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Gefallene Engel, böse Geister und Dämonen

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Bevor ich dir zeige, wie du Kontakt mit deinem Geistführer aufnehmen kannst, möchte ich dir noch die Angst vor bösen Wesen nehmen. Falls du überhaupt Angst hast. Für manchen Leser bzw. manche Leserin wird dies eine Wiederholung sein, da viele das schon aus meinen anderen Büchern kennen. Ich bitte dich deshalb um Verzeihung. Doch ich kann nicht davon ausgehen, dass jede Leserin und jeder Leser alle meine Bücher gelesen hat. Ich kann dir versichern, dass die Informationen in diesem Buch meines Erachtens sehr wichtig sind. Ich erlebe häufig, dass mir Menschen, die Angst vor bösen Wesen haben, schreiben oder dass Kursteilnehmer sagen, sie hätten Respekt davor, mit ihrem Geistführer in Kontakt zu treten, weil sie Angst haben, sie könnten damit ein Tor für böse Wesen öffnen. Diese Angst würde aber den Kontakt zum Geistführer verhindern. Deswegen möchte ich auf dieses Thema nochmals intensiver eingehen.

Zunächst darf ich dich beruhigen: Ich glaube nämlich nicht an böse Geister, und ich habe auch noch nie ein böses Wesen in der Geistigen Welt gesehen. Auch wenn sich gewisse Begegnungen für uns Menschen unangenehm anfühlen, ich habe trotzdem noch nie ein Wesen in der Geistigen Welt gesehen, das den Menschen Schlechtes wünscht. Auch wenn du schon in anderen Büchern einmal davon gelesen haben solltest, muss ich dies noch einmal betonen, weil ich immer wieder Menschen treffe, die große Angst vor Dämonen oder gar dem Teufel haben. Einige werden deswegen vielleicht Probleme mit dem Folgenden haben, und das ist gut so. Bedenke bitte, dass es sich um meine Wahrnehmung handelt, über die ich hier schreibe, und ich behaupte nicht, dass sie richtig ist. Einige werden über meine Worte froh sein, andere vielleicht weniger, weil sie mit Geisteraustreibung und ähnlichen Praktiken Geld verdienen. Mir ist es einfach sehr wichtig, Heilung in die ängstlichen Herzen zu bringen. Ich möchte zeigen, dass Dinge oder Situationen, die uns Angst machen, plötzlich keine Angst mehr machen, dass sie sogar ganz hilfreich sein können, wenn man sie näher betrachtet. Sehen wir uns den Teufel – besser bekannt als Luzifer – einmal genauer an. Als Gott die Engel schuf, war Erzengel Luzifer der größte und schönste von allen. Der Name Luzifer bedeutet »Lichtträger/Lichtbringer«. Die meisten von uns wissen, dass Gott Luzifer aus dem Himmel verstoßen und in die Hölle verbannt hat. Doch ergibt das Sinn? Wir dürfen nicht vergessen, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde und dass jede Geschichte eine Botschaft für die Menschen enthielt. Sehen wir uns doch das Ganze einmal von einem höheren Standpunkt aus an. Nehmen wir an, Gott ist allwissend und die bedingungslose Liebe, so wie er immer und immer wieder beschrieben wird. Würde ein barmherziger, liebender Gott es wirklich zulassen, dass sein Feind (Luzifer) seine Schöpfung, die Welt, mit Hass, Leid und dem Bösen erfüllt? Ergibt das Sinn? Meiner Meinung nach nicht. Ich glaube sogar, dass Luzifer und Gott enge Freunde sind. Das