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Was tun – was nicht?

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Wenn man noch lange in seinem Haus wohnen will, dann kann es durchaus sein, dass man bestimmte Dinge verändern möchte, ganz unabhängig davon, ob sie sich amortisieren oder nicht, zum Beispiel beim Abbau von Barrieren. Man muss sich allerdings dessen bewusst sein, dass der Gesetzgeber vor allem bei energetischen Modernisierungen teilweise gleichzeitig weitere Maßnahmen einfordert, die vielleicht über die selbst geplanten hinausgehen. Wer also A sagt, kann auch rechtlich gezwungen werden, B zu sagen. Der einfache Austausch einer alten Ölheizung durch eine neue ist zum Beispiel in Baden-Württemberg nicht mehr ohne Weiteres möglich, sondern hier sind mit einer neuen Heizungsanlage gleichzeitig auch erhebliche Anteile an erneuerbaren Energien zu bringen. Diese Vorschriften müssen einen natürlich nicht davon abhalten, eine umfangreiche Modernisierung anzustreben. All das kostet aber Geld, das man auch nicht in jedem Fall hat. Und selbst wenn man Rücklagen bilden konnte, kann es sein, dass man diese, zum Beispiel später im Fall einer Pflegebedürftigkeit, noch sehr dringlich braucht. Es hat häufig schon Jahrzehnte gekostet, die Immobilie abzuzahlen. Ob man nun noch einmal sehr viel Geld hineinstecken, gar nochmals einen Kredit aufnehmen will, so man einen solchen im Alter überhaupt bekommt, will sehr gut überlegt sein.

Hier können keine pauschalen Tipps gegeben werden, denn das hängt wesentlich ab von

dem baulichen und technischen Zustand der Immobilie,

der Lage der Immobilie,

der Höhe finanzieller Rücklagen,

der Höhe des laufenden Gehalts beziehungsweise Einkommens oder aber der Rente

und der zukünftig geplanten Nutzung der Immobilie.

Kleinere Modernisierungspakete hingegen, die man ohne Kreditaufnahme stemmen kann und deren Kosten überschaubar sind, wie zum Beispiel eine gezielte Barrierereduktion im Bad, ein Treppenlift oder der Einbruchschutz an Fenstern und Türen, können im Alltag sehr hilfreich sein und die Lebensqualität zu beherrschbaren Kosten deutlich erhöhen.

Tunlichst zu unterlassen sind allerdings hohe Investitionen in eine Immobilie in zweifelhafter Lage. Das ist fast immer verlorenes Geld. Lebt man im ländlichen Raum, relativ weitab größerer Städte, kann es sehr sinnvoll sein, sich zunächst einmal intensiv mit dem aktuellen Wert der eigenen Immobilie zu beschäftigen. Ein Haus, das vielleicht 120 000 oder 140 000 Euro wert ist, für 50 000 Euro zu modernisieren, ist einfach nicht werthaltig und zielführend.

Eigentlich investiert man nie mehr als maximal etwa ein Viertel bis höchstens ein Drittel des Immobilienwerts in eine Bestandsimmobilie. Bei energetischen Modernisierungen kann es in Ausnahmefällen mehr sein, wenn absehbar ist, dass über den geringeren Energieverbrauch die Ausgaben in überschaubaren Zeiträumen wieder hereinkommen. Das ist aber, wie Sie sehen konnten, fast nie der Fall. Höhere Beträge, die in eine Immobilie in kritischer Lage investiert werden, sind in aller Regel verloren. Der Wert der Immobilie wird dadurch kaum steigen.

Handbuch Sanieren und Modernisieren

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