Читать книгу Ach du dicker Hund - Oyen Monika - Страница 3
Vorwort
ОглавлениеIch bin nicht nur die schönste Boerboeliene aller Zeiten, sondern auch der festen Überzeugung, dass mir eine Kochmütze nebst fünfzig sieben Sternen in die Wiege gelegt wurde. Ich liebe die Haute Cuisine, Jamie Oliver und Paul Bocuse. Laafers Saftgoulasch geht grade noch so, ist aber schon grenzwertig. Womit wir uns schon in der Küche befinden, in der ich gelandet bin.
Mein Herrchen liegt mit mir auf einer Wellenlänge. Er kocht - aus Bequemlichkeit zwar nicht selbst - aber beim Essen ist er voll dabei. Eine fleischfressende Pflanze wie ich; auch Nudel-Sahne-Gerichte und auserlesene Desserts, da fahren wir voll drauf ab.
Genauso sehen wir auch aus. Zwei gemütliche, runde Genießer, die stolz auf ihre Wampe sind. War mal viel Arbeit!
Manchmal bleibt Herrchen nicht so ganz bei der Wahrheit. Er sagt zum Beispiel oft, wir würden ihm die Haare vom Kopf fressen. Ok, da ist schon lange Sahara, aber eine Gourmetzunge wie meine würde sich niemals einen Gaumenschmaus mit Haaren verderben.
Mein Frauchen rennt täglich in der Küche Marathon, um Unmengen von Essen aufzutischen. Und ich bin ihr größter Fan. Kochen kann sie, das muss man ihr lassen. Leider ist sie der Ansicht, dass man sich für solche "Vielfraße und Allesfresser" keine Mühe mit gehobener Küche machen braucht. "Perlen vor die Säue" sagt sie. Es ginge darum, große Portionen -statt der kleinen aus Frankreich- zu servieren, die teuer und aufwändig wären (nichts für Berufstätige) und obendrein nicht sättigten.
Damit ist jetzt Schluss! Wir achten neuerdings auf unsere Ernährung. Gesund! Fett - und zuckerfrei soll es sein! die Teller nur mit Klecksen zu beschmutzen!
Heute steht sie vorm Herd und vor mir, um Marschverpflegung für unsere Wandertage zuzubereiten. Ich habe meine süße Nase so dicht wie möglich am Geschehen. Es riecht ja gut, aber bis jetzt hat sie nur Hasen- und Vogelfutter vermengt, um Burger davon zu braten.
Ich bitte um Proben und werde prompt bedient. Sie steckt mir fröhlich eine rote Stange ins Gesicht. Um guten Willen zu zeigen, nehme ich das Teil, allerdings mit spitzen Zähnen und vernichtendem Blick. Was ist das? Eine Möhre?
Sehe ich aus wie Meister Lampe mit Löffeln und Stummelschwanz?
Nee, nee, ich bin eine perfekte Boerboel-Dame, schöner kann kein Hund sein.
Und jetzt esse ich aus Not Nagerfutter. Unglaublich!
Frauchen ist „amused“ : „Tja mein Dickerchen,“ trällert sie, „solche Sachen essen wir jetzt immer in den Wanderpausen.“
Könnt ihr gerne, mümmel ich, vergesst nicht, ein bis fünf fette Leberwurstbrote einzupacken, dann sind wir uns einig. Freunde wären wir, wenn du kreative, kulinarische Köstlichkeiten für mich in den Rucksack tun würdest. Ich denke da an sowas wie Bouillarbaise, Quiche Lorraine, Crêpes oder Poulet au Champangne. Zum Abrunden eine reichhaltige Käseplatte
Angel