hört sich jetzt vielleicht weit hergeholt an. Aber wenn Gott wirklich allwissend und allmächtig ist, wovon ich ausgehe, weiß er in jeder Sekunde, was Satan vorhat. Würde Gott sich auf ein solches Katz- und Mausspiel einlassen? Ich traue Gott mehr zu, als so ein Spiel. Was könnte also Luzifers wirkliche Aufgabe sein? Ich bin davon überzeugt, dass der Name Luzifer bzw. Lichtbringer kein Versehen war. In der vorchristlichen Überlieferung und in alten Schriften wird sogar gesagt, dass Luzifer einer der sieben Engel des Sonnensystems sei. Er galt als Wächter der Venus. Venus war der heiligste aller Planeten. Gott suchte eines Tages einen Engel, der auf die Erde hinabgehen sollte, um den Menschen zu helfen. Da meldete sich Luzifer, um Gott zu helfen. Da Luzifer der größte und schönste Engel ist, sollte er diese Aufgabe übernehmen. Seine Aufgabe bestand darin, die Menschen in Versuchung zu führen, um ihren Glauben und ihre Spiritualität zu fördern. Luzifer verleiht den Menschen die Fähigkeit zu moralischer Erkenntnis. Er setzt sie dabei allerdings der Gefahr aus, sich tief in moralische Verfehlungen zu verstricken. Beides ist aber notwendig, damit der Mensch ein moralisch eigenverantwortliches Wesen werden kann. So kann Luzifer zwar als Widersacher, der sich den göttlichen Schöpfermächten entgegenstellt, aufgefasst werden, aber er fördert durch diesen Widerstand zugleich die Entwicklung, indem er dem Menschen Freiheit und moralische Erkenntnis bringt.

Luzifer darf also keineswegs einseitig als böse geistige Macht aufgefasst werden, sondern durch ihn können die Menschen das Gute und Gott erkennen. Würde es uns nur gutgehen, würden wir uns wohl kaum Gedanken über Gott oder unseren Fortschritt machen. Wir würden stehen bleiben und könnten uns nicht weiterentwickeln. Natürlich besteht dadurch auch die Gefahr, dass Menschen der Versuchung verfallen, aber Luzifer gibt uns die Wahl, zu entscheiden. Dank Luzifer finden viel mehr Menschen den Weg zu Gott, und damit ergibt sein Name auch Sinn. Böse wird der Mensch, wenn er sich einseitig den durch Luzifer erregten sinnlichen Begierden willenlos hingibt. Luzifer bewirkt Gutes, wenn die Menschen durch ihn, den Lichtträger, das Licht der Weisheit und den Sinn für die Schönheit der sinnlichen Welt erkennen. Alle Wissenschaften und Künste sind eine Gabe Luzifers – ebenso wie alle auf Wissen gegründete moralische Erkenntnis. Ohne ihn gäbe es die menschliche Kultur nicht. Ohne das Dunkle gäbe es kein Licht.

Ich darf noch ein anderes Thema anschließen, und zwar die bösen Geister oder Dämonen. Eine Frage, die mir häufig bei Jenseitskontakten gestellt wird, lautet, ob ich an Besetzungen durch Dämonen oder böse Geister glaube, und ich verneine sie stets. Ich habe bis jetzt noch nie einen Dämon oder einen bösen Geist gesehen. Viele Klienten erzählen mir aber, dass ihnen ein anderes Medium gesagt hätte, sie hätten eine Besetzung. Das Interessante dabei ist für mich immer wieder, dass genau die Medien, die Dämonen und Besetzungen wahrnehmen und sie meistens auch eliminieren können – dies allerdings nur für viel Geld machen. Das finde ich schon sehr merkwürdig.

