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Zu glauben, es gibt Heilung, ist Heilung

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Eric Neuner

2016-08-02

Dienstag / Thuesday / Terça-Feira

Wir suchen Schatten, Pilger für einen Tag. Schon morgens um neun brennt die Sonne im Übermaß. Die Gruppe hat sich vor der Zelthalle versammelt, um sich bereit zu machen für ihre Pilgerschaft. Wir sind ausgerüstet mit Hüten, Wasserflaschen und Schreibzeug, manche haben noch Sonnenbrillen und Sitzkissen. Nach eine kurzen Morgenrunde trotten wir los. Dieses Mal sind alle dabei, die Gruppenleiter, die Teilnehmer, ihre Angehörigen, alle Kinder, ein paar Betreuer, insgesamt 75 Personen, ein kleiner Stamm. We are nomads.

Es geht darum, hatte Johannes gesagt, als Gruppe zu gehen, die Gruppe zu fühlen. Normalerweise stürmen einige vor, die Langsamen bleiben zurück und die Gruppe verliert ihren Zusammenhang. Also gucken, wo sind die anderen, vielleicht jemanden aufmuntern, he Sigrid, kannst du noch?, vielleicht ein Kind eine Weile tragen, vielleicht getragen werden.

Bevor wir losgegangen sind, haben wir Triplets gebildet, Kleingruppen in der Großgruppe. Ich gehe mit Renate, sie ist etwas älter als ich und Rick, dem New Yorker aus Kalifornien. Er ist deutlich jünger als wir beide. Wir reden über Heilung, obwohl niemand krank ist. Was ist Krankheit? Wie entsteht Krankheit? Was ist Heilung? Was muss, kann, soll man tun, um Heilung zu erfahren? Noch in der Morgenrunde hat Johannes davon gesprochen, dass er einen Alptraum in dieser Nacht hatte. Ein gewalttätiger Mann wäre in seinen Traum eingebrochen. Er wunderte sich, dass er in Tamera, einem der friedlichsten Plätzen auf der Erde lebe und immer noch Alpträume hätte. Es scheint so, als sei die Verletzung, das Unheile überall auf diesem Planeten präsent. Dieses Muster, diese Matrix der Gewalt und Zerstörung schläft latent in unserem Schmerzkörper – so hat es Eckhard Tolle treffend formuliert – ständig auf der Lauer, oft bereit hervorzubrechen und dieser gigantischen irdischen Gewaltgeschichte ein neues Kapitel, ein neues Trauma hinzu zu fügen.

Vor unserer ersten Rast durchqueren wir einen alten Bauernhof. Wildes Gebell empfängt uns, streunige Hunde an einem Meter langen Ketten. Wenn man sie anschaut, verkriechen sie sich ängstlich unter ihren Brettern, die sie notdürftig vor der Sonne schütze. Mein Gott, dieser da hat nur ein leeres Ölfass aus Metall, wie heiß muss es darin werden und das jeden Tag und jede Nacht! Auf der rechten Seite liegen große Stapel von Korkrinde bereit zum Abtransport.

Im Schatten einer riesigen Eiche ohne Rinde sammeln wir uns. Die Gruppe hat sich doch ziemlich auseinandergezogen. Ich lasse mich in das spröde Gras nieder und finde ein altes hölzernes Werkzeug zwischen meinen Beinen. Wahrscheinlich aus Eiche hat es unten einen runden Knauf mit einer quer verlaufenden Rille, daraus erwächst ein etwa acht Zentimeter hohes und fast einen Zentimeter dickes umgekehrtes Dreieck. Oben hat es ein Loch, dessen Ränder nach oben von einem Draht oder einer Schnur eingeschliffen sind. Orlando, der einzige Portugiese in unserer Gruppe meint, dass es ein Stampfer für einen Mörser sei. Mittlerweile glaube ich, dass es sich um ein Werkzeug handelt, um die aufgeschnittene Korkrinde loszuklopfen (mit dem Knauf) und dann aufzubrechen, (mit dem Dreieck, was wie eine Klinge hervorsteht). Diese Einschleifungen am kleinen Loch kommen vermutlich von der Schnur, mit der der Bauer das Werkzeug jahrelang am Gürtel getragen hat. Rick meint, dass es ein Geschenk sei. Ich liebe Handwerkzeuge, vor allem traditionelle und nehme es an mich.

Zögernd erhebt sich das noch unsichere Gruppenwesen. Bis auf die Knochen sind wir geprägt vom westlichen Individualismus. Wir sind es gewöhnt, uns als Konkurrenten um Jobs und Häuser, Partner und Redeanteile anzusehen. Jetzt unsere mühsam behauptete Identität in eine Gruppenseele aufgehen zu lassen, zu sehen, dass wir uns ergänzen wie die Sternzeichen im Zodiak, zu einem Konzept des gegenseitigen Respektierens und Helfens zu kommen, dauert.

