentlichen Gesicht schob sich ein zweites Gesicht hervor. Ich erschrak. Es war ein ganz anderes Gesicht. Dieses Gesicht war sehr ernst und sehr alt. Nach dieser Art Meditation war ich sehr erschöpft und ging zu Bett. In diesen drauf folgenden Nächten konnte ich nicht mehr einschlafen. In meinem Zimmer fing es an zu wispern. Es wurde in diesem Zimmer sehr unbehaglich. Ich dachte mir: „Norbert die Geister, die du gerufen hast, wirst du nicht mehr los!“ Und so war es. Auslöser dieser ganzen Sache war diese Frau mit diesem stechenden durchdringenden Blick. Mein kleines Zimmer wurde zu einer Art Hexenkessel. Als in einer kalten Nacht der Ölofen, der nicht brennen wollte, zum Tanzen anfing und sogar mein Wasserglas eingefroren war und die Hausleute erschrocken nach oben eilten, war für mich der Entschluss gefasst. In diesem Haus bleibst du keine Minute länger. Ich suchte mir ein anderes, kleines Zimmer bei sehr freundlichen Hausleuten, bei denen ich mich wohl fühlte.

In eigener Sache

Heute weiss ich, dass diese Frau mit dem stechenden Blick mich von der positiven Seite zur negativen Seite bewegen wollte. Ich weiss heute, dass jeder Mensch in sich das Yin und Yang trägt. Also den Tag und die Nacht, den Anfang und das Ende. Lebt dieser Mensch in Harmonie, also Tag und Nacht, Anfang und Ende sind ausgeglichen, dann ist alles o.k. Lebt dieser Mensch mehr in der Nacht, mehr im Ende, also ist sein Glas immer halb leer, so trägt er einen Virus der Zerstörung in sich. Dieser Mensch wird alles festhalten und dadurch alles zerstören und zum Stillstand bringen. Er ist ein Mensch, wo nur an sich denkt. Er hat es nicht begriffen, dass er nur als Gast auf dieser Erde ist. Denn wenn ihn das zeitliche segnet, wird er nicht einmal den Dreck unter seinen Fingernägeln mitnehmen können. Dieser Mensch verhält sich wie ein Pharao und schafft sich auf dieser Erde einen Anker. Wie das funktioniert, werde ich Ihnen später erklären.

Nun erzähle ich Ihnen die entscheidende Wende in meinem Leben.

Halt, da fällt mir noch ein, dass meine Eltern der Meinung waren, ich bin von meiner männlichen Entwicklung zurückgeblieben.

Nach dem königlichen Bad, das alle Wochenenden stattfand, stiefelte mein Vater unverhofft ins Bad und sagte zu meiner A.mutter, dem Norbert sein Gehänge wäre zu klein. A.mutter bestätigte dies, es war so weit.

Ich war ca. 14 Jahre alt. Der hiesige Arzt wurde bestochen mit 8 Hormonspritzen zur Unterstützung meiner männlichen Entwicklung zu sorgen. Die Spritzen hatten es in sich. Bei einem Auftritt in der Kirche zum Heiligen Abend wo ich als Solosänger auftrat - wohlgemerkt ich konnte zu dieser Zeit zwei Oktaven wie damals Heintje rauf und runter singen - passierte es. Mein Einsatz, ein Krächzen und das war's - fröhliche Weihnacht! Und Gott sagte, du bist jetzt ein ganzer Kerl dank der Pharmaindustrie. Was würden wir ohne sie denn heute machen? Ich glaube gesünder und zufriedener leben.

In eigener Sache

Sie hatten an mir einen hormonellen Eingriff vorgenommen, der in diesem Alter verboten war und ist. Meine Haare wurden sehr schnell fettig und ich bekam frühzeitig Haarausfall. Heute wo ich es weiss, was sie mit mir damals gemacht hatten, würde ich sie anzeigen wegen Körperverletzung.

Im übrigen der Arzt der mir damals verbotener Weise die Spritzen verabreichte, hat sich Jahre später in seinem Haus erhängt.

Andererseits hat mir dieser Hausarzt, wenn er nicht um zwölf Uhr nachts selbstlos sofort gekommen wäre, das Leben geschenkt.

Die heilige Geometrie der Metatron-Pyramide

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