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Paris, 17. Mai 1890

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Ich hatte die halbe Woche frei. Am Donnerstag war Feiertag. Gestern habe ich mir dann auch noch frei genommen. Es war Abreisetag. Ich habe Mutter und Vater zum Zug nach Le Havre gebracht. Jetzt sind sie endgültig fort. Sie reisen aber zunächst noch nach London und von dort erst nach Liverpool. Das große Gepäck hat eine Spedition schon letzte Woche verschifft. Als ich vom Gare Saint-Lazare heimkam, war es im Haus so still. Zum Glück habe ich ja noch Jeanette und Madame Bernier. Und natürlich habe ich Victor. Er hat mir gestern ein Geschenk gemacht, etwas ganz Wertvolles, etwas, dass eine besondere Bedeutung für ihn hat. Es ist ein Orden, aber kein gewöhnlicher Orden, es ist der Orden der Ehrenlegion. Ich war stolz, dass er ihn mir geschenkt hat, aber ich war auch traurig, als ich die Geschichte gehört habe. Ich sehe Victor vor mir. Ich sehe den elfjährigen Victor, wie er von seinem Direktor in das Lehrerzimmer gerufen wird. Ich sehe wie diese Männer ihm den Orden überreichen, diesen Orden, den eigentlich sein Vater hätte bekommen sollen, wenn er nicht bei Gravelotte gefallen wäre. Ich habe nachgesehen, dieses Gravelotte liegt in Lothringen und das gehört seit dem Krieg nicht mehr zu Frankreich. Oh, ich liebe Victor so sehr. Sein Geschenk verwahre ich jetzt wie einen Schatz.

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