Читать книгу Trevellian und die späte Rache: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 12

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Ich nahm per Handy Verbindung mit Mr. McKee auf, erklärte ihm, dass wir uns in der 55. Straße befanden und erläuterte ihm auch den Grund, der uns hierher geführt hatte.

„Ich werde mit der Mordkommission in Philadelphia Verbindung aufnehmen, Jesse“, gab der Chef zu verstehen. „Und ich will auch mal mit Detective Lieutenant Harry Easton vom Homicide Squad Manhattan sprechen.“

„Vielen Dank, Sir.“

Ich beendete das Gespräch und schaute auf die Uhr im Armaturenbrett des Sportwagen. Es war kurz nach halb zehn Uhr vormittags.

Wir beobachteten das Gebäude, in dem Breston wohnte.

Plötzlich sagte Milo: „Was mir seltsam vorgekommen ist, Jesse, ist die Tatsache, dass Breston ohne Rückfrage, wer geklingelt hatte, seine Wohnungstür öffnete. Das ist etwas abwegig bei einem Mann, der auf seinen Mörder wartet. Findest du nicht?“

„Ja“, dehnte ich, „das ist in der Tat ungewöhnlich.“ Ich nagte an meiner Unterlippe. Und dann fuhr mir ein Gedanke wie ein Blitzstrahl durch den Kopf. „Großer Gott, Milo, vielleicht war das gar nicht Breston, mit dem wir uns unterhalten haben.“

In mir war plötzlich eine fast schmerzhafte Unruhe. Dem eisigen Wind meiner Gedanken ausgesetzt stieg ich aus dem Wagen. Auch Milo kämpfte sich aus dem Wagen. Wir schlugen die Türen zu, ich betätigte die Fernbedienung und versperrte den Wagen. Dann eilten wir über die Straße.

Der Portier schaute ziemlich verblüfft drein.

„Wie sah der Mann aus, der vor uns zu Breston wollte?“

Der Portier wiegte den Kopf. „Groß, hager, er war, glaube ich, mit einer Jeans und einer Jeansjacke bekleidet. Außerdem trug er eine Sonnenbrille …“

Mir entfuhr eine Verwünschung. „Verfügt das Gebäude auf der rückwärtigen Seite über eine Feuerleiter?“

„Ja. Das ist …“

Ich hörte ihn schon nicht mehr. Zum zweiten Mal innerhalb einer halben Stunde stürmten wir die Treppe hinauf. Oben zogen wir unsere Pistolen, dann läutete ich an der Wohnungstür. Niemand öffnete uns. Ich ging einen Schritt zurück, hob das Bein und rammte es gegen die Türfüllung. Das Schloss wurde aus dem Türfutter gefetzt. Die Tür flog krachend auf.

Milo und ich hatten uns zu beiden Seiten der Tür im Schutz der Wand aufgebaut. Ich zählte in Gedanken bis drei, dann wirbelte ich um den Türstock, blieb breitbeinig stehen und hielt die Pistole schussbereit in der Rechten.

Nichts geschah.

Ich glitt weiter in den Wohnraum. Milo folgte mir. Er blieb neben der Eingangstür stehen und sicherte um sich.

Ich öffnete eine der Türen, die in einen anderen Raum führte. Es war das Schlafzimmer. Das Fenster war offen. Ich ging hin und schaute hinaus. Einen Yard unterhalb des Fensters verlief der Rettungssteg. Er endete bei der Feuertreppe aus eisernen Rosten. Der Bursche, der sich uns als Richard Breston vorstellte, hatte sich über die Feuertreppe abgesetzt.

Im Badezimmer fand ich einen Toten.

Er hatte eine Kugel in der Brust. Sein Mund war geöffnet wie zu einem stummen Schrei.

Das konnte nur Breston sein.

Wir hatten uns mit seinem Mörder unterhalten, im Glauben, dass es sich um Richard Breston handelte. Der Name hatte sich in meinem Gedächtnis eingenistet. Alfred Wagener!

