Читать книгу Trevellian und die Menschenjagd: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 9

4

Оглавление

Es war später Nachmittag. Stan Gordon saß am Computer und schrieb. Mit Feuereifer arbeitete er an seinem Buch. Als sein Telefon dudelte, unterbrach er seine Arbeit nur widerwillig. Der Apparat lag auf seinem Schreibtisch. Es handelte sich um eines dieser schnurlosen Telefone, die seit einigen Jahren fester Bestandteil in amerikanischen Haushalten und überall auf der Welt waren. Gordon drückte den grünen Knopf und hob den kleinen Apparat vor sein Gesicht.

»Gordon.«

Es war Glenn Henders, der Redakteur, der Gordons schriftliche Ergüsse redigierte. »Hallo, Stan«, sagte Henders. »Ich habe das erste Kapitel durch. Ich denke, es ist recht gut geworden. Bis wann kann ich mit Nachschub rechnen?«

»Ich werde das zweite Kapitel in einer Woche fertig haben. Es freut mich, wenn Ihnen die Sache gefällt. Wenn Sie wollen, maile ich Ihnen vorab die Seiten, die fertig geschrieben sind. Aber ich denke, das erübrigt sich. Ich liege sowieso gut in der Zeit …«

Es läutete an der Tür. Gordon kniff die Augen zusammen. »Ich kriege scheinbar Besuch«, sagte er. »Vielleicht ist es auch nur ein Nachbar, der ein paar Löffel Zucker braucht. Was meinen Sie, Glenn, soll ich Ihnen mailen, was fertig geschrieben ist?«

»Nein. Erst wenn Sie das Kapitel abgeschlossen haben. Weiter so, Stan. Sie werden sehen, man wird uns die ersten zehntausend Exemplare des Buches förmlich aus den Händen reißen. Ach ja, wir haben ein Forum im Internet eröffnet. Schauen Sie mal rein. Da wird ziemlich hitzig debattiert.«

»Mach ich.« Es läutete erneut. Und es mutete stürmischer, ungeduldiger an. »Bis zum nächsten Mal also, Glenn.«

Gordon unterbrach die Verbindung. Er war nach diesem Anruf besonders motiviert. Fast widerstrebend erhob er sich und ging zur Tür, entriegelte sie und zog sie einen Spalt breit auf. Die Sicherungskette spannte sich. »Sie wünschen?«

»Sind Sie Stan Gordon?«, fragte der Besucher und lächelte freundlich. Er hatte ein schmales Gesicht, war solariengebräunt, dunkle Haare rahmten sein Gesicht ein. Seine braunen Augen musterten Gordon aufmerksam – Augen, die an dem freundlichen Lächeln nicht teilnahmen.

»Ja. Was führt Sie zu mir? Ich – nein!« Das letzte Wort fiel wie ein entsetzter Aufschrei.

Es war nur ein leises Ploppen zu hören, das sich in dieses letzte Wort Gordons mischte. Der Bürgerrechtler erhielt einen furchtbaren Stoß, der ihn rückwärts taumeln ließ. Wieder ertönte das Geräusch, wie wenn man den Korken aus einer Champagnerflasche zieht. Das Geschoss durchschlug die Tür und fuhr Gordon in die Brust. Der Schwarze brach zusammen. Vor seinen Augen verschwamm alles, seine Hände hatten sich vor der Brust verkrampft. Er spürte keinen Schmerz, nur eine grenzenlose Schwäche breitete sich in ihm aus. Der Tod griff mit gebieterischer Hand nach ihm.

Die Tür flog auf. Die Sicherungskette wurde aus der Verankerung gerissen. Wie durch wallende Nebel sah Gordon das Gesicht, das sich über ihn beugte. Es war der letzte Eindruck in seinem Leben. Denn dann schwanden ihm die Sinne, er versank in einer undurchdringlichen Schwärze.

Der Killer brauchte nicht mehr zu schießen. Er verstaute die Pistole mit dem aufgeschraubten Schalldämpfer unter seiner Jacke im Hosenbund. Dann betrat er das Wohnzimmer und schloss die Tür. Er ging zum Schreibtisch, auf dem ein aufgeschlagener Ordner und einige Schnellhefter sowie eine Reihe von Notizzettel lagen. Der Killer las einige Sätze, die Gordon geschrieben hatte. Dann schaltete er den Computer aus und holte einen kleinen Schraubenzieher aus der Jackentasche.

Trevellian und die Menschenjagd: Action Krimi

Подняться наверх