Читать книгу Erlebnisse eines freiwilligen bayerischen Jägers im Feldzuge 1870/71 - Oskar Leibig - Страница 4
Vorwort.
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Fast möchte es als ein überflüssig Beginnen erscheinen, die große Literatur über den Krieg von 1870/71 um ein Buch zu vermehren, wenn nicht eben insofern noch ein Mangel bestünde, als sie zum größten Teile von Historikern, Offizieren, Ärzten und Berichterstattern herrührt, welche entweder in großen Zügen oder nur in einzelnen, zusammenhangslosen Episoden die Geschehnisse berichten. Was aber der in Reih und Glied stehende Soldat denkt, fühlt, empfindet, was er erlebt und erfährt vom Ausmarsch bis zu seiner glücklichen Heimkehr ins Vaterland — es ist keine Frage, an solchen Schilderungen ist unsre Kriegsliteratur ziemlich arm.
Dieser Gedanke sowie vielfach ausgesprochene Wünsche haben den Verfasser ermutigt, diese Blätter, welche wahrheitsgetreu seine einfachen Erlebnisse schildern, der Öffentlichkeit zu übergeben. Sie sind nicht von Anfang an für sie bestimmt gewesen, sondern nur für die Familie, die Verwandten, Freunde und etliche Kriegskameraden, weshalb auch die erste Hälfte nur als Manuskript gedruckt war; darum die mannigfachen familiären und persönlichen Beziehungen. Es wäre zu mühevoll gewesen, sie alle zu entfernen, ja ein solches Verfahren würde das Büchlein wohl manchen Reizes beraubt haben.
Zum andern ist vielleicht hin und wieder ein kleiner Irrtum mituntergelaufen; mögen die Kundigen, welche ihn als solchen erkennen, seinen Grund in nichts anderem suchen, als in dem engbegrenzten Gesichtskreis, welchen der in Reih und Glied stehende Soldat hat.
Endlich grüße ich die lieben Kriegskameraden hin und her, zumal die vom Bataillon und der 7. Brigade, herzlich und schließe mit dem Wunsche, dass das Büchlein allerorten, wohin es kommt, dazu beitragen darf, die Liebe zu unserm herrlichen Vaterland zu stärken und zu beleben.
Pfuhl in Schwaben,
am Tage der Kapitulation von Metz 1886.
Der Verfasser.