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Leons Einstieg

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Sie kam ihm noch schlaftrunken entgegen.

„Warum bist du nicht liegen geblieben?“, fragte er vorwurfsvoll.

„Ich konnte nicht mehr schlafen“, antwortete sie müde.

Er nahm sie in den Arm, drückte sie an sich und küsste sie auf die Stirn. Er spürte ihre Nachtwärme und sog den Duft ihrer Haare ein.

„Ich muss los“, sagte er leise und ließ sie los. Draußen schaute er zum Fenster, hinter dem sie stand und ihm zuwinkte. Er sah sie lächeln und warf ihr einen Kuss zu. Der Wagenschlag des Taxis klang dumpf in der feuchten Luft des frühen Morgen. Als der Wagen davonbrauste, ging sie wieder zu Bett. Mit einem nervösen Gefühl im Bauch, wie es der Abschied hervorzurufen versteht, schlossen sie die Augen.

Die Bäume auf den Alleen, die draußen vorbeizogen, trugen frisches Grün. Ihre Äste zitterten im kühlen Westwind. Leon kauerte sich im Wageninneren zusammen. Er war missgelaunt, weil er schon wieder fliegen musste. In den letzten Wochen hatten sich die Flüge stark gehäuft. Leons Partner war auf permanenter Einkaufstour. Mehrmals im Monat akquirierte er neue Kunden für ihre auf Netzwerk- und Internetdienstleistungen spezialisierte Firma. Meistens flog er von Hamburg nach Dresden, da der Großteil ihrer Kunden aus der sächsischen Metropole kam. Am Vorabend hatte er nicht mehr als eine SMS von seinem Partner erhalten, in der es hieß: „Sei morgen am Flughafen. Übliche Zeit. Tickets wie immer.“

Manchmal flogen sie zu den Kunden gemeinsam, doch meistens reiste er allein. Sie hatten sich auf eine Arbeitsteilung geeinigt, die ihnen wie die Entsprechung ihrer natürlichen Fähigkeiten schien. Deseo war für Akquisition und Kommunikation zuständig, während Leon die Rolle des Technikers übernahm. Er sprach mit seinen Kunden eigentlich nie über etwas anderes als Computer und Software, Internet und E-Mail. Sie hatten während gemeinsamer Studientage begonnen, Computerdienstleistungen anzubieten. Ihre Firma existierte seit mehr als fünf Jahren und lief so gut, dass sie anständige Rücklagen haben bilden können. Soeben fuhr Leons Taxi an ihrem Geschäftssitz in der Alsterkrugchaussee in Hamburg-Fuhlsbüttel vorbei. Drinnen war es dunkel, denn die Uhr war gerade auf sechs Uhr dreißig vorgerückt. Hinter Glas warteten die Schreibtische, Computer und Telefone, beobachtet von bunten Kunstkollagen Gieso Ristaus, auf ein Zeichen.

Das Taxi hielt am neuen Terminal 2. Trotz der frühen Stunde drängten sich viele Geschäftsleute auf den Fluren des himmelhohen Saals. Wie üblich steuerte er den Lufthansa-Schalter an, wo die Tickets hinterlegt waren. Er kannte die Dame mit dem Kranich im Wappen ihrer Uniformjacke.

„Guten Morgen“, sagte er und nannte seinen Namen. Ihre weißen Finger mit den rot lackierten Nägeln verschwanden in den Tiefen des Schalters und holten den bekannten hellgrauen Umschlag hervor, auf dem sein Name stand. Innen verbarg sich neben dem Ticket ein maschinell geschriebener Hinweiszettel.

„Hallo Leon, wundere dich nicht, sondern nimm die Herausforderung an. Wir werden reich und zufrieden. Gruß D.“

„Das ist ja etwas ganz Neues“, sagte Leon halblaut und die Kranichfrau sah ihn fragend an.

„Alles in Ordnung?“, wollte sie wissen.

„Ja, danke“, antwortete er schnell und entfernte sich vom Schalter. ‚Jetzt schreibt mir Deseo schon philosophische Botschaften’, beschwerte er sich innerlich. ‚Die sollen wohl meiner Motivation dienen.’ Na ja, dachte Leon, ist ja auch egal, es geht ohnehin wieder nach Dresden, vielleicht ein neuer Kunde, deshalb der Spruch. Und es wird sich wie immer um die gleichen und dringend notwendigen technischen Anpassungen oder Reparaturen drehen. Die Kunden hatten zum Teil ja wirklich Antiquitäten auf und unter ihren Schreibtischen stehen. Hauptsache, ich bin heute Abend wieder zurück, damit wir rechtzeitig bei Jeanettes Mutter sein können. Zum Geburtstag gibt’s bestimmt wieder Streuselkuchen und später will mich Horst von seinem spanischen Schnaps überzeugen. Der immer mit seinem „Komm, Leon, trink doch mal einen.“ Nur damit er jemanden hat, der sich mit ihm ein Glas Alkohol genehmigt.

