Читать книгу Trevellian und der Deal mit dem Satan: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 7

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Sarah und ich kamen von Conrad Randalls Wohnung in Brooklyn und waren auf dem Weg nach Manhattan. Es war 16 Uhr 45, als wir erfuhren, dass die Geldübergabe endgültig um 18 Uhr stattfinden sollte. Wir fuhren sofort in die Nähe der Spring Street. Ich parkte den Wagen. Wir stiegen bei der Kreuzung der Spring Street mit der Lafayette Street in den U-Bahn-Schacht hinunter und gelangten zur Haltestelle Spring Street.

Hier wimmelte es von Menschen. Die einen wollten nach Norden befördert werden, die anderen nach Süden. Wir fanden den Fahrkartenschalter. Soeben ließ ein Mann ein Ticket heraus. Die Uhr zeigte 17 Uhr 25.

Noch 35 Minuten.

Sarah und ich trennten uns. Wir stellten uns ein Stück vom Fahrkartenautomaten entfernt an den Bahnsteig, und zwar so, dass wir den Automaten im Auge hatten.

Ich nahm mein Handy zur Hand und rief Mr. McKee an. "Sarah und ich befinden uns in der U-Bahn-Station, Sir", sagte ich, "nachdem der Kidnapper vor etwa einer Stunde bei Sanders angerufen hat und den Termin, sowie den Ort für die Geldübergabe, bestätigte."

Mit knappen Worten berichtete ich dann dem Chef, dass Conrad Randall zusammen mit Barbara Sanders flüchtig war und dass wir die Fahndung nach ihm eingeleitet hatten.

"Gibt es von Milton Sanders irgendein Lebenszeichen?", wollte der Chef wissen.

"Nein. Aber es ist davon auszugehen, dass er es war, der bei James Sanders anrief und dass er und Randall miteinander in Kontakt stehen."

"Soll ich Ihnen Verstärkung schicken?"

"Nein. Ich nehme an, dass zur Geldübergabe nur einer der Gangster erscheinen wird. Wir wollen ihn nicht überwältigen, Sir. Sarah und ich bauen darauf, dass er uns zu Barbara Sanders führt."

"Okay, Jesse", kam es von Mr. McKee. "James Sanders wird alleine bei der Subway-Station erscheinen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Halten Sie die Ohren steif."

Damit war das Gespräch beendet.

U-Bahn-Züge hielten, Menschen stiegen aus, andere stiegen ein. Die Züge fuhren weiter. Die Luft hier unten war ein wenig stickig. Ich war gespannt, wer auftauchen würde, um das Geld abzuholen. Nachdem Ned Sanders und Hank Turner aus dem Verkehr gezogen waren, ging ich davon aus, dass wir es nur noch mit zwei Lösegelderpressern zu tun hatten. Milton Sanders und Conrad Randall. Ich hatte keine Ahnung, wie sie aussahen; ich kannte sie weder persönlich, noch hatte ich ein Bild von ihnen gesehen.

Unsere Falle sollte zuschnappen, sobald jemand den Koffer mit dem Geld an sich zu nehmen versuchte.

Um 17 Uhr 55 erschien James Sanders mit einem großen, dunklen Koffer. Er war alleine. Sanders stellte den Koffer beim Fahrkartenautomaten ab, warf einen Blick auf seine Armbanduhr, dann schob er die Hände in die Jackentasche.

Die Zeit schien plötzlich stillzustehen. Die Anspannung stieg. Schließlich war ich angespannt bis in die letzte Körperfaser.

Dann war es 17 Uhr 59.

James Sanders wandte sich ab und schritt zur Treppe, die aus dem U-Bahn-Schacht führte.

Ein grauhaariger Mann näherte sich dem Automaten. Ich schätzte ihn auf Mitte der 50.

Milton Sanders!

Nur er konnte es sein. Er griff nach dem Koffer...

Plötzlich brach Milton Sanders zusammen.

Mein Kopf ruckte herum. Gleichzeitig zog ich die SIG Sauer P226. Auf der anderen Seite des Bahnsteiges sah ich einen Mann, der gerade eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer unter der Jacke verschwinden ließ. Das nahm ich mit einem Blick wahr. Ich schlug die SIG an. In diesem Moment rauschte ein Zug heran. Die Geräuschkulisse war enorm. Ich rannte los. Der Zug kam zum Stehen. Die Türen gingen auf. Menschen drängten ins Freie. Ich kämpfte mich durch den Pulk und gelangte in den Waggon, durchquerte ihn mit zwei Schritten und stieg auf der anderen Seite wieder aus.

