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Kapitel 4

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Ein gemeinsames Wochenende. Was könnte da schon schiefgehen?

Ich ließ die Reisetasche in der Diele neben der Vordertür fallen und ging in die Küche. Es war noch vor dem Frühstück und Ma sah in der Tat aus, als wäre sie noch nicht lange auf. Aber es war Travis' Anblick, der mir den Atem raubte.

Er saß am Küchentisch wie schon zweihundert Male zuvor. Aber dieses Mal hielt er das Känguru im Arm, als wäre es ein Baby, und gab ihm die Flasche. Travis hob den Kopf und schaute mich an, und ich konnte sehen, wie er – da er wusste, dass ich kein Fan des verdammten neuen Mitbewohners war – sich dagegen wappnete, dass ich etwas nicht sonderlich Freundliches sagen würde.

Ich blickte von Travis' Augen zu den großen, braunen Augen des Kängurus, das die längsten Wimpern hatte, die ich jemals gesehen hatte, und sogar seine kleinen Hände an das Fläschchen gelegt hatte, das Travis hielt. Ich seufzte und jede Gegenwehr, die ich bezüglich des Kängurujungen in mir gehabt hatte, wich aus meinem Körper. »Musst du so niedlich sein? Ich versuche, sauer auf dich zu sein.«

Travis lächelte schließlich, langsam und breit. »Sie ist niedlich, nicht wahr?«

Ich ging hinüber und küsste ihn auf den Kopf. »Ich hab nicht von ihr gesprochen.«

Travis lachte und Ma lächelte uns an. »Ich hab ihm gesagt, er kann eine von den Flaschen für verwaiste Kälber nehmen. Ist ein bisschen groß für die Kleine, aber besser als nichts«, sagte Ma. »Soll ich dir einen Becher Tee machen, mein Lieber?«

»Wie wäre es, wenn du dich hinsetzt und ich uns beiden Tee koche?«, sagte ich. Draußen war es immer noch total dunkel und kalt, und als ich Ma ihre Tasse reichte, legte sie automatisch die Hände darum. Ich hatte gelernt, dass es besser war, sie nicht geradeheraus zu fragen, wie es ihr ging, denn normalerweise antwortete sie darauf, indem sie mir den Kopf abriss. Stattdessen schlich ich um den heißen Brei. »Ich leg noch was aufs Feuer, bevor ich gehe«, sagte ich. »Und neben dem Kamin ist jede Menge Holz. Ich habe Bacon gesagt, er soll ein Auge drauf haben. Wenn es zur Neige geht, dann bringt er dir neues Holz.«

»Charlie, ich brauche keinen Babysitter«, fing sie an.

»Und Trudy wird aufpassen, dass du nichts Schweres heben musst«, sagte ich. »Ich habe ihr gesagt, dass du zu stur dafür bist, um Hilfe zu bitten, und dass du behaupten würdest, sie wäre dir nur im Weg. Ich habe ihr gesagt, dass sie dir so viel im Weg sein soll wie möglich – wenn du also jemanden deswegen anbrüllen willst, dann brüll mich an, nicht sie.«

Ma seufzte. »Charlie.«

»Und ich habe Nara aufgetragen, sich um Matilda zu kümmern, während ich weg bin«, fügte Travis hinzu. »Sie kann sie tagsüber hier im Haus lassen und einfach alle paar Stunden zum Füttern herkommen. Aber nachts kann sie sie mit zu sich nehmen, dann ist das mit dem nächtlichen Füttern einfacher.«

Ma sah uns beide an und begriff wahrscheinlich, dass es zwecklos war, mit uns beiden gleichzeitig zu streiten. Ich wusste aber auch verdammt genau, dass sie eine Sekunde, nachdem wir aus der Tür spazierten, sowieso machen würde, was sie wollte. Und sie sah an diesem Morgen schon besser aus. Aber wenigstens wusste sie, dass wir uns um sie kümmerten, und die anderen wussten, dass sie sie im Auge behalten sollten.

»Ich fühle mich besser«, sagte sie und betrachtete ihre unberührte Tasse Tee.

