Читать книгу Ströme meines Ozeans - Ole R. Börgdahl - Страница 309

1898 Papeete, 9. Januar 1898

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Victor kennt einen Fischer, der uns jetzt eingeladen hat, mit ihm hinaus auf See zu fahren. Heute am Sonntag, am Nachmittag, haben wir das Angebot angenommen, natürlich ohne die Kinder. Ich hatte zum Glück schon in der Messe am Vormittag ausführlich gebetet. Es war allerdings nicht notwendig. Die See war ruhig und unser Fischer verstand sein Handwerk. Victor hat ihn Otoo genannt, aber ich bin beim Monsieur Otoo geblieben. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich erst gar nicht auf das Boot, es war mir zu klein. Es hat mich schon Überwindung gekostet, aber ich konnte Monsieur Otoo ja auch nicht beleidigen. Ich habe meine Angst heruntergeschluckt und später dann nicht mehr daran gedacht, auch weil es einfach herrlich war. Natürlich fischt Monsieur Otoo nicht auf einem Sonntag, zumindest nicht, um den Fang zu verkaufen und so ging es auch nur um unseren persönlichen Bedarf. Für das Abendbrot haben wir einen schönen Dorsch mitnehmen können, aber dieser Fang war nichts gegen den Hai, den Monsieur Otoo angelockt hat. Er hat ein paar kleinere Fische zerteilt und sie neben das Boot ins Meer geworfen. Es hat nicht lange gedauert und wir sahen eine Flosse, die sich dem Boot näherte. Es war ein recht großer Hai, wie ich meine, aber Monsieur Otoo hat mir versichert, dass die richtig großen Exemplare nicht wegen der paar Fischabfälle kommen würden. Dann habe ich noch einige Schauergeschichten gehört, die ich am liebsten schnell wieder vergessen möchte. Der Hai hat uns einmal kurz sein Maul gezeigt und ich kann mir daher gut vorstellen, dass ein Biss sehr schmerzhaft sein muss.

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