Читать книгу Trevellian und der neue Terror: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 6
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ОглавлениеBei Steven Wallace läutete es. Es war zweiundzwanzig Uhr vorbei. Draußen war es finster. Der Fernseher lief. Steven Wallace schaute seine Frau fragend an. »Wer mag das sein? Um diese Zeit?«
Seine Gattin zuckte mit den Schultern.
Steven Wallace erhob sich und ging zu Tür. »Wer ist da?«
»Ich suche jemand hier am Northern Boulevard. Vielleicht können Sie mir helfen.«
»Wen suchen Sie denn?«
»Alfred Wagener. Er soll unter der Nummer zweihundertvierundfünfzig wohnen, aber das stimmt nicht. Man hat mir eine falsche Hausnummer genannt.«
»Wagener«, sagte Wallace, »den kenne ich. Moment.«
Er öffnete die Tür. Und dann ging alles blitzschnell. Jemand warf sich gegen die Türfüllung, die Tür flog krachend auf, traf Steven Wallace am Kopf, ließ ihn zurücktaumeln. Drei Kerle drängten ins Wohnzimmer.
Cora Wallace schrie auf. Zwei der Kerle packten Steven Wallace und drehten ihm die Arme auf den Rücken. Der dritte hämmerte ihm die Faust in den Magen. Wallace krümmte sich, ein verlöschender Laut platzte aus seinem Mund, die Luft wurde ihm aus den Lungen gedrückt. Er japste erstickend. Ein brutaler Schlag traf sein Gesicht. Blut schoss aus seiner Nase. Dann bohrte sich ihm die Faust wieder in den Magen.
Er hatte den Schlägern nichts entgegenzusetzen.
Seine Frau fasste sich. Schreiend lief sie zur Tür. Der Kerl, der auf Wallace einschlug, fing sie ab, drängte sie zu einem der Sessel und warf sie hinein, packte sie an den Haaren und drückte ihren Kopf in den Nacken. »Schön ruhig, Lady. Wir erteilen dir und deinem Mann nur einen Denkzettel. Vielleicht besinnt ihr euch dann.«
Die Frau war starr vor Angst. In ihren Augen woben das Entsetzen und die Verzweiflung. Noch nie vorher war sie derart hautnah mit brutaler Gewalt konfrontiert worden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals hinauf.
Der Schläger wandte sich wieder Steven Wallace zu. »Wir sind noch nicht fertig, Wallace«, knurrte er. »Du sollst merken, wie schmerzhaft es ist, gegen den Strom schwimmen zu wollen. Du hast es dir selbst zuzuschreiben.«
Er drosch Wallace die Faust in den Leib, ins Gesicht, immer wieder, mit einer kaum zu überbietenden Brutalität. Und als seine beiden Kumpane Steven Wallace losließen, brach er auf die Knie nieder. Sein Kopf baumelte vor der Brust. Blut floss aus seiner Nase und den aufgeschlagenen Lippen. Er spürte stechende Schmerzen, und Übelkeit kroch in ihm hoch. Sein Atem ging rasselnd.
»Okay«, sagte der Schläger. »Besorgen wir den Rest.« Er ging zu einer Vitrine und warf sie um. Glas klirrte. Figuren aus Porzellan und kristallene Gläser zerbarsten am Boden. Einer der anderen Kerle ging zu einem Sideboard und warf es ebenfalls um. Das Wohnzimmer war nach wenigen Augenblicken ein Ort der Verwüstung. Wie ein Häufchen Elend saß Mrs. Wallace im Sessel, die rechte Hand auf den Halsansatz gedrückt, als könnte sie so ihren fliegenden Atem beruhigen. Angst und Schrecken wären zu gelinde Worte, um auszudrücken, was sie empfand. Es war das blanke Grauen, das sie im Klammergriff hielt.
Die Schläger verließen das Haus. Cora Wallace überwand ihre Fassungslosigkeit und half ihrem Mann, aufzustehen. Sie führte ihn zu einem Sessel und drückte ihn hinein. »Diese Kerle hat uns Milton geschickt, nachdem wir nicht freiwillig verkaufen«, murmelte die Frau mit erschreckend schwacher Stimme. Die Stimmbänder drohten ihr den Dienst zu versagen. Viel zu sehr stand sie unter dem Eindruck der Geschehnisse der vergangenen Viertelstunde. »Dieser gemeine Schuft.«
Sie strich ihrem Mann über die Haare. Sein linkes Auge war zugeschwollen und verfärbte sich dunkel. Über seinem Backenknochen zeichnete sich ebenfalls ein dunkler Bluterguss ab. Sein Gesicht war blutverschmiert und total entstellt. Seine Lippen zitterten. Er brachte keinen Ton heraus.
Cora Wallace ging zum Telefon und wählte die Nummer des Notrufs. Gleich darauf sagte sie in den Hörer: »Hier spricht Cora Wallace, Northern Boulevard hundertzweiunddreißig, Queens. Wir wurden soeben in unserer Wohnung überfallen. Es waren drei Männer. Sie haben meinen Mann zusammengeschlagen und die Wohnungseinrichtung zertrümmert. Bitte, schicken Sie jemand vorbei.«
Der Mann am anderen Ende der Leitung sagte zu, sich sofort darum zu kümmern.