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Ein Blick auf die früheste Zeit meines Lebens

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Ich war noch gar nicht auf der Welt, als mich der erste Hammer traf:

Meine Mutti fing sich die Röteln ein, mit mir Wurm in ihrem Bauch!

Wie wohl jeder weiß, kann so etwas während der Schwangerschaft erheblich übel für einen Erdenbürger ausgehen, der alsbald ans Licht der Welt zu kommen gedenkt.

Glücklicherweise wurde ich unserer Erde als äußerlich unversehrter neuer Bürger geschenkt; mit einigen Schatten allerdings, die sich erst später zeigen sollten.

Beispielsweise hatte ich enorme X-Beine. Die bog man gerade, indem man mir Gipse verpasste, die die noch weichen Knochen in die rechte Form bringen sollten; ein glattes halbes Jahr musste ich das ertragen, etwa zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr. Zum Glück kann ich mich daran nicht erinnern.

Dummerweise hatte man erst viel später entdeckt, dass ich außerdem auch noch Spreiz-, Platt- und Senkfüsse hatte!

Das hätte man doch auch gleich gipsend korrigieren können?

So muss ich also mein Leben lang unter bzw. über diesen Füßen leiden: Knie, Hüften, Kreuz bis hinauf zum Genick beschweren sich bis jetzt in meinem hohen Alter.

Meinen Freiheitsdrang bewies ich schon im Kindbettchen. Und dabei auch mein Ungeschick:

Ich wollte mich anscheinend aus eben diesem Bettchen befreien und mich durch die hölzernen Gitterstäbe zwängen: Dabei blieb ich mit dem Kopf zwischen zwei Stäben hängen, kam nicht zurück und erst recht nicht vorwärts!

Obwohl ich wohl Schmerzen haben musste und mich sehr wahrscheinlich nicht gerade wohl fühlte in dieser Zwangslage, schrie ich nicht! Das war mit Sicherheit eine der seltenen Situation, in denen ich nicht brüllte: Wie mir erzählt wurde, war das nämlich meine Lieblingsbeschäftigung in den ersten beiden Jahren meines Lebens! Erst danach wurde ich ruhiger. Vernünftiger?

Hier entstand eine Eigenart, die sich über mein ganzes Leben erstrecken sollte: In Notlagen kann ich nicht um Hilfe schreien!

Irgendwann kam Mutti, um zu schauen, warum der Knirps nicht brüllte; vielleicht war er endlich eingeschlafen?

Dann aber schrie sie selbst, als sie mich in dieser Lage vorfand!

Vati kam angesaust und brach mit einem Ruck einen der Stäbe durch, so dass ich wieder in mein Bettchen zurückgeschoben und danach in herzende Arme geschlossen werden konnte…

Übrig blieb eine Delle in meiner linken, hinteren Schädelhälfte; der noch weiche Knochen hatte einfach nachgegeben. Wenn Sie mich mal treffen sollten, können Sie gerne dort nachfühlen!

Falls so ein Treffen länger hinausgeschoben werden muss und ich irgendwann meine stolze Mähne verlieren sollte, dann werden Sie diese Einbuchtung auch sehen können.

Der Knirps mit sechs Monaten

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