Leon bewegte sich automatisch in Richtung Zoll. Er holte das Ticket hervor und überflog es. Er wusste, dass der Flug nach Dresden stets um halb acht startete. Er stutzte, denn die Abflugzeit hatte sich geändert: zehn vor acht. Er wollte das Ticket wieder einstecken, da entdeckte er eine weitere Unstimmigkeit. Er las genau, so als ob sich durch die intensive Beschäftigung mit den Daten alle Fragen beantworten ließen. Er schüttelte den Kopf. „Das kann nicht sein“, sagte er sich. Der Zielflughafen auf dem Ticket war nicht Dresden, sondern Barcelona.

Leon machte kehrt. Er hielt das Ganze für einen Scherz von Deseo, der seit zwei Wochen verändert wirkte. Er hatte ihn in den letzten Tagen mit einem hintergründigen Lächeln angesehen, wenn sie sich begegnet waren. Zu einem Gespräch war es angesichts der Fülle ihrer Termine nicht gekommen. Sie hatten sich, wie ihm soeben erst bewusst wurde, lange nicht mehr intensiv ausgetauscht.

Er versuchte Deseo über sein Handy zu erreichen. Aber es meldete sich nur die Mailbox. Leon war unsicher, was er tun sollte. Noch einmal las er den Zettel. ‚Herausforderung? Reich und zufrieden? Vielleicht hatte Deseo tatsächlich das erste Auslandsgeschäft abgeschlossen und war deshalb so – na ja – witzig.

Er war in Gedanken vor einem Kiosk mit internationaler Presse stehen geblieben. Ihm fiel eine Zeitung mit dem Foto eines Containerschiffs auf der Titelseite ins Auge. Es war ein spanisches Blatt und es titelte: „Neue Rekorde für Hafen Barcelona“.

Er hatte Spanisch über drei Jahre in der Schule gelernt. Ein Rest davon war übrig geblieben. Dass er die iberische Halbinsel das letzte Mal besucht hatte, war Jahre her. Damals studierte ein Schulfreund in Valencia. Jeden Abend hatten sie in Bars der Mittelmeerstadt verbracht, frittierte Fische und jungen Wein genossen. Mit einem Mal kamen ihm all die leckeren Kleinigkeiten in den Sinn wie etwa die Fleischbällchen in scharfer Soße, die Champignons mit Knoblauch, die länglichen grünen Paprika mit grobem Salz oder die knusprig gegrillten und mit Knoblauch garnierten Hühnchenstückchen. Diese Bilder lauter Köstlichkeiten vor seinem geistigen Auge machten für einen Moment dem zu erwartenden Kuchen seiner Quasi-Schwiegermutter Platz. Er erinnerte sich an die lebhafte Atmosphäre einer spanischen Bar und verglich sie mit der Sitzgruppe in beige, dem Schrank mit Kunststofffurnier und den braunen Tapeten bei Jeanettes Eltern, bei denen es zudem oft müffelte. Darauf kann ich wirklich mal verzichten, sagte er sich, davon ausgehend, dass er wegen der Flugzeit kaum vor dem späten Abend zurück sein würde. Wenn mich mein Job nun mal nach Spanien führt, werde ich dem selbstverständlich nicht aus dem Wege gehen, dachte er und spürte eine neue Spritzigkeit. Er entschied, die Reise anzutreten, und lenkte seine Schritte wieder in Richtung Zoll. Bei der Vorlage seiner Bordkarte kam es ihm vor, als täte er etwas Verbotenes, wie jemand, der illegal ausreiste. Bei der Handgepäckkontrolle schien es ihm tatsächlich, als musterte der Beamte ihn mit Misstrauen. Er musste erstmals in seinem Leben ein Kleidungsstück zu Überprüfungszwecken ausziehen. Doch wie üblich hatte Leon nichts Verdächtiges dabei, nur seine Stofftaschentücher und einen Aktenkoffer mit Papieren, Stiften und seiner Zahnbürste.

Er begab sich ohne Umwege zu seinem Gate und nahm ein paar für die Fluggäste bereitliegende Zeitungen aus den Ständern. Er blätterte sie nervös durch, ohne mehr als zwei Sätze pro Seite zu lesen. Wiederholt sah er auf die Uhr. In wenigen Minuten würde das Bodenpersonal die Tore zum Einsteigen öffnen. Tore: Wie merkwürdig, dass er plötzlich an ein Märchen aus Kindertagen denken musste. Wie ein Film lief die Geschichte von der Pech- und der Goldmarie in seinem Kopf wie auf einer Leinwand ab. Beide hatten durch ein Tor zu gehen gehabt, waren dabei aber sehr unterschiedlich mit Gaben für ihre Taten bedacht worden. Wie beruhigend war es damals als Kind gewesen, zu hören, dass die Gute belohnt wurde.