»Gut«, sagte ich. »Dann übertreib es nicht, und es wird dir auch besser gehen.«

Sie lächelte, aber es war ein Reicht es nun bald?-Lächeln. Dann wechselte sie das Thema. »Also… Trudy und Bacon, hm?«

»Tja.« Ich nickte. Dann fiel mir etwas ein. Ich warf Travis einen scharfen Blick zu. »Und du wusstest es und hast mir nichts gesagt?«

Travis wollte gerade antworten, als zu seinem Glück Matilda anfing, mit ihrem Fläschchen herumzumachen. »Na, sieh einer an«, sagte er, hielt die Flasche hoch und ignorierte mich komplett. »Du warst aber ein hungriges Mädchen heute Morgen«, sagte er zu Matilda in so einem Baby-Singsang.

Er stand auf, wobei er das Känguru immer noch wie ein Baby im Arm hielt, trug die Flasche zur Spüle und murmelte dann etwas über ihren Beutel, der hergerichtet werden müsste, als er zur Tür hinausging.

Ich starrte die nun leere Türöffnung an, dann blickte ich zurück zu Ma. »Gebt ihr euch gegenseitig Tipps, wie man es vermeidet, auf Fragen zu antworten? Das habt ihr nämlich beide wirklich drauf.«

Ma lachte und stand auf. »Du machst dich jetzt besser fertig, damit ihr losfahren könnt.«

»Du hast es schon wieder getan.«

Ma klopfte mir auf die Schulter. »Macht euch ein schönes Wochenende, Charlie. Entspann dich mal ein bisschen und hab Spaß.« Sie nahm meine nicht ganz geleerte Teetasse. »Oh, Charlie«, sagte sie, als wäre ihr soeben etwas eingefallen. Sie öffnete den Kühlschrank und reichte mir eine Tüte. »Die sind für unterwegs zum Frühstück.«

Ich sah in die Tüte und fand einige meiner Lieblingspasteten mit Eiern und Schinken aus Mas Frühstückssortiment. »Oh, lecker!« Ich küsste ihre Wange. »Danke, Ma.«

»Und auf dem Tresen steht eine Thermoskanne mit Kaffee für Travis.« Sie gab mir die Isolierkanne. »Du weißt ja, wie gern er das Zeug zum Frühstück trinkt.«

Ich lächelte sie an. »Ja, weiß ich.« Ich stand da, ein wenig unsicher darüber, ein ganzes Wochenende wegzufahren. »Du hast meine Handynummer und ich hab George gesagt, er soll anrufen, wenn ich gebraucht werde. Egal aus welchem Grund, okay? Es macht mir nichts aus.«

Sie ignorierte mich schon wieder und zog Behälter mit Speck aus dem Kühlschrank. »Jetzt mach, dass du aus meiner Küche kommst. Ich muss mich ums Frühstück kümmern.«

* * *

»Ich kann nicht glauben, dass ich das mache«, sagte ich und sah zu Travis hinüber. Ich saß am Steuer und wir fuhren auf dem Highway Richtung Alice. Die Sonne ging gerade auf und wir waren bereits seit einer Stunde unterwegs.

Trav lehnte sich in der Sitzbank des alten Pick-ups zurück und streckte seine Beine, so gut es ging. »Dir steht mal ein freies Wochenende zu.«

»Ich hätte genauso gut alles online oder über das Telefon bestellen können«, fügte ich hinzu.