Bei einer kleinen Kapelle besteigen wir eine Aussichtsplattform. Oben hat der Bruder von Ayda schon den Kaffee bereitgestellt, Friedemann baut ein großes Sonnensegel auf. Wir lassen uns im Schatten nieder und genießen einfach. Unsere Blicke weiten sich, laben sich am fernen Horizont, hinter dem ein Ozean an den Kontinent schlägt. Unter diesem blauen, blauen Himmel liegen die Hügel des Alentejo', jeder in seiner Art und es ist, als träten wir heraus aus der Enge der eigenen Person, um das das große Ganze zu sehen.

Einige helfen mit, das Mittagessen, welches auch Aydas Bruder herangeschafft hat, herauf zu tragen. Wir essen von leichten Tellern aus gepressten Bananenblättern. Ich setze mich zu Rick und seiner Frau und lerne George und Damian kennen. Sie leben auch in dieser Community in Kalifornien. Damian ist verschlossen, anders als George. Nach dem üblichen who are you und from where könnte unser Gespräch losgehen. Wir haben etwas Gemeinsames. Ich spüre, dass dieser Mann nah an seinem Feuer ist. Er beginnt zu erzählen und ich merke, wie ich automatisch nicke und yeah sage, ohne viel von dem zu verstehen, was er redet. Es kommt mir wie Lüge vor.

Zum Nachtisch gibt es Melone. Ich stehe jetzt am anderen Ende der Plattform und rede mit Klaus, während uns der Saft über die Finger rinnt. Sein enges Dress betont seinen durchtrainierten Körper, aber er humpelt. Zunächst ist er verdutzt, dass ich mir seinen Namen gemerkt habe und er meinen nicht kennt. Dann bestätigt sich schnell, was ich in seinem Körper gesehen habe. Sein drahtiger Körper ist übersät mit alten Verletzungen und bis zum Zerreißen angespannt. Klaus ist Polizist aus Berlin und ehemaliger Kick-Boxer. Er verkörpert Recht und Gesetz und Strenge der alten Welt.

Es fällt auf, dass in unserer Gruppe jede Menge „Normalos“ sind, Lehrer, Ärzte, Sozialpädagogen. Wir sind keine Aussteiger. Wir merken nur, dass die alte Welt aus den Fugen geht und wir suchen nach neuen Wegen. Diese Sehnsucht nach nach echten Gefühlen, Gemeinschaft und freier Spiritualität, diese Sehnsucht nach einer neuen Welt ist nicht mehr zu übertönen. Sogar Klaus überlegt mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn nach Tamera zu ziehen.

Nun geht es um unsere Wünsche für die Tamera-Zeit. Zwei Wochen sollen nicht einfach wie im Pauschalurlaub verrinnen. Wofür pilgern wir? Es ist eine Zeit des Suchens und Findens, des Wachsens und Reifens und der Heilung. Die Menschen von der Gruppenleitung haben verschiedene Stoffe mitgebracht und Stifte. Es geht darum sich ein Stück herauszuschneiden und sich etwas auf diese Fahne zu schreiben, etwas für das man geht.

Schon stehen die Ersten auf und schneiden bedächtig ihre Stoffe. Bei mir meldet sich die alte Ego-Nummer. Werde ich auch ein Stück bekommen, was wirklich zu mir passt? Was ist, wenn die Farbe, die ich will, nicht mehr da bin? Wann soll ich gehen? Zum Glück nehme ich diesen Brainfuck meistens nicht mehr ernst und stehe auf, als Platz ist und eine Schere frei ist. Ich nehme einfach rot. Rot passt zu mir und meinem Anliegen. Ich wünsche mir nichts Großes. Schon zu oft bin gescheitert, weil ich meine Ziele zu hochgesteckt habe. Ein bisschen mehr Liebe wünsche ich mir, ein bisschen mehr Herzöffnen. Begeistert schreibe ich auf meine Fahne a new open heart. Dann male ich ein Herz darum und Strahlen, die von ihm ausgehen.

Als alle fertig sind, nutzen einige die Gelegenheit, um ihr Anliegen im Kreis vorzustellen. Das kriegt natürlich mehr Kraft, wenn man vor so viele Menschen tritt, ihre Aufmerksamkeit spürt und dann der Welt sagt, was man von ihr will oder ihr geben. Wenn dann die Welt auch noch positiv reagiert in Form von Applaus, ist das schon ein gutes Commitment. Ich prüfe meinen Impuls, in die Mitte zu treten. Er ist gering, also lasse ich es.