Seine Assoziationen wurden von dem Aufruf des Flugbegleiters unterbrochen, sich zum Einsteigen bereit zu machen. Schon stand er am Ausgang und betrat die Gangway.

Nachdem er seinen Sitzplatz am Fenster eingenommen hatte, entfaltete er die spanische Zeitung mit der Containerschiff-Aufmachung und versuchte zu verstehen, was die Journalisten ihm erzählen wollten. Der Mittelplatz neben ihm blieb frei und konnte so die übrigen Zeitungen aufnehmen. Er tauschte einen kurzen Blick mit seinem Sitznachbarn am Gang.

„Kennen Sie Barcelona?“, fragte ihn sein Nachbar, nachdem sein Blick auf den spanischen Zeitungen haften geblieben war. Leon schüttelte den Kopf.

„Nein“, antwortete er, „ich habe dort geschäftlich zu tun“.

Der Mann um die fünfundvierzig trug ein himmelblaues Businesshemd, über das sich eine kupferfarbene Krawatte wie ein vom Schlamm gefärbter Fluss wand. Sein dunkelblondes Haar fiel ihm über den freundlichen Augen in die Stirn. Seine Gesichtszüge waren entspannt.

„Ich bin auch geschäftlich dort“, sagte er. „Leider habe ich die Adresse des Hotels im Büro vergessen.“

„Wie heißt es denn?“, fragte Leon interessiert nach, obwohl er noch nie in Barcelona gewesen war.

„Viento“, antwortete er. „Das bedeutet Wind. Passenderweise treffe ich mich dort mit Vertretern erneuerbarer Energien.“

„Sie werden es bestimmt finden“, sagte Leon freundlich. „Wofür gibt es Taxifahrer. Wenn ich in Dresden aussteige – dort muss ich regelmäßig zu neuen Adressen –, verlasse ich mich ganz auf die Ortskenntnis der Chauffeure.“

„Ja, sicherlich. Es wird sich alles finden“, stimmte sein Nachbar zu unter besonderer Betonung des Wortes „alles“.

Die virtuellen Stewardessen begannen, auf den Monitoren das Anlegen der Rettungswesten zu demonstrieren, ohne dass die Fluggäste davon Notiz nahmen. Leon starrte sie an und begann sich innerlich darüber zu beklagen, dass sein Partner Auslandskontakte aufbaute, ohne ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Aber es schien wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass er in Geschäftsfragen die zweite Geige spielte. In diesem Moment wurden die Turbinen angeworfen und das Flugzeug beschleunigte. Er wurde in seinen Sitz gedrückt und der Airbus hob ab. Leon sah aus dem Fenster. Die zurückweichenden Straßen verwandelten sich in Adern, in denen Autos wie Lichtkörper pulsierten. Es hatte längst zu dämmern begonnen, aber der Himmel war grau und schluckte noch den größten Teil des frühen Sonnenlichts. Als sie über die Elbe flogen, blickte er gebannt auf die riesigen Scheinwerfer des Hafens. Er glaubte einzelne Schweißfeuer auf den Schiffswerften zu erkennen. Die Lichter schrumpften, sie flogen über ein dunkles Waldstück, bis der Pilot die Maschine durch die rumpelnde Wolkenschicht steuerte und das Land unter ihnen verschwand.

Je weiter sie sich von seiner Heimatstadt entfernten, desto nervöser wurde Leon. Er offenbarte sich seinem Nachbarn, zu dem er aus einem für ihn unerklärlichen Grund Vertrauen gefasst hatte.

„Mir geht es ähnlich wie Ihnen. Ich weiß nicht, wo es für mich hingeht. Ich kenne weder Zeit noch Ort, selbst über die Identität meiner Geschäftspartner bin ich nicht informiert.“

„Das muss nicht schlecht sein“, reagierte sein Nachbar warmherzig und stellte sich als Paul Lichtmann vor. „Wenn wir nicht wissen, was uns bevorsteht, können wir uns auch nicht darauf einstellen. Damit bleiben wir Menschen und Situationen gegenüber offen und flexibel.“

Leon war nicht sicher, ob das stimmte. „Es ist etwas ungewöhnlich. Normalerweise würde ich mich jetzt auf den Termin vorbereiten“, sagte er.

„Wie die meisten unserer Mitflieger“, entgegnete Lichtmann flüsternd und sah ihn grinsend wie ein Schuljunge an. „Sehen Sie sich um!“

In der Tat war die Mehrheit der Fluggäste in das Studium von Papieren und Unterlagen vertieft.

„Aber dann wären wohl auch Sie nicht besonders offen für ein Gespräch“, lächelte er.