»Ja, hättest du«, entgegnete er schlicht. »Und ich weiß, dass du vollauf zufrieden damit wärst, für den Rest deines Lebens jeden einzelnen Tag auf Sutton Station zu verbringen, aber ich brauch mal für ein Wochenende Tapetenwechsel.«

»Was?« Ich drehte mich ruckartig zu ihm um. »Warum hast du nicht schon früher etwas gesagt? Wenn du es leid bist, auf der Farm zu sein, dann hättest du mir das sagen sollen.«

Travis schnaubte und lächelte sein Das ist nicht der Punkt-Lächeln. Er schüttelte den Kopf über mich. »Ich bin es nicht leid, auf der Farm zu sein. Aber ein Wochenende alle sechs Monate ist ja wohl nicht zu viel verlangt.«

»Oh.«

»Ich will ausgehen und etwas trinken – mit dir. Und essen gehen – mit dir. Und ich will was von Micky-Dee essen –«

Ich unterbrach ihn: »Du willst was essen?«

»Micky-Dee«, erklärte er. »Du weißt schon, McDonald's.«

»Macca?« Ich starrte ihn an. »Wirklich?«

»Ja, McDonald's.« Er schüttelte den Kopf. »Nennt ihr das hier wirklich Macca?«

»Nennt ihr das bei euch wirklich Micky-Dee?«

»Ja, tun wir. Und um ehrlich zu sein, hab ich da nie oft gegessen, aber weil ich es nun sechs Monate lang nicht haben konnte, will ich es jetzt. Ich werd's wahrscheinlich zwanzig Minuten nach dem Essen schon bereuen, es auch nur in Erwägung gezogen zu haben, aber ja, ich will jetzt Micky-Dee.«

»Macca.«

»Ich hab zwar einiges an Slang von dir übernommen, aber bei Macca ist für mich Schluss.«

Ich lachte darüber. »Wir kürzen nicht alles ab.«

»Du bist der einzige Mensch auf dem Planeten, der mich Trav nennt.«

Ich lächelte ihn an und ließ meine Augen zwischen der Straße und ihm hin und her wandern, während ich fuhr. »Trav passt zu dir.«

»Wie auch immer«, fuhr er fort und ignorierte mich völlig, »wie ich bereits sagte, können wir ausgehen und etwas trinken und tanzen.«

»Tanzen?«, sagte ich so ziemlich eine Oktave höher als normal. »Ich tanze nicht.«

»Wirst du aber.«

»Nein, werde ich nicht.«

»Du wirst mit mir tanzen«, sagte er leichthin in diesem Widerspruch ist zwecklos-Ton, den ich hasste. Und liebte.

»Weißt du, was ich am meisten möchte?«, fragte er, während er aus dem Fenster sah. »Ich möchte irgendwo übernachten, wo es Duschen gibt, in die wir beide zusammen reinpassen und mit genug Wasser, dass wir eine halbe Stunde unter der Dusche verbringen können, und ich möchte Samstag und Sonntag den ganzen Vormittag mit dir im Bett verbringen.«

»Also, das kriege ich hin.«

Dann schwieg er und lächelte die vorbeiziehende Landschaft an. Es wurde langsam heller und der violette Himmel färbte sich am Horizont blau, als die Sonne aufging. »Hey, willst du vielleicht fahren?«, fragte ich.

»Ich hab dir schon mal gesagt,« antwortete er schlicht, «ihr sitzt im Auto auf der falschen Seite und fahrt auch auf der falschen Seite der Straße. Nein, ich will nicht fahren.« Trav streckte sich aus, sodass er fast quer über seinem Sitz lag, sein Kopf an meiner Schulter und die Füße am Beifahrerfenster. Er zog seinen Hut – meinen alten Hut – über seine Augen und lächelte. »Und jetzt halt die Klappe und lass mich schlafen.«

* * *

Ich buchte uns ein Zimmer in einem der besseren Hotels der Stadt, und als die Dame am Empfang Travis draußen bei dem alten Truck sah, schien sie sich nichts dabei zu denken. Ich scherzte sogar mit ihr darüber, dass ich das Doppelbett nehmen würde und er das kleine Beistellbett nehmen könnte.

Da war immer diese beißende Angst, dass jemand es herausfinden würde. Dass sie irgendwie wissen würden, dass wir zusammen waren. Ich wusste, Travis war es scheißegal, ob die Leute es wussten…

Aber mir nicht.

Ich war dafür noch nicht bereit. Ich war nicht bereit, Sutton Station den homophoben Tod sterben zu lassen, weil andere Farmer mit einem schwulen Farmer keine Geschäfte machen würden, nichts von ihm kaufen, ihm nichts verkaufen, ja nicht einmal mit ihm reden würden.