Es gibt natürlich Kulturen, in denen Dämonen zum Volksglauben gehören, und es ist klar, dass die dortigen Medien oder Medizinmänner die Dämonen auch wahrnehmen. Aber konzentrieren wir uns wieder auf uns und schauen uns so eine Besetzung einmal genauer an. Ich gebe zu, wenn ein Medium von einer Besetzung redet und ich es frage, was es wahrnimmt, dass ich vielfach auch etwas sehen kann. Nur denke ich, dass es häufig falsch interpretiert wird. Mir ist bei meinen Klienten, die mir von einer Besetzung erzählt haben, aufgefallen, dass ich in deren Aura eine leichte oder manchmal sogar schwere Psychose sehe. Ich hatte bis jetzt noch keinen Klienten mit Besetzung ohne Psychose. Ich sage dem Klienten dann, dass man in seiner Aura zum Beispiel eine Depression oder ein Burn-out sehe, während ein anderer Hellseher vielleicht von einer Besetzung oder einem Dämon spricht. Wenn ich dann bei dem Medium, das den Dämon sah, nachfrage, wo es ihn gesehen habe, zeigt es mir genau die Stelle in der Aura, die mir die Depression angezeigt hat. Auch das andere Medium sieht dort keine Gestalt oder einen Dämon, sondern zumeist auch nur einen dunklen oder grauen Schleier. Aber dieser besagt nur, dass die Aura dort eine Blockade hat und nicht so schnell schwingt und es daher zu einer dunklen Stelle kommt, also zu einer Depression. Das ist für mich ein großer Unterschied. Wahrscheinlich könnte man die Depression auch durch Geistheilen oder andere Methoden heilen, aber ich finde es nicht gut, wenn man dem Klienten einen Exorzismus vorführt oder an ihm eine Geisteraustreibung durchführt, die aber nur dann heilen kann, wenn der Glaube an eine Besetzung sehr stark ist. In Wirklichkeit macht das Medium oder der Geistheiler nur Geistheilung und keine Austreibung. Heilung findet statt durch Aktivität, Kreativität, durch ein erfülltes Innenleben und eine erneute Gotteserfahrung. Geistführer gehören zum geordneten Teil des Universums. Was dämonischen Kräften ihre Gestalt und Existenz verleiht, ist unser Verstand. Alles, was nicht vom Himmel stammt, wurde aufgrund irgendeiner Angst vom Verstand ersonnen. Der beste Schutz gegen Besessenheit und Obsession ist es, sich rückhaltlos und ohne Umwege mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, und wenn es nötig ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt übrigens in der Aura auch keine Löcher oder Risse, auch das ist nur ein Gerücht, und man kann die Aura auch nicht putzen oder flicken. Es gibt immer wieder Stellen in der Aura, an denen die Energie nicht so schnell schwingt, zum Beispiel bei einer Verspannung oder eben bei einer Depression oder wenn ich mein Bein gebrochen habe. Das alles kann man in der Aura sehen, weil dadurch die Farbe an der Stelle dunkler wirkt. Ist der Aurasichtige schlecht ausgebildet, kann er nicht erkennen, warum an der Stelle die Energie blockiert ist oder langsamer schwingt. Er sieht nur dunkel oder grau, und das kann dann für ihn wie ein Riss oder Loch aussehen. Doch das stimmt so nicht, es zeigt lediglich, dass das Medium nur einen Teil der Aura wahrnehmen kann. Falls du wirklich einmal deine Aura reinigen lassen möchtest, dann bitte nur mit »Meister Proper« (Achtung: Scherz!).

Noch einmal ganz deutlich gesagt: Eine Besetzung mit einem bösen Geist ist meiner Wahrnehmung nach nicht möglich. Denk bitte außerdem an deinen Schutzengel und Geistführer. Sollte eine Besetzung möglich sein, dann würden sie das verhindern. Und noch etwas spricht gegen Dämonen: Wenn ich mich als Trance-Medium ausbilden lasse, dauert das mehrere Jahre, bis ich meinem Geistführer so viel Platz geben kann, dass er ein Teil meines Körpers wird. In Trance geht das Medium in einen veränderten Bewusstseinszustand und versucht, die eigenen Gedanken so weit abzuschalten, dass ein Geistführer die Kontrolle übernehmen kann. Aber es braucht Jahre, bis ein Geistführer eine gute Kontrolle erlangt, und das auch nur dann, wenn das Medium regelmäßig trainiert. Es ist für beide Seiten unglaublich schwer, dass diese Überschattung stattfinden kann. Warum sollte es dann einem »bösen« Geist so einfach gelingen? Das ergibt für mich keinen Sinn. Auch wenn das Medium bei einer Trance im Grunde eine »positive« Besetzung herbeiwünscht, ist das unmöglich. Es findet lediglich eine Überschattung statt, das heißt, die beiden Energien gleichen sich stark an und nähern sich, aber es wird nie so weit kommen, dass das Geistwesen den Körper des Mediums in Besitz nehmen kann. Auch kann die Überschattung nur stattfinden, wenn das Medium sich bewusst in einen veränderten Bewusstseinszustand begibt. All das ist für mich ein deutliches Zeichen, dass es keine Besetzung von Dämonen gibt. Ich kenne auch kein seriöses Medium mit einer soliden Ausbildung, das seinen Klienten sagt, dass es Besetzungen gibt.

