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Bauteilfeuchte unter Flachdächern

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Flachdächer haben den Vorteil, dass man sie meist begehen und sich den Zustand so sehr genau ansehen kann. Das geht aber natürlich nur dann, wenn das Flachdach nicht begrünt ist.

Bei begrünten Flachdächern muss die Pflanzen- und Substratschicht zunächst in den Teilbereichen abgetragen werden, wo man die undichte Stelle vermutet, um die darunterliegenden Schichten auf Dichtigkeit zu untersuchen. Das ist aufwendig, da auch die Begrünung – egal ob extensiv (geringe Substratschüttungshöhe) oder intensiv (größere Substratschüttungshöhe) – dafür vom Dach genommen werden muss. Die Begrünung einfach nur auf dem Dach zu verschieben und etwa in einer Ecke zwischenzulagern, ist keine gute Idee, denn das kann zu so hohen statischen Belastungen führen, dass sogar ein Dachdurchbruch möglich ist, weil aus der gleichmäßigen Flächenbelastung plötzlich eine hohe Punktbelastung auf einer kleinen Fläche wird.


Ältere Flachdächer sind besonders anfällig gegen Feuchtigkeitsschäden.

Die meisten Flachdächer sind allerdings nicht begrünt, sondern eher in klassischer Bauart ausgeführt. Sie haben dann als schützende Deckschicht oft einfach eine lose Kiesauflage und darunter geschweißte Bitumenbahnen zur Abdichtung.

Auch Kiesauflagen sollte man bei einer Untersuchung nicht einfach auf einer Stelle zusammenschieben, sondern immer nur von den zu untersuchenden Bereichen auf der Fläche verteilt abschieben. Muss großflächiger untersucht werden, muss auch der Kiesbelag vom Dach genommen werden.

Ist der Kies beiseite geräumt, geht es um die Inaugenscheinnahme der Abdichtungsschicht. Es ist nicht garantiert, dass man äußere Beschädigungen einer Bitumenbahn auf den ersten Blick entdeckt. Es kann sich auch eine Schweißnaht unterhalb der überlappt gelegten Bahnen gelöst haben und ähnliches mehr. Das kann sehr schnell zu förmlich detektivischer Arbeit werden.

Auf die Undichtigkeit eines Flachdachs kommt man ja meistens dann, wenn unterhalb des Flachdachs Feuchte auftaucht. Üblicherweise geht man dieser an der betroffenen Stelle nach. Entscheidend dabei ist, um welche Dachkonstruktion es sich handelt. Entweder ist das Flachdach gar nicht gedämmt oder es ist von innen gedämmt oder aber es ist von außen gedämmt.

Ist das Flachdach gar nicht gedämmt, kommen Sie sowohl von innen als auch von außen relativ problemlos an das betroffene Holz- oder Massivbauteil heran.

Ist das Flachdach von innen gedämmt, wird es schwieriger. Im Zweifel muss dann die Decke in einem Teilbereich auch von innen geöffnet werden. Es kann dabei sein, dass Sie zwar Feuchtigkeit in der Wärmedämmung finden, aber diese nichts mit einem Feuchteeintrag von außen zu tun hat, sondern dass eine Dampfbremse fehlt oder defekt ist, wodurch möglicherweise über Jahre hinweg Feuchtigkeit aus der Raumluft direkt in die Wärmedämmung des Flachdachs dringen konnte. Das ist durchaus häufiger der Fall bei Bungalows aus den 1960er, teils 1970er Jahren, deren Dach oft auch als Holzdach konstruiert ist, in das dann eine Weichfaserdämmung eingebracht wurde, ohne dass gleichzeitig auch eine Dampfbremsfolie zwischen Innenraum und Wärmedämmschicht eingebracht wurde.

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