„Das stimmt wohl“, entgegnete Leon leise, denn es herrschte Schweigen unter den Geschäftsreisenden. Leon war erstaunt zu sehen, wie wenig Notiz die Menschen voneinander nahmen. Das war ihm sonst nicht aufgefallen.

Nach einer kurzen Pause nahm Lichtmann das Gespräch wieder auf: „Durch Offenheit und Aufmerksamkeit kann man jede Situation in den Griff bekommen, finden Sie nicht auch? Zu viel Konzentration auf das, was kommen mag, verbaut uns die Wahrnehmung.“

Lichtmann sah Leon erwartungsvoll an, so als hoffte er, dass er nun seinerseits Weisheiten des Lebens äußern werde.

Doch Leon hatte Zweifel: „Meinen Sie wirklich, dass man die Zukunft einfach auf sich zukommen lassen sollte? Was da alles passieren kann!“

„Unbedingt“, entgegnete Lichtmann entschieden. „Es soll doch etwas passieren. Das Leben stünde sonst still. Es ist uns überlassen, ob wir den Dingen das Positive oder das Negative abgewinnen wollen. Jedes Ereignis, komme es uns zunächst auch ausschließlich negativ vor, bietet uns eine Chance. Sie liegt oft verborgen und offenbart sich nicht gleich.“

„Sie sind ja richtig philosophisch“, sagte Leon mit einer Mischung aus Anerkennung und Ironie.

„Das ist jeder Mensch von Natur aus“, antwortete Lichtmann ungerührt. „Viele glauben nur nicht daran.“

Die Kaufhausstimme der Flugbegleiterin unterbrach ihr Gespräch: „Wir haben soeben unsere Reisehöhe erreicht. Sie können Ihre elektronischen Geräte nun wieder einschalten.“

Wie auf ein Kommando begannen ein Dutzend Computer-Notebooks zu summen.

„Tee, Tee, Tee oder Kaffee? ... Wir servieren Ihnen nun eine warme Mahlzeit. Sie können wählen zwischen ... Für Sie noch etwas zu trinken? ... Verehrte Fluggäste, wir beginnen jetzt mit unserem Landeanflug ...“

In dieser Zeitspanne unterhielten sich die beiden Fluggäste so, als kennten sie sich schon seit Jahren. Leon hatte gute Laune bekommen – so intensiv hatte er sich noch nie mit einem Fremden ausgetauscht. Kommunikation wurde ihm oft zu anstrengend, behauptete er von sich selbst. Daher hatte er auch nie die Kompetenzverteilung in ihrer Firma angezweifelt. Aber eigentlich, so fand Leon in diesem Moment heraus, unterhielt er sich sogar gern. Leons Sitznachbar arbeitete als freier Unternehmensberater und reiste zu einem Kongress, der die Entwicklung der Solartechnologie zum Thema hatte.

„Früher zählte ich Firmen aller Branchen zu meinen Kunden. Ich war wahllos und arbeitete für jeden, der genug zahlen konnte. Eine Hure lebt ehrlicher.“

Hier machte Lichtmann eine Pause, als betrachtete er nachdenklich die eigene Vergangenheit. „Heute geht es mir darum“, fuhr er dann fort, „positive und nachhaltige Unternehmen zu fördern, für die Gerechtigkeit, Frieden und Umweltschutz nicht nur Lippenbekenntnisse sind.“

„Wie sind Sie darauf gekommen?“, wollte Leon wissen. „Oder ist diese Frage indiskret?“

Lichtmann lächelte. „Keineswegs, man muss zu seiner Vergangenheit stehen“, sagte er mit betont fester Stimme. „Damals gehörte ich zu der Riege neoliberaler Berater, die eigentlich nur eine Empfehlung kannten, nämlich Menschen zu entlassen, ihnen den Lohn zu kürzen oder sie stärker zu kontrollieren. Die ganze einfaltslose Palette: kontinuierlicher Freiheits- und Persönlichkeitsentzug der Beschäftigten, der schließlich im Tritt von der sozialen Rampe gipfelt.“

Wieder sinnierte er einige Momente, wobei er seinen Blick auf die Rückenlehne vor ihm heftete. „Eines Tages verließ ich eine Vorstandssitzung, auf der ich das zweifelnde Management davon überzeugt hatte, den ganzen Laden in Deutschland dichtzumachen. Betroffen waren 2.500 Menschen. Als ich aus dem Gebäude kam, standen da Hunderte Männer und Frauen in eisiger Kälte, die für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrierten. Eine Frau hatte ihr Kleinkind auf dem Arm, dem der Rotz an der Nase festgefroren war. Es sah mich an und lächelte, dann griff es mit seinem Händchen nach mir. Die Menschen wussten nicht, dass gerade ihr Henker vorbeilief. Die Frau fragte nur verzweifelt: ‚Wovon soll ich meinem Kleinen dann noch Schuhe oder etwas zum Spielen kaufen?’, und ich spürte im Innern etwas wie einen Stich. Tief beschämt und mit gesenkten Augen hastete ich weiter.“