Noch ein Wort zu der Frage, ob es Seelen von Verstorbenen gibt, die nicht im Licht sind. Auch das höre ich oft. Immer wieder kommt unweigerlich die Frage: »Ist die verstorbene Person auch wirklich im Licht?« Ich habe in all den Jahren meiner Tätigkeit noch nie ein Geistwesen gesehen, das nicht im Licht ist. Ich weiß, dass viel darüber geredet wird, dass es scheinbar Seelen gibt, die den Weg ins Licht nicht finden. Ich habe das bei meinen Kontakten bis heute noch nicht erlebt. Es sei kurz kritisch betrachtet, wie es zu diesem Glauben von »im Licht« und »nicht im Licht sein« kommt. Den größten Einfluss haben hier die Religionen, die die Geistige Welt in Paradies und Hölle unterteilen. Das Paradies wird als Licht oder lichtvoll bezeichnet. Aber wer entscheidet, ob eine Seele ins Licht gehen oder in einer Zwischenwelt bleiben kann oder gar in die Hölle muss? Laut Bibel entscheidet das Gott allein. Spinnen wir diesen Gedanken weiter und nehmen wir an, Gott würde sagen, wohin jede Seele kommt, dann hätte Gott entschieden, dass eine Seele nicht ins Licht gehen darf. Nennen wir diese Seele einmal XY. Dann darf XY also nicht ins Licht eintreten, weil er zum Beispiel Selbstmord begangen hat. Nach der Bibel kommen solche Seelen nicht ins Paradies. Aber einmal ehrlich: Würde ein bedingungslos liebender Vater das zulassen? Wird nicht Gott als solcher beschrieben? Als bedingungslose Liebe? Würde ein solcher Gott seine Tochter oder seinen Sohn in die ewige Verdammnis schicken? Meiner Meinung nach würde er das nicht tun. Ich denke, die Hölle und die Verdammnis in einer Zwischenwelt sind ein Konstrukt, geschaffen von Menschen, um die Mitmenschen zu kontrollieren und zu bevormunden. Nehmen wir jetzt noch einmal an, Gott hätte zu XY gesagt, er könne nicht ins Licht gehen. Und nun stellt das irgendein Medium fest. Es gibt ja viele Hellseher, die so etwas behaupten. Und natürlich besitzt genau dieser Hellseher dann auch die Fähigkeit, diese armen Seelen ins Licht zu schicken! Natürlich meistens nur für Geld. Gott hatte also entschieden, dass eine Seele nicht ins Licht eintreten darf, und dann kommt das Medium YY und kann gegen einen kleinen Aufpreis – von sagen wir 150 CHF oder Euro – die Seele trotzdem ins Licht schicken. Wo ist jetzt Gott? Ist Gott etwa doch nicht allmächtig? Das würde ja bedeuten, dass sich ein Medium über die Entscheidung Gottes stellen könnte. Und das ergibt für mich einfach keinen Sinn.

Schauen wir uns nun die Geistige Welt noch einmal genauer an. Es gibt dort keine Zeit und keinen Raum. Auch die Wissenschaft hat herausgefunden, dass Zeit und Ort nur Illusion sind. Weder Zeit noch Raum sind in der Geistigen Welt relevant oder wahrnehmbar. Es sind nur zwei Begriffe, mit denen unser Gehirn etwas anfangen kann, auch wenn wir diese Begriffe nicht annähernd verstehen können. Zu keiner Zeit und keinem Raum gibt es Licht oder kein Licht, kein Paradies oder keine Hölle! Es gibt dort auch keine Dimensionen oder Stufen, auch das kann es dann nicht geben.

