Читать книгу Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett - Страница 41

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Reilly hörte jetzt die Pferdehufe seiner Verfolger. Er hörte ihre Stimmen, ihre wilden Schreie, mit denen sie ihre Pferde voran trieben.

Er hatte Walker jetzt vor sich im Sattel sitzen. Dummheiten konnte der im Augenblick nicht wagen, denn er wusste, dass Reilly einen Colt in der Hand hielt.

Dann gähnte da plötzlich dieser Abgrund vor ihnen.

Reilly gelang es gerade noch rechtzeitig, das Pferd abzubremsen.

Er warf einen flüchtigen Blick hinunter.

Dort unten floss ein spärliches Rinnsal von Fluss.

Es ging ziemlich steil nach unten. Keine Chance, mit einem Pferd diesen Steilhang hinunter zu kommen. Normalerweise wäre Reilly nun dieser Schlucht ein Stück Weg gefolgt, um nach einer anderen Möglichkeit zu suchen.

Aber dazu gab es jetzt keine Möglichkeit.

Reilly riss sein Pferd herum.

Das Wolfsrudel war heran. Mehr als ein Dutzend Mann, bis auf die Zähne bewaffnet.

Reilly sah die triumphierenden, rauen Gesichter.

Das bisher noch kein Schuss gefallen war, lag einfach daran, dass Reilly Walker wie eine Art lebenden Schutzschild vor sich im Sattel sitzen hatte.

Den Revolver hielt er schussbereit auf den Gefangenen gerichtet.

Das lähmte die Männer etwas.

Sie schienen ein wenig ratlos zu sein, blickten sich zunächst gegenseitig an, dann zu ihrem Boss hinüber.

"Geben Sie auf, Mister!", rief einer der Kerle.

Er trug eine Mütze, wie sie die Konföderierten im Bürgerkrieg getragen hatten. Man hörte am Akzent, dass er tatsächlich ein Südstaatler war.

"Lasst Eure Eisen stecken, Leute! Sonst geht es Eurem Boss schlecht!"

"Wohin wollen Sie fliehen, Mister? Wenn Sie dem Boss ein Haar krümmen, blasen wir Sie um!", meinte der Kerl mit der Konföderierten-Mütze.

"Lassen Sie mich aus Ihrer Gewalt!", meldete sich Walker zu Wort. "Sie haben verloren!"

"Wenn ich Sie freilasse, werden Ihre Männer mich ebenso über den Haufen schießen!", gab Reilly zu bedenken.

Der Mann mit der Konföderierten-Mütze grinste zynisch.

Die Kerle kamen ein wenig näher. Die Sache wurde jetzt wirklich bedrohlich. Es war Reilly klar, dass in den nächsten Augenblicken etwas geschehen würde.

So oder so.

Reilly nahm die Reisetasche mit dem Geld aus Walkers Safe und schwenkte sie in der Luft.

"Hier ist mehr drin, als ihr alle zusammen in eurem ganzen Leben je auf einem Haufen gesehen habt!" Reilly öffnete die Tasche und hielt sie so, dass die Kerle hineinsehen konnten.

"Das müssen mindestens...."

Dem Kerl mit der Konföderierten-Mütze blieb schier der Mund offen stehen.

"Er will euch zu kaufen versuchen!", rief Walker fast außer sich. "Ich gebe euch mehr, wenn ihr mich hier herausholt! Jedem einzelnen von euch!"

"Euer Boss verspricht euch Dinge, die er nicht halten kann!", stellte Reilly sachlich fest.

"Glaubt ihm nicht!", hielt El Tigre dagegen. Sein Gesicht war vor ohnmächtigem Zorn rot angelaufen.

Walker schien verzweifelt.

Und er hatte auch allen Grund dazu.

"Dies ist der Inhalt seines Safes!", erklärte Reilly. "Er kann euch nicht mehr geben. Er hat nämlich nicht mehr, als hier drin ist!"

"Ich habe ein Konto bei der Bank von Magdalena!"

Reilly zuckte mit den Schultern. Er wandte sich an die Männer.

"Ihr müsst wissen, ob ihr euch darauf verlassen wollt. Selbst wenn er ein solches Konto hat, wird er euch mit einem kleinen Anteil abspeisen, wenn er erst einmal wieder frei ist."

"Was wollen Sie, Hombre?", fragte einer der Männer. Er schob sich den Sombrero in den Nacken. "Sagen Sie einfach, was Sie für diesen Sack voll Pesos..."

"Das meiste sind Dollars, keine Pesos!", unterbrach Reilly.

"Also gut, um so besser! Sagen Sie, was Sie dafür haben wollen und wir überlegen uns die Sache!"

Walker schluckte, als ihm klar wurde, dass seine eigenen Leute begannen, um ihn zu feilschen, als wäre er ein abgehalfterter Ackergaul!

"Ich will El Tigre!", sagte Reilly bestimmt.

Der Mann mit der Südstaatler-Kappe grinste hässlich, wobei er zwei Reihen schlechter Zähne entblößte.

"Warum sollten wir Sie nicht einfach über den Haufen schießen?"

"Ihr würdet euren Boss treffen!"

"Und wenn uns das nicht weiter stört?" Der Kerl zuckte mit den Schultern. "Schließlich kämen wir so an das Geld, das wir uns sonst bei ihm in vielen Jahren verdienen müssten!"

"Ihr Hunde!", schimpfte Walker. "Ihr verdammten Hunde!"

"Sorry, Boss. Aber Sie würden das doch an unserer Stelle ganz genauso machen, oder etwa nicht?"

Reilly sah, wie Hände zu den Hüften glitten.

Verdammt!, dachte der Major.

Wenn es wirklich zur Schießerei kam, war er in einer denkbar schlechten Lage. Einige würde er mitnehmen können, aber wenn man die Situation nüchtern einschätzte, hatte er kaum eine Chance, den Kampfplatz lebend zu verlassen...

Walker zeterte ängstlich herum.

Er hatte nicht erwartet, dass seine Männer ihn so vollständig verraten würden.

Dabei war es bei ihnen nicht anders, als bei ihm selbst.

Sie alle kannten letztlich nur eine einzige Art von Loyalität und die galt dem Geld.

Reilly kniff die Augen ein wenig zusammen und blickte in die Gesichter seiner Gegenüber.

Ein paar Sekundenbruchteile lang geschah überhaupt nichts.

Dann entschloss Reilly sich, endlich zu handeln.

Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018

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