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Liebe auf den ersten Napf

Nun war ich also in Köln angekommen. Details über die Fahrt von Plön nach Nordrhein-Westfalen erspare ich mir mal an dieser Stelle, ich sage nur: sechs Stunden! Sechs!!! Die weiteste Reise meines Lebens. Ich war so erschöpft, dass ich mir in der neuen Wohnung erstmal einen halben Napf Wasser und eine Portion Rind in Tomatensauce gönnen musste, bevor ich wieder aufnahmefähig war.

Es blieb ja eine spannende Frage: Wie sah es draußen im Garten aus, hatten wir überhaupt einen und wenn ja – wann durfte ich zum ersten Mal raus? Denn eines war klar: In den kommenden zwei Wochen würde ich nicht an die frische Luft kommen. Das machen die Menschen immer so, damit wir uns erstmal an die neue Wohnung gewöhnen und nach unserem ersten Freigang auch wieder zurückfinden. Eigentlich war das bei mir völlig überflüssig, denn wenn man mich zum ersten Mal in einer fremden Gegend heraus ließ, blieb ich ganz ruhig und setzte eine Pfote vor die andere. Trotzdem – zunächst durfte ich mir meine neue Umgebung nur durch das große Wohnzimmerfenster ansehen. Und was ich da sah, gefiel mir sehr. Viele hohe grüne Bäume in verschiedenen Gärten, Blumenbeete, ein Teich, Mauern, auf denen man sich sonnen konnte – wie in einer Großstadt sah es hier eigentlich nicht aus, eher wie auf einem kleinen gemütlichen Dorf.

Am dritten Tag meiner Beobachtungen passierte es! Ich sah SIE!!! Kennen Sie dieses alte Lied von Udo Jürgens, ‚Siebzehn Jahr, blondes Haar, so stand sie vor mir‘? Ich hatte es manchmal gehört, wenn das Radio an war.

Gut, die Katze, die ich draußen erblickte, war mit Sicherheit noch keine Siebzehn, aber blond war sie – mit einem kecken Schleifchen im Haar. Und eine Figur hatte sie – einfach hinreißend. Eine richtig saftige Katzenschönheit. Weißes Fell mit ein paar schwarzen Tupfern, das Ganze verteilt auf circa acht bis zehn Kilo. Und jedes Pfund saß an genau der richtigen Stelle. Ich war hin und weg. Und wie sie sich bewegte! Wie Hähnchen in Gelee auf vier Pfoten. Nicht zu elegant, aber doch mit einer Grazie, die Eindruck auf mich machte. Eine echte Dame. Sie sah sich in aller Seelenruhe um – und da war es um mich geschehen. So einen Augenaufschlag konnte man nicht lernen. Entweder man hatte ihn, oder man hatte ihn nicht. Dann ging sie weg, und ich starrte ihr hinterher.

Ich glaube, ich war verliebt. Zeit also, nach draußen zu kommen!!!

Pelle und die schöne Bertha

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