Читать книгу Trevellian jagt die Waffenschmuggler: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 9
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ОглавлениеFür den nächsten Tag, zehn Uhr, war eine Pressekonferenz angesetzt. Mr. McKee, Milo und Clive Caravaggio empfingen im Sitzungssaal des Federal Building die Vertreter von Zeitung, Funk und Fernsehen. New York One wollte die Pressekonferenz sogar live übertragen.
Ich nahm an der Pressekonferenz nicht teil, denn von mir durfte auf keinen Fall ein Bild in den Medien erscheinen. Es war davon auszugehen, dass die Waffenschmuggler der Pressekonferenz mit Interesse folgen würden. Und sie hätten sicher nicht schlecht gestaunt, wenn sie den vermeintlichen Frank Dodson an einem Tisch mit dem Chef des FBI New York gesehen hätten.
»Das FBI hat, als es im Long Island Sound hundert Luft-Boden-Raketen beschlagnahmte, dem Waffenschmuggel einen empfindlichen Schlag versetzt«, gab der AD zu verstehen.
»Wer steckt dahinter?«, fragte ein Reporter. »Soweit ich weiß, wurde ein Mann namens Paul Sturgess verhaftet. Er ist Besitzer der Yacht, die die Waffen zu dem Frachter brachte. Wer steht hinter diesem Sturgess? Hat Sturgess ein Geständnis abgelegt? Hat er Namen genannt?«
»Sturgess schweigt«, erwiderte Mr. McKee, und er verschwieg auch, dass Sturgess zugegeben hatte, für Stanislaw Godolwsky zu arbeiten. Es hätte unsere weitere Arbeit gefährden können, wenn der AD aus der Schule geplaudert hätte.
»Sie wissen also nichts?«, fragte ein anderer Teilnehmer an der Pressekonferenz, und es klang fast ein wenig aggressiv. »Das heißt, Sie tappen im Dunkeln.«
»Wir gehen davon aus, dass ein international arbeitender Waffenschmugglerring dahintersteckt«, erklärte Mr. McKee. »Wer ihn leitet und wo er seinen Sitz hat, wissen wir nicht. Aber unsere Verhörspezialisten sind an der Arbeit. Wir haben den Kapitän der Sea Star festgenommen. Und wir haben Paul Sturgess. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er nicht mehr standhält und redet.«
»Kann es sein, dass der international arbeitende Waffenschieber Stanislaw Godolwsky die Finger im Spiel hat?«, fragte einer. »Es gibt doch fast keinen größeren Waffendeal auf der Welt, in dem er nicht mitmischt.«
»Ich sagte es schon: Sturgess schweigt und verrät seine Hintermänner nicht. Wir sind also auf unsere weitere Arbeit angewiesen, um Licht in das Dunkel zu bringen. Natürlich will ich nicht ausschließen, dass Godolwsky hinter dem Waffenschmuggel steckt. Aber das ist nur reine Vermutung.«
»Was ist, wenn Sturgess nicht redet?«
Mr. McKee hob die Schultern. »Dann werden wir auch nicht an seine Hintermänner herankommen. Es sei denn, es gelingt uns auf andere Art und Weise …«
»Das wollen wir nicht hören, Assistent Director!«, rief einer. »Wir wollen Fakten. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was Sie unternehmen werden, um dem Waffenschmuggel, der sich auf dem Boden New Yorks breitzumachen droht, Einhalt zu gebieten. Erzählen Sie uns also nicht, dass Sie alles in Ihrer Macht stehende tun werden. Das sind Allgemeinplätze, die zu hören wir nicht gekommen sind.«
Das waren deutliche Worte.
»Ich kann Ihnen nicht mehr sagen, Ladies and Gentlemen«, antwortete Mr. McKee ruhig. »Wir befinden uns im Anfangsstadium unserer Ermittlungen. Die Vernehmungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir wissen nicht, woher die Raketen stammen, wir wissen nur, dass es sich um ein russisches Fabrikat handelt. Wahrscheinlich aus Beständen der ehemaligen Sowjetunion. Aber selbst das sind nur Spekulationen. Sobald wir weitere Ergebnisse zu bieten haben, werden wir Sie informieren. Aber im Moment gibt es kaum etwas zu berichten.«
Mr. McKee erhob sich. Auch Milo und Clive standen auf. Einer der Reporter rief: »Sie waren bei dem Einsatz im Long Island Sound dabei, Mister Tucker. Und ich gehe davon aus, dass Sie Sturgess gleich nach seiner Festnahme vernommen haben.«
»Das ist richtig«, sagte Milo. »Aber wir haben aus ihm nichts herausbekommen. Wie Assistant Director Jonathan D. McKee schon sagte, kümmern sich um ihn unsere Verhörspezialisten. Und es ist wohl tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit, bis er spricht.«
»Haben Sie ihm Kronzeugenregelung angeboten?«
»Natürlich. Leider konnten wir Sturgess nicht dazu verleiten, mit uns zu kooperieren.«
»Wurden die CIA beziehungsweise die NSA eingeschaltet?«
»Noch nicht. Die nationale oder internationale Sicherheit dürfte durch den Waffenschmuggel nicht gefährdet sein. Die Waffen waren für die Rebellen in Angola bestimmt. Wahrscheinlich hätten sie mit Rohdiamanten bezahlt werden sollen. Wir werden CIA und NSA einschalten, wenn es sich als notwendig erweisen sollte. Aber diese Notwendigkeit zeichnet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht ab.«
»Haben Sie nicht auch das Gefühl, dass Sie die Sache ein wenig lasch handhaben, Special Agent?«
Mr. McKee ergriff das Wort: »So sollten Sie es auf keinen Fall sehen, Ladies and Gentlemen. Wir sind am Ball. Das dürfen Sie uns glauben.«
Der AD und seine beiden Begleiter entfernten sich unter dem Blitzlichtgewitter der Reporter.