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|15|2 Evolution, Fossilien und das Aussterben
ОглавлениеDAS KONZEPT DES AUSSTERBENS und das der Evolution stehen in einer seltsamen Beziehung zueinander. Darwin war der Ansicht, dass das Aussterben das natürliche Resultat eines jeden Existenzkampfes bilde, welcher die Grundlage seiner Theorie der natürlichen Selektion war. Dieser Theorie nach stehen Individuen miteinander im Wettbewerb um die Ressourcen, die ihre natürliche Umwelt ihnen bietet (z.B. Nahrung, Schutz, Nistplätze, Partner). Besitzt ein Individuum morphologische, physiologische, verhaltensbezogene oder sonstige Charakteristika, die ihm dazu verhelfen, siegreich aus diesem Wettkampf hervorzugehen, so wird es oft auch mit größerer Wahrscheinlichkeit bis zur Geschlechtsreife überleben und/oder mehr Nachkommen zeugen als ein Individuum ohne diese Charakteristika. Wenn die Merkmale, die für diesen Erfolg verantwortlich sind, durch genetische Vererbung von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden können, werden die Individuen im Besitz dieser für das Überleben günstigen Merkmale in den Lokalpopulationen, die der Selektion unterworfen sind, häufiger auftreten.
Angenommen, die Eigenschaften, die diesen Wettbewerbsvorteil verleihen, verbreiten sich in einer Lokalpopulation, so besteht die Möglichkeit, dass die Mitglieder dieser Population die Fähigkeit – oder die Gelegenheit – verlieren, sich mit Mitgliedern anderer Populationen derselben Art erfolgreich fortzupflanzen. Mit dem Auftreten dieser reproduktiven Isolation ist der Punkt erreicht, an dem eine neue Art entsteht. Danach gehen die Ursprungsart (Eltern) und die Tochterart (Nachkommen) ihre eigenen Wege entlang unterschiedlicher evolutionärer Pfade.