Ein weiteres Thema, mit dem ich immer wieder konfrontiert werde, ist Spuk. Für mich ist das ein sehr spannendes Thema. Doch auch hier sollte man kritisch hinter die Kulissen blicken. Ich habe bereits in meinem ersten Buch über dieses Thema geschrieben. Da ich feststelle, dass immer noch viele Menschen Angst vor Spuk haben, möchte ich hier das Thema noch einmal aufgreifen. Eigentlich würde sich das Problem aufgrund der bisherigen Ausführungen erübrigen, da ich ja bereits dargelegt habe, dass es keine Zwischenwelten gibt und es damit auch keinen Spuk durch böse Geister geben kann. Dennoch gibt es Spukphänomene, und die sind sehr real. Allerdings haben diese Phänomene meist nichts mit Geistern zu tun, und es gibt viele verschiedene Arten von Spuk. Also müsste man als Erstes genau definieren, was Spuk überhaupt ist: Spuk ist eine Bezeichnung für wissenschaftlich unerklärliche, unheimliche Erscheinungen. Meist wird Spuk als ortsgebundene geisterhafte Erscheinung ohne persönlichen Bezug und ohne direkte Kommunikation mit dem Beobachter verstanden. Immer wieder habe ich mir solche Spukphänomene angesehen und bin meistens zu dem ernüchternden Ergebnis gekommen, dass die Menschen in vielen Fällen einfach nur »Geister« gesehen haben. Ich finde, bevor man ein Medium beauftragt, einen Spuk zu überprüfen, sollte man alle natürlichen Dinge ausschließen und sich kritisch fragen, ob es sich wirklich um übernatürliche Phänomene handelt. Falls sich bei dir Dinge ereignen, die nicht normal sind, dann solltest du eine vertrauenswürdige Person hinzuzuziehen, die nach Möglichkeit hellsichtig ist. Ich kläre als Erstes immer ab, ob es Jugendliche am Ort beziehungsweise im Haus gibt oder ob jemand ein psychisches Problem hat. Denn mir ist aufgefallen – und darüber gibt es sogar parapsychologische Studien –, dass es immer wieder einmal zum Spuk kommt, wenn Jugendliche zum Beispiel in der Pubertät emotional nicht im Gleichgewicht sind. Das wird nicht von der Geistigen Welt ausgelöst, sondern unbewusst von den kinetischen Kräften der Jugendlichen oder der Person, die psychisch nicht im Gleichgewicht ist.

Ich kann mich gut an eine Geschichte erinnern, in der ich dachte, ich hätte es mit einem Spuk-Fall zu tun: Eine Frau rief mich ganz aufgeregt an und sagte, dass sich in ihrer Wohnung Gegenstände bewegen würden. Die Frau hörte sich sehr klar an, und ich glaubte ihr. In solchen Fällen sind die Menschen nämlich nicht immer klar. Daher muss man gut aufpassen, da manchmal der größte »Spuk« in den Köpfen der Menschen stattfindet. Jedenfalls war ich nach ihrer Schilderung absolut davon überzeugt, dass es sich um einen Spuk handelt. Ich fragte sie, was denn genau passiert sei, und sie erklärte: »Gegenstände liegen immer wieder an einer anderen Stelle als dort, wo sie hingestellt wurden, und häufig flackern die Lampen.« – »Gut, und haben Sie die Elektrizität von einem Fachmann überprüfen lassen?«, war meine nächste Frage. Das hatte sie gemacht. Dann fragte ich sie, ob Kinder oder Jugendliche im Haus seien. Doch das war nicht der Fall. Ich setzte nach und wollte wissen, ob es sonstige Personen gebe, denen es psychisch nicht gutgehe, die vielleicht ein solches Phänomen auslösen könnten. Sie verneinte und erklärte, dass nur sie und ihr Mann in der Wohnung lebten. Ich wollte mich schon auf den Weg machen, da sagte mein Geistführer: »Geh nicht! Ihr Mann ist Alkoholiker und sehr depressiv. Er löst die Phänomene aus.