Читать книгу Im Schatten der Colthelden: Western Roman Sammelband 10 Romane - Pete Hackett - Страница 44

Es war nur die kurze Ruhe vor dem nächsten Sturm.

Einige der der Kerle hatten einen weiten Bogen gemacht und waren durch die Felsen geklettert.

Und jetzt kamen sie von hinten.

Mit den Augenwinkeln nahm Hayes eine Bewegung war und selben Moment warf er sich auch schon nach vorn, so dass er Isabelita mit seinem Körper abdeckte. Schon krachten die ersten Schüsse dicht über sie hinweg.

Bleikugeln schlugen links und rechts von ihnen ein, manche von ihnen pfiffen auch gegen die Felsen.

Blitzartig rollte Hayes sich herum, riss den Winchesterlauf hoch und ballerte drauflos.

Zwei Kerle sanken getroffen zusammen und rutschten den Hang hinunter.

Und im selben Moment kamen sie auch von unten aus ihren Deckungen heraus und versuchten einen weiteren Sturmangriff.

Isabelita feuerte mit dem Colt den Hang hinab und so zogen sie erst einmal die Köpfe ein.

Dann machte es 'klick!'.

Der Revolver war leer geschossen.

Sechs Patronen in den Kammern der Trommel waren eben schnell verbraucht.

"Hier!", rief Hayes und warf ihr den 45er zu, den er selbst im Holster hatte.

Sie fing die Waffe auf und fing erneut an zu schießen.

Währendessen ließ Hayes die Winchester sprechen. Der große Mann nahm sich die Kerle vor, die sich von hinten an sie beide herangepirscht hatten, Isabelita feuerte den Hang hinab.

Gegenseitig deckten sie sich so den Rücken.

Aber lange konnte das so nicht mehr weitergehen.

Im Geiste zählte Hayes jede Patronenhülse, die aus der Winchester heraussprang, wenn er die Waffe durchlud.

Schuss um Schuss löste sich aus der Waffe. Ein weiterer von McCanns Männern schrie getroffen auf. Aber es waren einfach zu viele, um sich auf Dauer gegen diese Übermacht verteidigen zu können!

Selbst wenn jeder seiner Schüsse ein Treffer gewesen wäre - Hayes hätte nicht einmal für jeden seiner Gegner eine Kugel gehabt!

Und dann sah der große Mann plötzlich Jake McCann selbst, der mit grimmigem Gesicht hinter einem Felsblock aufgetaucht war, in der Hand einen Revolver.

McCann schoss und fast im selben Moment feuerte Hayes sein Winchester-Gewehr ab.

Aber McCann war schneller.

Und er war ein verdammt guter Schütze!

Hayes spürte, wie es ihn an der Schulter erwischte. Die Wucht des Geschosses riss ihn zur Seite, so dass die Kugel aus seiner Winchester irgendwo ins Nichts ging.

Er taumelte zurück, direkt gegen den Felsen hinter dem er sich mit Isabelita versteckt hatte.

Eine Welle des Schmerzes durchflutete seinen ganzen Körper. Sein Hemd färbte sich blutrot.

Undeutlich nahm Hayes dann wahr, wie Jake McCann erneut den Revolverhahn spannte.

Doch bevor er den zweiten, wahrscheinlich tödlichen Schuss auf Hayes abgeben konnte, hatte dieser sich soweit gefangen, dass er die Winchester hochgerissen und erneut geschossen hatte.

Es war praktisch ein Schuss aus der Hüfte, nur ganz kurz gezielt. Doch er saß. Und er hätte keine Sekunde später kommen dürfen! Auf Jake McCanns Stirn bildete sich ein kleines, rotes Loch. Der Bandenführer wurde nach hinten gerissen und schlug schwer auf den Rücken. Reglos blieb er zwischen den Steinen liegen.

Hayes suchte wieder Deckung.

Aber mit McCanns Tod war die Sache noch nicht ausgestanden. Es wurde weiter geschossen und als zwei der McCann-Leute sich den felsigen Hang hinunterzuarbeiten begannen, erwischte Hayes den einen tödlich, der andere bekam eine Kugel ins Bein und humpelte jämmerlich davon.

Und dann trat das ein, wovor er sich schon die ganze Zeit insgeheim gefürchtet hatte.

Es klickte.

Die Winchester bellte nicht auf, obwohl er den Abzug betätigt hatte.

Wütend warf er die Waffe weg.

Dann blickte er zu Isabelita hinüber, die sich stumm hinter einen Felsen gekauert hatte. Auch ihre Waffe schien leer zu sein. Die dunkelhaarige Frau schoss nicht mehr und hatte den 45er zu Boden sinken lassen.

Hayes kam zu ihr.

"Es ist zu Ende!", sagte sie. "Mein Gott, es ist zu Ende!"

Hayes nahm sie in den Arm, und sie schluchzte hemmungslos.

Die Wölfe schienen begriffen zu haben, wie die Lage der Flüchtenden war. Sie kamen jetzt grinsend aus ihren Deckungen heraus.

"Der Bastard hat den Boss erschossen!", hörte Hayes einen von ihnen sagen.

Von überall her kamen sie heran.

Wut stand in ihren Gesichtern

Einer der Kerle, die oben von den Felsen herunterkamen, legte sein Eisen auf Hayes und Isabelita an.

Er spannte den Hahn.

Mit dem, was in der nächsten Sekunde geschah, hatte allerdings keiner der Wölfe gerechnet!