Lichtmanns Stimme stockte. Er atmete tief ein. „Ich trug einen edlen Anzug aus der Londoner Savile Row und teure spanische Schuhe. Mir wurde bewusst, dass ich Klamotten für locker 10.000 Euro im Schrank hängen hatte. So viel Geld verdiente ihr Mann in drei Monaten mit einem Job, den ich gerade abgeschafft hatte. Ich bin nie wieder in dieses Unternehmen zurückgekehrt. Seit dieser Zeit arbeite ich selbstständig.“

Das Flugzeug war gelandet und ausgerollt. Die Anschnallzeichen erloschen. Als sie im Gang darauf warteten, aussteigen zu können, sagte Lichtmann: „Ich werde mir einfach ein Taxi nehmen, wie Sie das empfohlen haben, und mich überraschen lassen. Barcelona ist eine außergewöhnliche Stadt.“

Während ein Bus sie zum Terminal brachte, verflog Leons Leichtigkeit. Er spürte das Unbehagen vor dem Unbekannten in ihm aufsteigen. Sein Magen zog sich zusammen. Was würde ihn erwarten? Er ließ das Gepäckband und Lichtmann hinter sich und näherte sich eher widerwillig dem Ausgang, fast als scheute er den Schritt durch die Absperrung des Zolls. Erneut fühlte er sich von den Zöllnern gemustert. Wieder hatte er Angst, dabei ertappt zu werden, wie er über die Stränge schlug. Da waren die Schiebetüren, jetzt öffneten sie sich mit sanftem Zischen wie einst bei Raumschiff Enterprise und gaben den Blick frei auf die bunte Menschenmenge, die hinter der Absperrung wartete. Da wird nun einer stehen, ein Schild mit meinem Namen vor sich halten und mich in ein stilvolles und angenehm klimatisiertes Hotel oder Unternehmensgebäude fahren, hoffte er. Wieder das Zischen, diesmal von hinten, das anzeigte, dass sich die Türen wieder schlossen.

Er las die Schilder: „Señor Martinez, Corporacion Elsa“, „Doktor Herzler, Banco Franco“ und zweimal „Minex“. Seinen Namen gab es nicht. Keiner war da für ihn, auch wenn die Schilderträger ihn wegen seines suchenden Blicks erwartungsvoll ansahen, als sei er der Messias ihres Jobs. Während er sich nach weiteren Hinweisen umsah, die aber nicht existierten, rannte er ein Kind um, das hinfiel und sich wehtat. Sein Weinen vervielfältigte sich in der ungedämmten Akustik der Ankunftshalle. Die Mutter half ihrem erschrockenen Sohn auf, Leon lächelte unsicher und streichelte dem Jungen sanft über den Kopf. Er murmelte Entschuldigung und die Mutter sah ihn nachsichtig an. Es war nicht schlimm: Der Junge grinste schon wieder und streckte ihm die Zunge raus, dann zog sie ihn weiter. Leon war bedient. Er musste sich setzen. Zur rechten Hand machte er ein Café aus und ließ sich wie ein Sack auf einen freien Stuhl fallen. Aggressiv zog er sein Handy aus der Tasche wie Menschen früher ihre Pistolen. Er wählte Deseos Nummer, doch es meldete sich nur der Anrufbeantworter.

Scheiße, Mann. Er atmete durch. ‚O.K., jetzt schau ich erst mal nach, wann mein Rückflug geht’, und fischte in seinem Umschlag herum. Doch so sehr er auch suchte, er fand kein Ticket. Normalerweise waren Hin- und Rückflugschein aneinandergeheftet. Doch außer dem Beleg für die Verbindung Hamburg–Barcelona gab es nichts. Hektisch durchsuchte er seine Jackett- und Hosentaschen. Doch das erlösende Gefühl, das sich beim Finden eines verzweifelt gesuchten Stückes einstellt, blieb aus. Er hatte – de facto – nur ein One-Way-Ticket erhalten. Das verwirrte ihn unendlich. Er suchte nach dem Fehler dieser Konstellation. Wie konnte das sein? Was war seine Aufgabe hier? Panik breitete sich aus. Die Schweißdrüsen setzten ihn unter Wasser.

Als er sich verzweifelt umsah, erblickte er seinen Flugnachbarn einen Rollkoffer ziehend auf das Café zusteuern. Er lachte Leon an: „Na, auch noch hier? Ich hole mir erst mal einen Kaffee. So viel Zeit muss sein. Denn der spanische Kaffee ist dem in Deutschland um Klassen überlegen. Gerne bring ich Ihnen einen mit. Mit Milch?“

Leon starrte ihn wie einen Fremden an. In seinem Gehirn ging es zu wie auf einer Festplatte, die ewig rechnete, um ein Programm zu starten. Schließlich presste er ein „Ja, gerne“ hervor.

