Читать книгу Trevellian und die falschen Mediziner: Action Krimi - Pete Hackett - Страница 7
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ОглавлениеEs war morgens um sieben Uhr dreißig. Toby Warren löffelte seine Cornflakes in sich hinein. Im Radio lief Popmusik. Tobys Mutter stand an der Spüle und wusch das Frühstücksgeschirr. Sie hätte es auch in den Geschirrspüler geben können, aber es handelte sich nur um zwei Tassen und einen Teller, die sie sofort abspülte.
»Beeile dich, Toby«, mahnte seine Mutter. »Wenn du dich nicht beeilst, fährt dir der Schulbus vor der Nase weg.«
»Ich kriege ihn schon, Ma«, erwiderte Toby und schob einen Löffel voll Cornflakes in den Mund. »Bin sowieso schon fertig.« Er sprang von dem Stuhl, auf dem er saß. »Soll mir doch der Schulbus wegfahren«, sagte er kauend. »Wir haben in der ersten Stunde gleich eine Probe.«
»Wenn du sie versäumst, musst du sie nachschreiben«, meinte Mrs. Warren. »Wo läge also der Vorteil? Jetzt geh zu, sonst fährt dir der Bus wirklich noch davon.«
Toby zog seinen Anorak an, schnappte sich seine Schultasche, schwang sie sich auf den Rücken, dann ging er zu seiner Mutter, sie bückte sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Dann verließ Toby das Haus in der Charles Street.
Die Bushaltestelle war nur zehn Minuten vom Haus entfernt. Der Schulbus kam um sieben Uhr fünfundvierzig. Toby ging zu dem Trödelladen, in dem eine echte Ritterrüstung ausgestellt war. Im Schaufenster lagen auch einige Schwerter und Degen, die den Jungen immer wieder aufs Neue begeisterten. Da waren auch ein paar alte Revolver und Dolche …
Toby drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt. Geld, wenn ich hätte, dachte er, würde ich mir die Ritterrüstung kaufen. Und ein Schwert. Ich wäre dann wie Ivanhoe, der schwarze Ritter. Der Neunjährige kannte den Film mit Robert Taylor, und er war von der Gestalt des Ivanhoe fasziniert.
Ein alter Chevy fuhr an den Straßenrand. Ein Mann stieg heraus und stellte sich neben den Jungen an das Schaufenster. »Gefällt dir das Zeug?«, fragte er.
Der Junge blickte zu ihm in die Höhe. Toby sah einen Mann, etwa fünfundzwanzig Jahre alt, ein sogenannter Dreitagebart wuchs in seinem Gesicht, auf seinem Kopf saß eine Baseballmütze, bekleidet war er mit einer schwarzen Hose und einem beigefarbenen Blouson.
»Sehr«, antwortete Toby. »Diese Rüstung würde ich gerne haben. Dann würde ich mich jeden Tag nach der Schule verkleiden. Kennst du Ivanhoe?«
»Den schwarzen Ritter? Wer nicht? In der Serie hat ihn Roger Moore gespielt. Ich habe sogar das Buch zu Hause.«
»Er interessiert dich also auch?«, fragte Toby.
Der junge Mann nickte. »Ich besitze einige Schwerter und Dolche. Hast du schon mal etwas von König Arthur gehört?«
»Ja. Ich kenne fast alle Rittergeschichten.«
»Ich habe eine Nachbildung von Excalibur, seinem Schwert. Würde dich das interessieren?«
»Ja, sehr.« Toby verzog das Gesicht. »Leider muss ich zur Schule. Wir schreiben heute eine Probe. Mathematik.«
»Ich wohne gleich um die Ecke. Mit dem Auto sind wir in fünf Minuten dort. Ich fahre dich dann zur Schule. Du wirst pünktlich dort ankommen.«
Toby überlegte nicht lange. »Okay. Du fährst mich aber wirklich zur Schule.«
»Ehrensache. Als ich so klein war wie du stand ich auch immer vor dem Laden hier. Die Rüstung stand damals schon im Schaufenster. Sie ist unverkäuflich. Sie gehört zu dem Laden wie der alte Mann, der ihn betreibt.«
»Kennst du Mr. Leonhard?«
»Sicher. Ich war als Junge nach der Schule immer bei ihm im Geschäft. Ich durfte seine alten Schwerter und Dolche putzen.«
Sie gingen zum Auto. Der Mann, der hinter dem Steuer saß, war ebenfalls jung. Er lächelte Toby aufmunternd zu. »Morning, Kleiner. Alles klar?«
»Fahren wir zu mir. Ich will dem Kleinen meine Schwerter und Dolche zeigen. – Setz dich auf den Rücksitz, Kleiner. He, wie heißt du eigentlich?«
»Toby.«
»Ich heiße Arthur.« Er öffnete die hinter Tür.
Toby stieg in den Wagen. Arthur ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Der Wagen fuhr an.