Travis sagte, dass er das verstand. Und zu Hause, wenn wir allein waren, sogar in Mas und Georges Gegenwart, mussten wir uns nicht verstecken. Wir konnten einfach wir selbst sein. Wir beschränkten unser Privatleben auf das Haus und verhielten uns bei der Arbeit vollkommen professionell. Die letzten sechs Monate waren verdammt großartig gewesen.

Aber dies war nun unser erstes Wochenende, das wir gemeinsam – als Paar – woanders verbrachten. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht ein bisschen Angst hatte.

»Alles in Ordnung?«, fragte Travis. Er sah mich ein wenig seltsam an. »Du machst dein typisches Ich denke zu viel nach-Gesicht.«

Ich konnte nicht anders, als ihn anzulächeln. »Ja, es ist alles bestens.« Ich warf ihm den Zimmerschlüssel zu und holte unsere Taschen hinten aus dem Pick-up. »Wir können unser Zeug hierlassen und uns direkt zum Co-Op aufmachen.«

Travis schloss das Hotelzimmer auf und ging als Erster hinein. Ich folgte ihm mit unseren Taschen und sah ihn da stehen und das Bett anstarren. »Oder wir können auch erst eine Weile hierbleiben.«

Ich warf unser Gepäck in die Mitte des großen, weißen, weich aussehenden Doppelbetts. »Genau deshalb müssen wir zuerst zum Co-Op«, sagte ich zu ihm. »Ich weiß, wenn wir hierbleiben, dann schaffen wir es niemals zum Laden, bevor er zumacht.«

Travis seufzte und seine Stimme wurde tiefer. Rauchiger. »Ich bin sicher, dass wir alles, was wir brauchen, auch noch morgen besorgen können.«

Ich war mit dem, was diese Veränderung seiner Tonlage zu bedeuten hatte, nur allzu vertraut. »Und ich bin sicher, dass du morgen Früh auch nicht aus dem Bett wollen wirst«, sagte ich.

»Du meinst, ich darf allen Ernstes morgen ausschlafen?«, fragte er. »Länger als bis sechs Uhr? Keine Hunde zu füttern, keine Pferde zu tränken, bevor die Sonne aufgeht? Und Ma wird nicht nach uns brüllen, dass wir unsere faulen Knochen aus den Federn heben sollen? Wahnsinn, das ist ja wie Ferien machen!«

Ich wusste, er meinte es nicht so, aber seine Worte waren irgendwie verletzend. Ich lächelte ihn an, aber es fiel mir schwer. »Sieht ganz so aus.«

Er legte seine Hände auf meine Hüften. »Hey, ich meine es nicht böse«, sagte er. Ich hab nur einen Witz gemacht.«

»Ich weiß«, antwortete ich, immer noch bemüht zu lächeln. Ich wusste, dass es ein Witz sein sollte, aber die Wahrheit war, dass er jeden Morgen meines ganzen Lebens so beschrieben hatte, als wäre es etwas Schlechtes. Ich musste das Thema wechseln. »Komm, lass uns gehen und beim Co-Op mein Bankkonto plündern.«

Und das taten wir dann auch beinahe. Na ja, nicht ganz, aber ich musste all den Zaundraht ersetzen, den wir letzte Woche verbraucht hatten, und mehr als zwei Kilometer Draht war nicht gerade billig. Der arme Junge hinter der Theke dachte, wir würden Witze machen, als wir unsere Bestellung aufgaben. Und dann dachte Travis, dass der Junge hinter der Theke Witze machte, als er den Preis hörte.

Der Geschäftsführer – ein älterer Kerl namens Brian, den ich schon als Kind gekannt hatte – kam herüber, als er mich sah, nannte mich beim Namen und schüttelte mir die Hand. Ich stellte Travis als einen meiner Farmarbeiter vor, und wir unterhielten uns eine Weile – über die Farm, über meinen alten Herrn, den Brian sein ganzes Leben lang gekannt hatte, dann übers Wetter und was es in der Stadt Neues gab.