Der Kerl mit der Pistole war verschwunden. Ich schaute mich um, schwenkte meinen Blick in alle Richtungen. Von dem Burschen war nichts mehr zu sehen. Er war irgendwo im Gewühl verschwunden.

Die Türen des Zuges schlossen sich. Der Zug fuhr an. Ich wartete, bis er an mir vorbeigefahren war, dann überquerte ich die Gleise.

Sarah war bei Milton Sanders auf's rechte Knie niedergegangen. Der alte Gangster lebte. Er war sogar bei Bewusstsein. Auch James Sanders stand da. Entgeistert schaute er auf seinen verwundeten Onkel hinunter. Fassungslosigkeit prägte seine Züge.

"Der Schuft ist mir entkommen", stieß ich hervor und ging ebenfalls auf das Knie nieder. Ich schaute in Milton Sanders Gesicht. Seine Nasenflügel bebten leicht. "Wo befindet sich Barbara Sanders?", fragte ich.

"Ich – ich weiß es nicht. Randall – hat... Er hat..." Der Rest endete in einem unverständlichen Gemurmel. Milton Sanders war in Ohnmacht gefallen.

Ich richtete mich auf.

Menschen rotteten sich um uns herum zusammen. Gemurmel und Geraune erfüllte die Atmosphäre. Dann gingen alle Geräusche unter, als ein Zug mit dröhnenden Rädern näherkam.

"Mein eigener Onkel", stöhnte James Sanders, als der Zug stand und der Geräuschpegel sich wieder normalisiert hatte. Ein Ton entrang sich ihm, der sich anhörte wie trockenes Schluchzen. Mit fahriger Geste wischte er sich über die Augen, als wollte er einen bösen Traum verscheuchen.

Sarah drückte sich ebenfalls hoch. "Was wollte er uns sagen?"

"Wenn ich das wüsste", knurrte ich.

Ich legte James die Hand auf die Schulter. "Er hat von Ihrem Bruder den Hinweis auf Ihren Gewinn erhalten. Ihr Bruder wollte wohl aussteigen und musste dafür sterben. Möglicherweise hat ihn sogar Ihr Onkel auf dem Gewissen."

"Das kann doch nicht wahr sein", murmelte James Sanders.

Zwei Mann von der Subway Police tauchten auf. Ich zeigte ihnen meinen Ausweis und bat sie, die Neugierigen zurückzudrängen. Einer der Kollegen forderte sofort per Funk Verstärkung an. Sarah hing schon am Handy und rief eine Ambulanz. Als nächstes verständigte sie Mr. McKee. Sie berichtete ihm, was vorgefallen war. Ich bedeutete ihr, mir das Mobiltelefon zu geben. Als sie mit ihrem Bericht am Ende war, sagte sie:

"Einen Augenblick noch, Sir. Jesse möchte Sie sprechen."

Sie gab mir das Handy. "Möglicherweise handelt es sich bei dem Schützen um Conrad Randall, Sir", sagte ich. "Milton Sanders konnte uns auch nichts mehr sagen. Es wird wohl einige Tage dauern, bis er vernehmungsfähig ist, falls er überhaupt noch einmal zu sich kommt. Soviel ich gesehen habe, hat er die Kugel in die Brust bekommen."

"Warum sollte Randall auf seinen Komplizen feuern?"

"Vielleicht versuchte Sanders, ihn hereinzulegen. Ich weiß es nicht. Es ist nur eine Vermutung, dass es sich bei dem Schützen um Randall handelt."

"Wenn es Randall war, Jesse, dann wird er jetzt wissen, dass sich Polizei am Ort der Geldübergabe aufgehalten hat. Beten wir, dass er Sarah kein Leid zufügt."

"Das glaube ich nicht, Sir. Wenn sich Sarah in seiner Gewalt befindet, wird er nach der missglückten Geldübergabe erneut Verbindung mit James Sanders aufnehmen. Eine tote Barbara Sanders nützt ihm nichts. Darum, denke ich, wird er ihr kein Haar krümmen."

Ich verabschiedete mich von Mr. McKee.

Trevellian und der Deal mit dem Satan: Action Krimi

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