Читать книгу Trevellian und die Autoschieber: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 8
3
Оглавление„Dieser Dodge“, so wandte ich mich an Clifford Henderson und wies auf das Nobelfahrzeug, „haben Sie ihn angekauft?“
„Nein. Die beiden Kerle, die durchdrehten, als sie Sie kommen sahen, boten ihn mir zum Kauf an. Sie wollten fünfzigtausend Dollar dafür. Die Papiere liegen noch bei mir auf dem Schreibtisch. Natürlich war ich misstrauisch. Dieser Wagen kostet neu an die neunzigtausend Bucks, und er ist erst vier Monate alt. Also wollte ich wissen, wieso er so billig …“
Ich schnitt Henderson schroff das Wort ab. „Sie halten mich wohl für dümmer, als ich aussehe, Henderson, wie?“
„Hätten Sie denn die fünfzigtausend bar bezahlen können?“, fragte Sarah mit lauerndem Unterton.
Henderson nickte. „Ich habe immer eine gewisse Menge an Bargeld im Safe liegen. Das muss ganz einfach sein. Denn hin und wieder bietet sich einem ein Schnäppchen und man muss schnell zugreifen können.“
„Wie mit dem Dodge, den man ihnen sozusagen schenken wollte, gemessen an dem, was er wert ist“, knurrte ich. Ich verlieh meiner Stimme einen zwingenden Klang. „Wer waren die beiden Kerle, Henderson. Und für wen arbeiten sie?“
Der Gebrauchtwagenhändler knetete seine Hände. Er war richtig zappelig. Seine Augen standen nicht still. „Ich kenne sie nicht“, tönte er. „Ich habe auch keine Ahnung, für wen sie arbeiten, ob sie überhaupt für jemand arbeiten.“ Er griff sich mit einer theatralischen Geste an den Kopf. „Sie flippten aus, als ich Sie und Ihre Kollegin sah und den beiden ohne jeden Hintergedanken erklärte, dass Sie vom FBI sind. Es – es ist wohl anzunehmen, dass die beiden Dreck am Stecken haben.“
Warum kam mir nur immer an Danny DeVito, dieser hervorragende Schauspieler, in den Sinn, wenn mir dieser schmierige Autoaufkäufer gegenüber stand? Weil Henderson Danny so ähnlich sah? Nein! Abgesehen von der Größe hielt sich die Ähnlichkeit in Grenzen. Wahrscheinlich war es, weil Henderson auch über großes, schauspielerisches Talent verfügte?
Die Listen hatte er uns in der Zwischenzeit ausdrucken lassen. Ich bat ihn, mir die Papiere für den Dodge zu überlassen. In der Zwischenzeit war der schwerverwundete Gangster vom Emergency Service abtransportiert worden. Da wir keine Ausweispapiere bei ihm finden konnten, hatten wir keine Ahnung, wie er hieß oder wo er wohnte. Die uniformierten Kollegen hatten einige Patronenhülsen sichergestellt, die aus den Waffen der Gangster stammten, und sie mir überlassen.
„Was sagt Ihnen der Name Paul Reynolds, Henderson?“, fragte ich.
Er schaute mich mit einer Mischung aus Verblüffung und Erschrecken an. „Wer soll das sein?“
Ich lächelte. „Er ist auch Gebrauchtwagenhändler, oben, in Spanish Harlem. Außerdem besitzt er eine Werkstatt.“
„Kenne ich nicht.“
„Ich dachte es mir“, sagte ich und nickte Henderson zu. Dann wandte ich mich an einen der uniformierten Kollegen. „Können Sie feststellen, auf wen der Ford zugelassen ist?“
Der Kollege eilte davon, um die Zulassungsstelle anzurufen.
Ich schaute wieder Henderson an. „Wir haben Sie observieren lassen, seit wir das letzte Mal hier waren. Jeder Wagen, der Ihr Betriebsgelände verlassen hat, wurde notiert. Ich hoffe für Sie, dass Sie für jedes dieser Fahrzeuge einen entsprechenden Verkaufsnachweis haben. Schon wegen der Steuer.“
Ich grinste ihn an.
Hendersons Kiefer mahlten. Er schoss mir einen gehässigen Blick zu. Und ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass er noch eine Idee bleicher wurde.
Natürlich wollten Sarah und ich den Abgleich seines Gebrauchtwagenbestandes mit den Listen und den Wagenpapieren nicht an Ort und Stelle durchführen. Wir hatten uns vorgenommen, nur die Fahrzeuge jenseits der 2,5-Liter-Klasse und jene, die stärker waren als 150 PS, herauszupicken. Die Renommierkarossen also. Wir hatten Henderson nämlich nicht nur im Verdacht, dass er gestohlene Fahrzeuge ankaufte, wir verdächtigten ihn auch, Diebstähle teurer Fahrzeuge in Auftrag zu geben, um die Wünsche diverser Kunden befriedigen zu können. Und da er auch einen Internethandel mit den Gebrauchtwagen betrieb, reichten seine Geschäftsverbindungen bis in die entlegensten Winkel unseres Landes, hinauf nach Kanada und hinunter nach Südamerika. Um genau zu sein – in die ganze Welt.
Wir fuhren zurück ins Federal Building. Im Gepäck hatten wir die Pistole des verwundeten Gangsters, einige Patronenhülsen, die Listen, die uns Henderson ausdrucken ließ, sowie die Papiere des Dodge Viper GTS. Der Wagen wurde von den Kollegen des Police Department sichergestellt, bis seine Herkunft geklärt war. Ebenso war der Ford beschlagnahmt worden.
Der uniformierte Kollege hatte herausgefunden, dass der Ford auf einen Mann namens Dee Lewis zugelassen war.
Die Waffe und die Patronenhülsen überließen wir unserer ballistischen Abteilung, die Kfz-Papiere unserer Fahndungsabteilung zur Prüfung, ob sie echt waren, mit den Listen zogen Sarah und ich uns in unser gemeinsames Büro zurück und begannen, die Einträge zu selektieren.
Und wir hatten die Aufzeichnung unserer Kollegen, die Hendersons Used-Car Market observierten, bezüglich der Fahrzeuge, die das Betriebsgelände in den vergangenen Tagen verlassen hatten.