Lichtmann sah ihn wohlwollend an, während der Dampf des heißen Kaffees an seinem Gesicht vorbeizog.

“Manchmal passieren Sachen, die gibt es gar nicht“, begann sein Gesprächspartner zu erzählen. „Kürzlich etwa war ich zu einem Termin mit einem potenziellen Kunden nach Berlin gereist. Doch dieser Mensch hatte an jenem Tag trotz der Terminabsprache keine Zeit. Ich stand wie ein Idiot am Empfang des Unternehmens, und die Dame sagte zu mir: ´Tut mir leid. Herr Möller kann Sie heute nicht empfangen.’ Keine Erklärung, kein Wort des Bedauerns. Aber ich habe beschlossen, mich nicht mehr über andere zu ärgern. Ich versuche es positiv zu sehen. Und wissen Sie was? Ich hab mir einen freien Tag in Berlin gegönnt, spontan einen alten Schulfreund besucht und hatte eine wunderbare Zeit. Hinterher war ich diesem Möller richtig dankbar.“

Er machte eine Pause und nahm einen Schluck der heißen Brühe. „Und bei Ihnen? Warten Sie noch auf Ihre Kontaktperson?“, fragte er.

„Die Organisation ist offensichtlich schiefgelaufen. Niemand ist für mich hier. Ich habe keinerlei Informationen“, sagte Leon ärgerlich und überspielte die Kränkung, die er wegen der Missachtung durch seinen Partner empfand.

„Und was machen Sie jetzt?“

Leon zögerte, und bevor er etwas sagen konnte, sprach Paul Lichtmann weiter: „Kommen Sie doch mit in mein Hotel. Ich treffe mich heute im Vorfeld der Konferenz, von der ich Ihnen erzählte, mit Managern aus der Solarbranche. Und ich weiß aus Erfahrung, dass viele deutsche Mittelständler in Computerfragen noch weit hinter dem Mond leben. Ihr Know-how könnte allen nutzen“, versuchte er ihn zu motivieren.

„Akquisitionen mache ich normalerweise nicht. Dafür ist mein Partner zuständig“, sagte Leon kleinlaut, unsicher wie ein verlorenes Kind.

Sein Gesprächspartner sah ihn verständnislos an: „Sie müssen wissen, was Sie tun.“

Leon fühlte sich minderwertig. ‚Aber ich bin doch Geschäftsführer’, meldete sich ein schwaches Stimmchen in ihm.

Lichtmann wollte sich gerade erheben, da hielt Leon ihn zurück: „Warten Sie. Ich habe keine andere Wahl. Gerne nehme ich Ihr Angebot an.“

Ein leichter warm-feuchter Wind blies ihnen entgegen, als sie die Spitze der wartenden Taxenkolonne ansteuerten. Sie stiegen ein und ließen sich durch die von Baustellen durchzogenen Vorstädte der Millionenmetropole fahren, bis das Taxi nach zwanzig Minuten auf einen großen Platz zusteuerte, in dessen Mitte ein gigantischer Brunnen thronte. Das Monument aus ruhte auf von der Antike inspirierten Säulen mit schwülstigen Kapitellen. Mädchenfiguren, die wie im Bade Wasser vergossen, waren der Hintergrund für die schäumenden Wasserfontänen, die sich vom Verkehr unbeeindruckt in den Himmel warfen. Die dreiseitige Brunnenspitze zierte eine modernistische, hochgewachsene Frauengestalt, die ihre Hände zum Himmel reckte, mehrere Jugendstillampen und hellenistische Krüge. Auf dem grünen Rasen rundherum hatten sich Menschen niedergelassen, die sich immun gegen den anbrandenden Verkehr einer Pause hingaben. Das alte Bauwerk überragte die beiden merkwürdigen Kopien des venezianischen Glockenturms am Südausgang und die Stierkampfarena gegenüber. Von ihr existierte nur noch die rotsteinige Fassade, die – wie Leon erstaunt feststellte – auf Stahlstelzen ruhte und der weiteren Sanierung harrte. Leon entzifferte die Jahreszahl 1890, die über dem ehemaligen Eingangsportal der ovalen Arena prangte. Überall fuhren Autos, Motorräder, Busse, Polizeiwagen, Taxen, Lkws um den Platz herum, hinein, hinaus, standen, blinkten, hupten.

Der Taxifahrer murmelte „Plaza de Espanya“, und als Leon anerkennend nickte, lächelte der Chauffeur und erklärte ihnen, dass er nun die „Gran Via“ hinabfahren werde, die mitten und schnurgerade durch Barcelona hindurchführe. Die sechsspurige Straße wurde in regelmäßigen Abständen von Platanen gesäumt, hinter denen sich aufwendig verzierte Bürgerhäuser des späten 19. Jahrhunderts erhoben. Bei den zahlreichen Ampelstopps konnte Leon das geschäftige Treiben auf den breiten Gehsteigen beobachten – ein Wuseln und Eilen, wie es ihm auch aus Hamburg bekannt war, das sich hier aber wie vor einer Filmkulisse abspielte. Da ein Türmchen, zwei, drei, vier Fresken, geschwungene Balkongeländer, Kuppeln, Kacheln, Farben.