« Ich wusste zuerst nicht, wie ich mit der Information umgehen soll, und entschloss mich dann, die Frau noch einmal anzurufen und sie wegen ihres Mannes zu befragen. Zuerst war sie sehr still, und ich bat sie, mir die Wahrheit zu sagen, was sie dann auch tat. Sie bestätigte die Informationen, die ich bereits aus der Geistigen Welt erhalten hatte. Ich erklärte ihr dann, dass zuerst ihr Mann Hilfe brauche und in eine Klinik gehen solle und dass ich überzeugt sei, dass danach der Spuk aufhören würde. Ich hörte ein halbes Jahr nichts mehr von der Frau. Als sie mich dann erneut anrief, erzählte sie: »Mein Mann hat eine Kur gemacht und ist jetzt trocken. Er ist ein ganz anderer Mensch geworden und ist wieder glücklich und froh. Kaum war er weg, hat auch der Spuk aufgehört, und seit er wieder zu Hause ist, gab es auch keine ungewöhnlichen Phänomene mehr.« Ich war sehr froh, dass die Geschichte ein solch gutes Ende genommen hatte. Leider weiß ich bis heute nicht, ob wirklich der Mann den Spuk ausgelöst hat oder die Frau, da sie ja auch psychisch extrem unter der Situation gelitten hat. Meistens aber, wenn ich zu einem Spuk gerufen wurde, waren es verstorbene Angehörige, die sich bei den Hinterbliebenen melden wollten. Häufig werde ich von Müttern angerufen, die sich beklagen, dass ihre Kinder nicht schlafen können, weil ein Geist im Zimmer sei. Bis jetzt war immer, wenn ich mir diese Fälle genauer angesehen habe, weder ein »Geist« noch etwas »Böses« im Zimmer, sondern lediglich ein geliebter naher Verwandter, wie zum Beispiel eine verstorbene Großmutter, die ihren Enkel besucht, den sie vielleicht im Leben nie kennenlernen durfte. Natürlich macht dies Angst und ist unheimlich, wenn du als kleiner Knopf in deiner Wiege liegst, und plötzlich steht eine ältere Dame an deinem Bett und spricht mit dir, zumal wenn deine Mutter immer mal wieder durch die ältere Dame hindurchläuft, weil sie die Frau aus der Geistigen Welt nicht sehen kann. Bedenken muss man ferner, dass viele Kinder Angst vor Dunkelheit haben und daraus Fantasien entwickeln. Nicht immer ist eine verstorbene Person daran schuld. Natürlich ängstigt es uns, wenn uns eine verstorbene Person unbedingt Zeichen schicken möchte, dass es ihr gutgeht oder dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Klopfgeräusche sind zum Beispiel häufige Zeichen davon. Aber auch in diesen Fällen habe ich bisher, wenn ich vor Ort war und mir den Spuk anhörte, immer jemand aus der Geistigen Welt wahrgenommen, der lediglich zeigen wollte, dass er noch da ist und seinen Hinterbliebenen Trost schenken wollte. Viele Verstorbene machen sich durch Klopfen, Knarren oder über die Elektrizität bemerkbar. Viele Klienten erzählten mir, dass Radio, Fernsehen, Licht und andere Geräte von allein an- und ausgingen. Solche Phänomene habe ich sogar selbst schon einige Male erlebt. Diese Art der Mitteilung kann natürlich verunsichern und uns das Gefühl von Geistern oder Dämonen vermitteln. Doch bis heute war es immer ein Verstorbener, der einfach nur sagen wollte: »Schau her! Ich bin noch da! Du musst nicht traurig sein! Ich lebe noch! Das Leben geht nach dem Tod weiter!