Schließlich kamen wir dazu zu bestellen, was wir so brauchten. Ich unterschrieb auf unserem Kundenkonto und organisierte es so, dass alles am Montag geliefert werden würde, und dann waren wir fertig.

Als wir wieder in den Pick-up stiegen, war Travis sehr schweigsam. »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte ich.

»Sicher«, sagte er schnell. Nach einer Weile muss es ihn dann übermannt haben. Ich dachte, er wäre vielleicht sauer, weil ich ihn als meinen Angestellten vorgestellt hatte, aber das war es gar nicht. »Das war eine Menge Geld. Und ich weiß, es geht mich nichts an, aber ich muss dich fragen. Kannst du dir das wirklich leisten?«

Ich legte den Rückwärtsgang ein und setzte den Pick-up lachend aus der Parklücke. »Du machst dir Sorgen, dass das Konto nicht gedeckt ist?«

»Nein, nein«, sagte er kopfschüttelnd. »Mir war klar, dass das viel kosten würde, aber lieber Himmel, das waren dreißig Riesen! Wenn ich gewusst hätte, dass es so viel wird, hätte ich nicht auch noch das ganze Gartenzeugs für Ma obendrauf gepackt.«

»Ein paar Säcke Gartenerde, einige Leitungsrohre und alte Eisenbahnschwellen machen bei der Menge Geld wirklich nicht viel aus«, sagte ich zu ihm. »Außerdem wird Ma es lieben. Du hast recht, weißt du. Ich hätte das schon vor Jahren machen sollen.«

Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und schüttelte den Kopf. Während ich durch die Stadt fuhr, schwieg er, aber als ich in die Hotelauffahrt einbog, sah er mich an. »Charlie, du musst mir darauf nicht antworten, und du kannst mir sagen, dass ich mich um meinen eigenen Kram kümmern soll, aber läuft Sutton Station gut? Ich weiß nicht, warum ich bisher überhaupt nicht über den finanziellen Aspekt dessen, was wir tun, nachgedacht habe. Du kümmerst dich um diese Sachen oder schickst sie deinem Buchhalter oder was auch immer. Ich hab überhaupt keine Ahnung und es geht mich nichts an« – er wand sich – »aber du würdest es mir doch sagen, wenn es Probleme gäbe, oder?«

Ich parkte den Pick-up und stellte den Motor ab. »Trav, es gibt keine Probleme. Wir hatten eine ziemlich gute Saison.«

»Ich hätte ein paar Ideen zur Diversifikation«, sagte er hastig. »Wir könnten ein paar kleinere Bereiche des Hofs abteilen…«

»Trav«, unterbrach ich ihn. »Du musst dir keine Sorgen machen. Es ist alles bestens. Wir arbeiten mit einem Vier-Jahres-Polster, so wie die meisten Farmer hier. Das Geld, das wir heute ausgegeben haben, haben wir vor vier Jahren verdient. Wir können vier Jahre Dürre oder schlechte Zeiten überstehen. Natürlich achten wir trotzdem darauf, was wir ausgeben, und wir arbeiten mit einem Haushaltsplan. Nur so können wir hier draußen überleben.«

Dann fügte ich hinzu: »Manche haben weniger Glück und halten sich ein Jahr nach dem anderen über Wasser, aber wie ich schon sagte, uns geht es gut.«

Er nickte, wirkte aber nicht besonders beruhigt. »Ich will nur keine Last sein.«

»Eine Last!« Ich schnaubte. »Travis, bitte.«

»Okay, das war vielleicht nicht das richtige Wort«, lenkte er ein. »Aber ich will helfen, wenn ich kann.«

»Das tust du doch bereits, Trav. Mehr, als du weißt«, sagte ich, als ich die Tür des Pick-up öffnete. »Und jetzt, was die Dusche für zwei angeht…« Ich lächelte ihn an. »Lust, mit mir ein bisschen Wasser zu verschwenden?«

Red Dirt Heart: Lodernde Erde

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