Das Ensemble der mondänen Jahrhundertwendegebäude setzte sich fort, als der Fahrer seinen Wagen in eine Seitenstraße lenkte und zwei Blocks weiter vor einem dieser Bauten stehen blieb. „Hotel Viento“, sagte er und sie stiegen aus. Ein Portal in Marmor, klassizistische Säulen, Treppengeländer aus geschnitzten Holzläufen, reichr Stuckaturen an den Decken. Die Rezeption schien aus einem Stück Stein gemeißelt. In den Fächern im Hintergrund warteten Schlüssel.

„Brauchen Sie ein Zimmer?“, fragte ihn Paul Lichtmann.

Leon fühlte sich wie in einem Traum, inmitten einer virtuellen Szenerie.

„Lassen Sie mich überlegen“, antwortete er zögernd und überrascht über die Tatsache, dass sich diese Frage tatsächlich stellte. Er versuchte, rational zu bleiben: Einen Rückflug hatte er nicht. Wahrscheinlich würde sich auch Deseos Auftrag früher oder später klären. Außerdem würde er es kaum schaffen, zum verabredeten Abendessen zurück in Hamburg zu sein. Wieder sah er das baufällige Backwerk vor sich, das ihn bei Jeanettes Mutter erwarten würde, und das vor allem wegen seiner staubtrockenen Konsistenz dauerhaft in Erinnerung blieb. Ohne zwei Tassen Tee oder Kaffee konnte dieses Objekt nicht verzehrt werden. Oft wurden im Nachgang alte Fotos hervorgekramt, auf denen seine Freundin als kleines Mädchen zu sehen war. Diese Bilder waren sehr süß, zweifelsohne. Doch er kannte sie mittlerweile alle.

Wenn er also aus beruflichen Gründen auf das familiäre Kaffeekränzchen verzichten musste, wertete er en passant seinen Status als Geschäftsmann auf. Seine Schwiegereltern unterstellten ihm ohnehin latent, sein Geld mit Computerspielen zu verdienen.

„Ja, ich bleibe“, stellte er klar und wandte sich an den Mann am Empfang, der streng zurückgekämmtes und gefettetes schwarzes Haar trug. Mit kribbelnder Bauchdecke nahm er die Schlüssel entgegen. Er verabschiedete sich von Lichtmann, der ihm versicherte, ihn bis zum Mittag zu informieren, wann und wo das Geschäftstreffen stattfinden werde.

Als er mit dem Fahrstuhl aufwärtsfuhr, kam er sich wie das Kind von früher vor, das sich verbotene Abenteuer und Geschichten ausdachte. Er war gerade über seinen Schatten gesprungen – einen Schatten, der irgendwann in seiner Kindheit aufgetaucht und mit den Jahren immer größer geworden war.

Erregt schloss er das Zimmer Nummer 88 auf und trat ein. Er sah zur Rechten einen eleganten alten Ledersessel, auf den er sich fallen ließ. Der war bequem! Er atmete ein paarmal tief durch, dann versuchte er erneut erfolglos, Deseo oder einen Mitarbeiter im Büro zu erreichen. Dort hinterließ er eine Nachricht, die Aufschluss darüber gab, wo er sich aufhielt. Danach wählte Leon die Nummer seiner Freundin in der Agentur. Angeregt erzählte er Jeanette von seinem Abenteuer.

„Was? Du bist in Barcelona?“ Sie war sehr erstaunt, war sie doch solch spontanes Verhalten von ihrem Lebensgefährten nicht gewohnt. Auch die Art und Weise seines Partners, ihn ohne konkrete Aufgabe loszuschicken, war merkwürdig. Doch sie fand, ein wenig Aufregung könnte Leon sicher nicht schaden.

„Wann bist du zurück? Schaffen wir es heute zu meinen Eltern“, fragte sie ihn.

„Ich glaube kaum“, antwortete er und erzählte ihr von seiner Verabredung mit Lichtmanns Solarszene. „Deshalb werde ich über Nacht bleiben.“

„Das ist doch schön“, antwortete Jeanette ohne jede Zweideutigkeit. „Und bei meinen Eltern verpasst du nichts.“

Er war froh, dass Jeanette sein Fehlen bei dem kleinen Familientreffen nicht übel nahm. Nach einer Pause fragte sie: „Und? Gefällt dir Barcelona?“

„Ich habe ja noch nicht viel gesehen“, sagte Leon untertreibend. „Aber die alten Häuser und Straßenzüge sind umwerfend. Das gilt auch für das Hotel, in dem ich bin: Jugendstil oder so was. Wie ich gerade sehe, besteht die Badezimmertür aus einzelnen bunten Glaseinsätzen.“

Jeanette schlug vor, am Abend noch mal zu telefonieren. Sie verabschiedeten sich, und er trat auf den kleinen Balkon mit dem schwarzen schmiedeeisernen Geländer hinaus. Unten rauschte der Verkehr, er entdeckte auf der anderen Straßenseite eine kleine Bar und beschloss, dort einen Kaffee zu trinken.