Dieser Alfred Wagener musste ein erstklassiger Schauspieler sein. Er hatte die Rolle Richard Brestons absolut professionell gespielt. Und wir hatten uns hereinlegen lassen. Ich empfand es wie einen furchtbaren Schlag in den Magen.

Ich rief im Federal Building an. Mr. McKee sagte, als ich meinen Kurzbericht abgeschlossen hatte: „Ich habe mit einem Kollegen von der Mordkommission in Philadelphia telefoniert, Jesse. Er schickt mir die Protokolle im Mordfall Dennis Wallace zu. Für die Kollegen in Philadelphia steht fest, dass Alfred Wagener der Mörder ist. Von dem Mord an Price Mallory wussten sie in Philadelphia nichts. Die Fahndung nach Wagener wurde eingeleitet. Aber der Bursche scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein.“

„Jetzt scheint ihn der Erdboden wieder ausgespuckt zu haben, Sir“, erwiderte ich. „Haben Sie schon Feststellungen bezüglich der Mordsache Mallory getroffen, Sir?“

„Nein. Vielleicht nehmen Sie selbst Verbindung mit Harry Easton auf, Jesse. Sie müssen sowieso die Mordkommission verständigen.“

„Mach ich. Vielen Dank, Sir.“

Es klickte in der Leitung, dann war sie tot. Mr. McKee hatte aufgelegt. Ich rief bei der Mordkommission an. Harry Easton, der Chef des Homicide Squad, war im Dienst. Er versprach, sofort einen Trupp Spezialisten zu schicken. Ich fragte ihn wegen der Mordsache Mallory.

Cleary, so der Spitzname Eastons, sagte: „Es ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass den Mord Alfred Wagener begangen hat. Wagener wurde vor Kurzem aus der Haft entlassen. Er soll damals, als er verurteilt wurde, Rache geschworen haben. Und jetzt sieht es so aus, als würde er seinen Schwur erfüllen. Mit Dennis Breston hat er den zweiten Zeugen von damals …“

„Den dritten“, verbesserte ich Cleary. „Es ist der dritte, Harry. Wagener hat auch in Philadelphia zugeschlagen. Der Mann, den er dort ermordete, hieß Dennis Wallace.“

„Himmel, davon weiß ich gar nichts.“

„Ebenso wenig wie die Kollegen in Philadelphia von dem Mord an Mallory wussten. Jetzt läuft nur noch einer der Zeugen von damals herum. Sein Name ist Gene Holliday. Ich denke, dass Wagener sehr bald zuschlagen wird.“

„Davon ist auszugehen. Der Bursche vergeudet keine Zeit.“

„Schickst du mir die Berichte den Mord an Mallory betreffend?“, fragte ich.

„Natürlich. Aber jetzt schicke ich erst mal ein paar Leute in die fünfundfünfzigste Straße.“

„Woher wusste Wagener so gut Bescheid?“, kam es fragend von Milo. „Er hat uns geradezu erwartet.“

„Wahrscheinlich hat Breston ihm erzählt, dass jeden Moment zwei Agenten vom FBI auftauchen würden. Vielleicht war er der Meinung, es würde Wagener abschrecken, ihn zu töten.“

„Wenn er dieser Meinung war, dann war das ein absoluter Trugschluss“, knurrte Milo mit galliger Stimme. „O verdammt! Ich könnte mich sonstwo hin beißen, wenn ich daran denke, dass wir dem Mörder gegenüber gesessen und mit ihm gesprochen haben. Er hat uns verarscht, Kollege. An der Nase herumgeführt wie zwei Anfänger.“

Die Kollegen vom Police Department kamen innerhalb der nächsten halben Stunde. Auch der Coroner kam. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft erschien ebenfalls. Die Leiche wurde ins gerichtsmedizinische Institut verbracht.

Milo und ich fuhren zurück ins Field Office.

Es war wenige Minuten nach 11 Uhr, als wir dort ankamen.

Trevellian und die späte Rache: Action Krimi

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