« oder Ähnliches. Ich weiß, dass viele, die meine Bücher lesen, auch schon Ähnliches erlebt haben. Und schließlich möchte ich noch die Imprägnierung ansprechen, die meiner Meinung nach am häufigsten als Spuk bezeichnet wird und in Wirklichkeit gar kein Spuk ist. Ich nenne dieses Phänomen Imprägnierung. Es ist kein offizieller Begriff, aber ich finde keinen passenderen. Viele Menschen berichten, dass sie zum Beispiel in einer alten Burg oder einem sehr alten Haus eigenartige Gefühle bekommen, dass sie das Gefühl haben, mit dem Ort würde etwas nicht stimmen. Noch schlimmer ist das Gefühl, wenn man heute ein Konzentrationslager besucht oder sich in einem Haus befindet, in dem ein Mord begangen wurde. Bleiben wir bei Mord in einer Wohnung oder in einem Haus, um das Phänomen »Imprägnierung« zu erklären. Immer wieder schreiben mir Menschen oder rufen mich an, dass in ihrer Wohnung jemand umgebracht worden sei oder dass jemand Selbstmord begangen habe und dass sie nun das Gefühl hätten, diese Person spuke immer noch dort herum, weil die Seele die Reise ins Licht nicht antreten kann und der Tod so schlimm gewesen sei. Natürlich gibt es auch hier hellsichtige Personen, die diese Dinge bestätigen, aber die meisten können nicht zwischen Imprägnierung und einer wirklichen Seele vor Ort unterscheiden. Man sollte wissen, dass alle Gegenstände im Haus und um das Haus herum, je nach Material mehr oder weniger Energie aufnehmen können. Daher ist es klar, dass zum Beispiel bei einem Mord sehr große Angst, Hass, Wut und Überlebenskampf als Energie freigesetzt werden. Diese Energie wird von den Gegenständen um uns herum aufgenommen und wie auf einer Diskette abgespeichert. Die ganzen Gefühle sind dort aufbewahrt, ja sogar der exakte Ablauf des Mordes. Aber die Seele des Ermordeten findet genauso den Weg ins Licht, als wäre er auf natürliche Weise gestorben. Das zählt bei Selbstmord genauso wie bei allen anderen Todesursachen und Todesarten. Nur die Energie bleibt in der Umgebung stärker oder schwächer gespeichert, abhängig davon, was genau passiert ist. Je älter ein Gebäude ist, desto älter ist auch die Geschichte, und umso mehr Energie ist dort gespeichert. Wenn jetzt ein sensitiver Mensch kommt, kann er die Daten auf der Diskette – oder besser gesagt: die gespeicherte Energie – aufnehmen und lesen und dadurch sehen, was dort passiert ist. Das wird inzwischen auch von der Polizei immer wieder einmal zur Klärung bei Mord oder anderen Verbrechen eingesetzt. Ich schreibe hier absichtlich sensitiver Mensch und nicht Medium. Ein Medium kommuniziert mit Verstorbenen oder Geistführern. Ein Sensitiver kann die Energien von Menschen wie die Aura oder eben die Imprägnierung in Häusern bei Mord lesen. Oft kann die sensitive Person an einem Ort, an dem ein Mord geschehen ist, die Tat sehen. Sie sieht dann die ermordete Person und fühlt die Angst oder die Gefühle, die bei dem Verbrechen entstanden sind. Aber der Sensitive kann nicht mit der Seele der verstorbenen Person in Kontakt treten. Er kann lediglich die Energie lesen. Er liest nur die Restenergie von dem Ort. Die verstorbene Person aber ist längst nicht mehr dort, sondern im Licht. Das ist der Grund, warum solche Phänomene immer ortsgebunden sind, nur in einem engen Gebiet stattfinden und warum man mit diesen Wesen, die man dort wahrnimmt, nicht kommunizieren kann. Viele Hellsichtige sagen dann, das könne man nicht, weil die Seele nicht wisse, dass sie tot und daher verwirrt ist. Das denke ich nicht. Ich meine, dass die Hellsichtigen nur die Restenergie lesen, und die kann nicht kommunizieren, sondern nur das wiedergeben, was sie gespeichert hat. Wichtig für dich ist zu wissen, dass an solchen Orten lediglich die Energie der Ereignisse gespeichert ist und dass die damals in die Ereignisse verwickelten Personen längst nicht mehr dort sind und nur der Schmerz oder die Emotionen dort als Energie gespeichert sind.