Am Himmel zogen kleine Wolkenberge vorbei. Die Sonne hatte inzwischen das fahle Grau des Vormittags blau eingefärbt. An einem Kiosk erwarb er einen Stadtplan. Die Bar war wenig besucht. Er setzte sich an den Tresen und bestellte einen Cortado, einen kleinen Espresso mit Milch. Er faltete die Karte auseinander und überflog das Straßengewimmel. Der Wirt sah ihm interessiert zu und bot sich an, ihm zu zeigen, wo sie sich befanden. Leon reichte ihm den Plan herüber, und der korpulente Mann kramte seine Brille unter der mit blau-weißen Kacheln beklebten Bar hervor. Er studierte die Karte und platzierte seine Zeigefingerspitze mittenrein.

„Hier vorne die große, das ist die Aragon, und da hinten liegt die Kreuzung Aribau“, erklärte er. „Von hier sind es nur ein paar Meter bis zur Plaza Catalunya. Kennen Sie die?“ Leon schüttelte den Kopf. „Da treffen sich alle Tauben Barcelonas, und natürlich darf dann auch meine Mutter nicht weit sein, die unter dem dauernden Geflatter mit ihren Freundinnen ein Schwätzchen hält.“ Er fragte Leon nach seiner Heimat. „Ah, Deutschland. Hamburgo. Wie heißt Ihr Verein? HSV? Oh, der Fußball“, deklamierte er und sah über Leon hinweg in eine imaginäre Ferne hinter der Wand seiner Bar. „Ich komme zwar aus der Nähe von Sevilla, aber ich bin ein großer Barca-Fan. Sehen Sie hier das Bild“, fuhr er stolz fort wie jemand, der viel erreicht hat, „da ist Johan Cruyff, der größte Trainer Barcas, und daneben, das bin ich. Ich spreche auch katalanisch. Manche halten mich für einen von hier.“

Leon hatte zwar keinen großen Hunger, doch aus reiner Neugierde bestellte er eine Portion kleiner scharfer grüner Paprika und ein Brot mit Knoblauchmayonnaise. Die Mayo war zwar ein bisschen fettig, dafür waren aber die Preise sehr schlank. In Hamburg hätte man für das Geld gerade mal einen Becher Kaffee bekommen, rechnete er nach.

Er kehrte ins Hotel zurück und wollte gerade die Rezeption auf dem Weg zum Fahrstuhl passieren, als ihm der Pomadenmann am Empfang ein Zeichen gab.

„Diese beiden Nachrichten sind für Sie abgegeben worden.“ Er nahm die Zettel in Empfang. Auf beiden war das Logo des Hotels eingedruckt. Der erste kam von Paul Lichtmann, der ihn bat, um vierzehn Uhr einen Besprechungsraum im Untergeschoss des Hotels aufzusuchen. Während diese Notiz gut lesbar war, hatte er Mühe, die krakelige Handschrift auf dem zweiten Zettel zu entziffern: „Herr Steiner, wir erwarten Sie heute um halb fünf im Cafe Logroño in der Calle Villaroel, Ecke Mallorca.“ Eine Unterschrift fehlte.

„Wer hat das hier abgegeben?“, fragte er den Concierge.

„Niemand. Ein Anrufer hat mir den Text diktiert.“

„Und hat er seinen Namen nicht hinterlassen?“

„Steht er da nicht? Ich habe ihn wohl vergessen aufzuschreiben. Ich kann nicht an alles denken“, sagte er, als wäre es Leons Schuld. „Ich bin alleine hier und ...“

„Schon gut, haben Sie eine Telefonnummer?“

Doch auch damit konnte der Mann nicht dienen. Leon nahm an, dass Deseos Kunden die Nachricht hinterlassen hatten. Offenbar hatte sein Partner sie benachrichtigt, nachdem er das Band im Büro abgehört hatte. Dann war ja doch alles gut. Leon war zufrieden, dass endlich Licht in die verworrene Angelegenheit kam. Natürlich wollte er Näheres zu dem Auftrag wissen, und er versuchte erneut, seinen Managementpartner zu fassen zu bekommen, doch wieder hatte er kein Glück. Es war mittlerweile dreizehn Uhr – erstaunlich, dass er niemanden erreichen konnte.

Wertberichtigung

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