Читать книгу Das äthiopische Henochbuch - Paul Rießler - Страница 9

9. Kapitel

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1

Da schauten Michael, Uriel, Raphael und Gabriel vom Himmel nieder

und sahen das viele Blut, das auf Erden vergossen ward,

und all das Unrecht, das auf der Erde geschah.


2

Da sprachen sie zueinander:

Von ihrem Geschrei hallt die menschenleere Erde

bis zu des Himmels Pforte wieder.


3

Zu euch, ihr Heiligen des Himmels, rufen klagend die Menschenseelen:

„Bringt unsere Klage vor den Höchsten!“


4

Da sprachen sie zum Herrn der Welten: Du bist der Herr der Herren,

der Gott der Götter, der König der Könige.

Der Thron deiner Herrlichkeit besteht durch alle Geschlechter der Welt;

dein Name ist heilig, ruhmvoll und in aller Welt gepriesen.


5

Du hast ja alles gemacht

und besitzest die Macht über alles.

Alles liegt offen und unverhüllt vor deinen Augen.

Du siehst alles, und nichts kann sich vor dir verbergen.


6

Du siehst, was Azazel getan,

wie er auf Erden allerlei Ungerechtigkeit gelehrt

und die ewigen Geheimnisse des Himmels geoffenbart hat,

sie, die kennenzulernen die Menschen bestrebt waren,


7

desgleichen Semjaza,

dem du die Herrschaft über seine Gefährten verliehen hast.


8

Sie gingen zu den Menschentöchtern auf der Erde,

schliefen bei den Weibern und verunreinigten sich;

dann machten sie sie mit allen Arten von Sünden bekannt.


9

Die Weiber gebaren Riesen

und dadurch ward die ganze Erde von Blut und Ungerechtigkeit erfüllt.


10

Nun schreien die Seelen der Gestorbenen

und klagen bis zu des Himmels Pforte.

Ihre Klagen sind emporgestiegen,

und sie können angesichts der auf Erden verübten Gottlosigkeit nicht aufhören


11

Und du weißt alles, bevor es geschieht.

Du siehst dies und lassest sie gewähren.

Du sagst uns nicht, was wir deswegen zu tun haben.

Das äthiopische Henochbuch

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