Читать книгу 30 tolle Western November 2021 - Pete Hackett - Страница 39

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Ich nahm das Lasso von meinem toten Pferd und trat dann von hinten an Carrington heran.

"Hände auf den Rücken!", brummte ich.

Er wandte den Kopf ein wenig. Dann schnellte er blitzschnell herum und schlug mir mit der Linken den Revolver aus der Hand.

Ein Schuss löste sich krachend und ging ins Leere.

Die Waffe fiel zu Boden und wir stürzten beide hinterher, um sie zu erreichen.

Aber keiner von uns schaffte es.

Wir verkrallten uns ineinander und rollten zusammen herum.

Jeder versuchte mit aller Gewalt, die Oberhand zu bekommen.

Die Schussverletzung behinderte ihn zwar, aber er kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung.

Ich fühlte seine Linke an meiner Kehle.

Wir rollten erneut herum.

Für kurze Zeit bekam er Oberwasser, aber dann warf ich ihn ab.

Er wollte zu dem am Boden liegenden Revolver stürzen, aber ich kam ihm zuvor.

Ein Kinnhaken ließ ihn zusammensinken, der darauffolgende Schlag gegen die Schläfe schickte ihn ins Land der Träume.

Ich atmete auf.

Mit dem Ärmel wischte ich mir den Schweiß von der Stirn.

Jetzt konnte ich ihn in aller Ruhe erst einmal fesseln und dafür sorgen, dass er keine Dummheiten machte, solange ich damit beschäftigt war, das Pferd wiedereinzufangen.

Ich ging zu dem toten Pferd und nahm ihm die Satteltaschen ab.

An die Winchester kam ich nicht heran, die lag unter dem Körper des Tieres begraben.

Bei meinen Sachen war ein Rasiermesser.

Das nahm ich zur Hand und teilte damit das Lasso in zwei ungleiche Hälften. Mit dem kürzeren Ende fesselte ich den bewusstlosen Carrington. Das andere brauchte ich, um sein Pferd einzufangen.

Ich hatte nämlich absolut keine Lust, zu Fuß bis nach Nueva Rosita oder noch weiter zu laufen.

Ich hob die beiden Revolver vom Boden auf und nahm sie an mich. Sowohl meinen eigenen, als auch den von Carrington. Dessen Eisen steckte ich links hinter den Gürtel.

Ich verzichtete jedoch darauf, die Winchester aus dem Scubbard meines toten Pferdes zu holen. Es hätte zu lange gedauert, an die Waffe heranzukommen, weil der massige Pferdekörper auf ihr lastete.

Ich machte ich mich auf den Weg.

Es war mühsam.

Ich bin es gewohnt, tage- und wochenlang im Sattel zu sitzen.

Das macht mir nichts aus und es darf einem auch nichts ausmachen, wenn man erfolgreich eine Ranch betreiben will.

Aber so ein Fußmarsch ist etwas anderes. Das vermeide ich, wann immer es geht.

Das Pferd war der langgestreckten Schlucht gefolgt, in der wir uns befanden, soviel hatte ich noch mitgekriegt. Es war für ein Pferd unmöglich, die Steilhänge zu beiden Seiten zu erklimmen. Selbst ein Maultier wäre da nicht hinaufgekommen.

Das machte die Sache etwas einfacher. Andererseits waren auf dem harten Untergrund kaum Spuren zu finden.

Ich marschierte fast eine Stunde lang, und inzwischen wurde es bereits dämmerig.

Dann sah ich den Gaul in einiger Entfernung plötzlich dastehen.

Das Tier knabberte an irgendeinem halbverdorrten Busch. Viel Auswahl gab es für einen Pferdemagen in dieser Ödnis nicht.

Ich näherte mich vorsichtig. Auf keinen Fall wollte ich das Tier aufschrecken. Wenn es eines der Pferde gewesen wäre, die ich selbst zugeritten und ausgebildet hatte, wäre das ganze keine Schwierigkeit gewesen.

Ein Pfiff und der Gaul wäre zu mir gekommen.

Ich kam weiter heran und knüpfte aus meiner Lassohälfte eine Schlinge.

Schließlich hatte ich mich weit genug genähert. Der Rest war eine Kleinigkeit. Die Schlinge legte sich um den Hals des Tieres.

Der Gaul ließ sich problemlos bändigen.

Ich überprüfte die Satteltaschen. Der Groteil des Geldes war noch vorhanden. Im Scubbard steckte Carringtons Winchester.

Als ich mich dann gerade auf den Pferderücken schwingen wollte, schoss etwas dicht an meinem Ohr vorbei.

Es war ein Indianerpfeil.

Das Geschoss bohrte sich in das dicke Sattelleder und blieb dort zitternd stecken. Es war ein Apachen-Pfeil.


30 tolle Western November 2021

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