Ich hoffe, dieses Kapitel konnte dazu beigetragen, dir einige Ängste zu nehmen und ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Zum Schluss noch eine Bemerkung bzw. Frage, die auch immer wieder gestellt wird: »Wie kann es sein, dass plötzlich alle Menschen gut sind, wenn sie gestorben sind? Was wurde zum Beispiel aus Hitler?« Die Frage ist mehr als berechtigt. Was aus Hitler wurde, kann ich nicht sagen. Ich weiß jedoch, dass jede Seele, die den Körper verlässt, zuerst in einen Zustand kommt, den ich »Anpassungsphase« nenne. Dort findet eine Rückschau statt. Man schaut gewissermaßen sein ganzes Leben noch einmal an. Das hat nichts mit Strafe oder Zwischenwelt zu tun! Nennen wir es einfach »Krankenhaus für die Seele«. In dieser Zeit erlebt die Seele ihr ganzes Leben noch einmal, und zwar nicht nur ihr eigenes, sondern alle Leben, mit denen sie zu tun hatte. So musste Hitler auch all die Leben anschauen, die er zerstört hat, er musste fühlen, was diese Familien gefühlt haben, die Freunde, die Bekannten. Das ist die eigentliche Strafe, die jedoch nicht von einem rachsüchtigen Gott kommt, vielmehr geben wir selbst über uns Rechenschaft. Wir beurteilen unsere Taten selbst. Wenn du dein Leben noch einmal aus deiner Sicht erlebst, auch aus der Sicht deiner Mitmenschen, dann wirst du schnell fühlen, was du an Gutem oder weniger Gutem bis Schlechtem getan hast. Im Moment des Todes gehst du wieder in die Einheit zurück und empfindest dadurch alle Taten, die du vollbracht bzw. begangen hast oder die durch dich geschehen sind, und zwar als Opfer wie auch als Täter. Da ein Verstorbener weiß, dass er im Grunde alles sich selbst angetan hat, würde er nie über den Tod hinaus andere belästigen, ängstigen oder gar etwas Schlechtes wollen. Er ist im Bewusstsein, dass er dies nur sich selbst antun würde. Viele dieser Menschen, die auf der Erde Täter waren und andere schlecht behandelten, waren im Grunde auch immer einmal Opfer. Ihnen fehlte immer auf einer Ebene die Liebe, die Liebe von anderen oder die Liebe zu sich selbst. Diese Liebe erhalten sie nun in der Geistigen Welt, denn dort ist nur Liebe. Dort werden ihre Seelen geheilt, und sie finden Ruhe, und das ist ein Prozess, den jede Seele erleben darf, und zwar ausnahmslos jede Seele. Viele finden dann, dass es sich ja gar nicht lohnen würde, Gutes zu tun, wo doch jeder im Grunde nachher an denselben Ort kommt. Ich kann das allerdings nicht nachvollziehen. Tust du nur Gutes, um später keine Strafe zu bekommen? Dann solltest du daran denken, dass man Gott nicht täuschen kann. Oder tust du Gutes, weil du es möchtest, weil du es fühlst? Wir sollten nur dann etwas tun, wenn wir es wollen, weil wir es als richtig empfinden, weil es dich erfüllt, zu helfen und Gutes zu tun, nur deswegen. Denn – wie schon gesagt – wir müssen alle unsere Taten noch einmal erleben, und zwar aus beiden Perspektiven. Tust du viel Gutes, ist dieses Revue-passieren-Lassen keine Strafe, sondern ein wunderbares Geschenk. Du musst wirklich keine Angst haben, wenn du mit deinem Geistführer oder der Geistigen Welt in Kontakt trittst. Es kann dir nichts passieren.

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