Читать книгу Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett - Страница 38
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Wenige Augenblicke später traten sie hinaus in die Nacht.
Der zweite Posten schnarchte vor sich hin. Reilly hatte sich die Decke wieder eng um die Schultern geschwungen. in der einen Hand hielt er die Reisetasche mit dem Geld, in der anderen die Winchester, deren Lauf er aber nur ein kurzes Stück unter der Decke hervorschauen ließ.
Einer von der Mannschaft kam heran. Er patrouillierte mit einem Gewehr in der Hand über das Anwesen.
Reilly zog sich den Sombrero tiefer ins Gesicht, trat dicht neben Walker und drückte ihm den Gewehrlauf in den Rücken.
"Kein falsches Wort!", zischte er.
Der Mann kam heran.
"Buenas noches, Boss!"
"Schon spät, was, Billy?"
Der Mann nickte und ging weiter. Wenig später war er nicht mehr zu sehen.
"Los weiter!", befahl Reilly knapp.
Sie gingen hinüber zum Pferdestall.
Innen war es ziemlich dunkel, aber es genügte, um das Zaumzeug zu finden und es einem der Tiere anzulegen. Für einen Sattel hatten sie ohnehin nicht genügend Zeit. Sie mussten sehen, das sie wegkamen. Mit jedem Augenblick, der verrann, wurde die Möglichkeit greifbarer, dass einer der umherschleichenden Posten etwas bemerkte.
Reilly befahl Walker, sich auf den Pferderücken zu setzen.
Als dieser das geschafft hatte, setzte er sich hinter seinen Gefangenen und nahm die Zügel. Mit derselben Hand hielt er auch die Geldtasche.
Die Winchester warf er jetzt ins Stroh. Sie war ihm jetzt zu unhandlich. Um El Tigre unter Kontrolle zu halten, war der Revolver jetzt besser geeignet.
Reilly presste die Hacken in die Weichen des Pferdes und ließ es voranpreschen.
Durch das halboffene Stalltor ging es hinaus in die dunkle Nacht.
In einer Entfernung von gut zwei Dutzend Schritt tauchte ein Posten aus dem Dunkel auf. Reilly sah kaum mehr als seine Umrisse.
"Auf das Pferd schießen, Hombre! Auf das Pferd!", schrie Walker.
Dieser Hund!, durchfuhr es Reilly.
Und dann blitzte auch schon das Mündungsfeuer. Aber der Kerl traf nicht. Der Schuss ging daneben, irgendwo in die Finsternis hinein.
Der Gaul bäumte sich vor Schreck auf und stellte sich mit einem markerschütternden Wiehern auf die Hinterhand. Reilly hatte alle Mühe, ihn zu halten.
Zu einem zweiten Schuss kam der Kerl dann nicht mehr.
Reillys Hand war zur Hüfte gefahren, hatte den Colt herausgerissen und sofort gefeuert.
Er schoss zweimal kurz hintereinander.
Der Mann schrie auf.
Eine der Kugeln musste ihn wohl getroffen haben.
Reilly zog rau am Zügel und brachte das Pferd wieder unter Kontrolle. Den Revolver stieß er Walker unsanft zwischen die Rippen.
"Versuchen Sie das nicht noch einmal, Tigre!"
Dann ritten sie in die Nacht hinein.
Die Hacienda versank nach wenigen Augenblicken in der Nacht. Nur noch die schattenhaften Umrisse waren zu sehen.
Mündungsfeuer blitzen jetzt. Aus ein oder zwei Gewehren wurden ihnen Kugeln nachgeschickt, allerdings ohne jede Aussicht, auch zu treffen.
"Ein paar Minuten, dann ist die ganze Mannschaft auf den Beinen!", zischte Walker. "Meine Männer werden Sie jagen wie einen Hund!"
"Darauf lasse ich es ankommen!"
Reilly trieb das Pferd den steilen Hang hinauf, von dem er gekommen war. Oben angelangt, gestattete er sich einen Blick zur Hacienda.
Dort hatte man unterdessen Licht in den Baracken der Männer gemacht. Stimmengewirr und das Wiehern von Pferden war zu hören. Zu sehen war in der Dunkelheit aber kaum etwas.
Reilly hatte keine Sekunde zu verlieren.
Er ließ das Pferd voranhetzen. Bald hatten sie jene Stelle erreicht, an der Reilly sein Pferd zurückgelassen hatte.
Reilly sprang ab, ohne die Zügel loszulassen und stieg dann auf den zweiten Gaul.
Es war eine Wohltat, wieder einen richtigen Sattel unter dem Gesäß zu haben.
Für Walker würde es anstrengend werden.
Reilly grinste.
"Halten Sie sich gut an der Mähne Ihres Gauls fest, Tigre!"
Dann ging es los.