Später ist Zeit, einfach Zeit ohne Programm, Zeit für Muße, Zeit für Überraschendes und Belangloses, Zeit für Heilung und Inspiration. Nicht weit entfernt, ist der Gipfel des Grates, auf dem wir lagern. Gipfel ziehen mich an. Als ich nach Santiago de Compostela gepilgert bin, bin ich oft hinter der Gruppe hergetrottet. Aber als wir den O-Cebreiro, dem Pass zur Hochebene zwischen Kastilien und Galizien, erklommen haben, habe ich das Feld von hinten aufgerollt. Jeder Schritt hat mich mit Kraft beflügelt. Die Aussicht und das klare Gebirgswasser, von dem ich getrunken habe, haben ihr Übriges getan. Jetzt lasse ich mich von der Mittagssonne durchglühen und steige auf einem schmalen Pfad bergan. Manchmal drehe ich mich um und betrachte die Gruppe aus wachsenden Entfernungen. Ich mag beides, in der Gruppe sein und meinen eigenen Weg zu gehen. Fast habe ich den Gipfel erreicht, da sehe ich auf ihm ein Liebespaar. Die beiden unterhalten sich innig. Ich will nicht stören und kehre leise um.

Ich bin wieder meinem Platz, neben mir sitzt Nöelle. Soll ich sie ansprechen? Sie guckt so streng und ich habe keine Lust auf Smalltalk. Da entsteht Hektik. Die alte Sigrid, zwei Meter weiter, ist kollabiert. Friedemann und Ayda, beides Krankenpfleger, springen herbei. Friedemann hebt Sigrids Beine hoch, damit ihr Blut zirkuliert. Längst beugt sich Andrew, der australische Arzt, über sie und bringt ihr Herz wieder zum Schlagen. Umschläge mit frischem Wasser bringen sie in unsere Welt zurück. Wie aus einer anderen Welt sagt sie nur, dass sie kurz weg war. Eigentlich ein schöner Tag und Ort, um zu sterben.

Am späten Nachmittag fangen wir an aufzuräumen, bringen das ganze Equipement runter zum Wagen, bauen das Sonnensegel ab und verabschieden uns von diesem Ort. Sigrid und einige Kinder fahren mit zurück. Wir anderen machen uns in der größten Hitze des Tages um siebzehn Uhr, wenn alles aufgeheizt ist und die Sonne immer noch Kraft hat, auf den Rückweg. Wir geben uns gegenseitig Wasser. Ein bisschen können wir den Flüchtlingen nachfühlen, aber wir wissen, wo wir schlafen werden und wir haben unsere Jobs, unsere Häuser in der Heimat.

Wieder gehen wir in unseren Triplets. Liegt es an der Hitze? Renate ist anstrengend. Sie beschwert sich über die Situation in ihrer Heimatstadt. Die politische Lage in Deutschland passt ihr nicht, der Zustand der Welt erfüllt sie mit Sorge. Dass sie von Rick und mir Anerkennung, Zuwendung und Vertrauen jetzt und hier erfahren könnte, interessiert sie nicht. Wie ein Kind bleibt sie vor dem zerbrochenem Spielzeug stehen, unfähig den Verlust oder Schmerz auszutrauern und sich etwa Neuem zuzuwenden.

Dass sie mit ihrer Klage an den bestehenden Verhältnissen auf eine Art Recht hat, macht es so schwer. Das aktuelle neoliberale System, welches sich mit dem Verweis auf Darwins Konzept der genetisch „Fitten“ legitimiert, hat unermessliches Leid über alle Geschöpfe gebracht, Naturzerstörung, Massentierhaltung, Kinderarbeit, Ausbeutung von Menschen; selbst die Männer, die das alles bereiben, leiden. Immer mehr Menschen fühlen die Perspektivlosigkeit dieser Matrix. Selbst die Reichen sind das Partymachen müde. Immer mehr hat sich auch herumgesprochen, dass Darwin irrte. Egal ob klein oder groß, schwarz oder weiß, der menschliche Genpool ist zu 98 Prozent identisch, allein die Umstände entscheiden, welche Gensequenzen ausgelesen werden.

In seinem Buch Prinzip Menschlichkeit – Warum wir von Natur aus kooperieren überträgt der Neurobiologe und Psychotherapeut Joachim Bauer Darwins Prinzip der Bestenauswahl auf den Straßenverkehr. Im Laufe der Evolution der Fahrzeuge haben sich immer sichere Autos durchgesetzt. Durch Unfälle wurden Fahrzeuge ohne Knautschzonen, Sicherheitsgurte, Airbags usw. ausselektiert. So plausibel diese Sicht des Verkehrs auch ist, sie übersieht laut Bauer etwas Essentielles, den Sinn des Verkehrs, die Fortbewegung. Auch Darwins Konzept reduziert die Evolution auf eine Rennbahn, wo der Fitteste zum Schluss alleine übrigbleibt und sich den Preis selbst überreichen muss. Kann der Sinn der Evolution sich in Zielgestalten wie den von der Herkunft Privilegierte, spekulativen Glücksritter und maximal Skrupellosen erschöpfen?

҉

Zurück in Tamera gehen viele schwimmen, spülen den Staub ab und lassen sich von dem Wasser tragen. Beim Abendessen ist die Rede davon, dass gestern in der Bar getanzt wurde und männliche und weibliche Energien sich begegnet seien. Elmar und ich beschließen, heute zuammen hinzugehen.

Die Bar, ponto de encontro, genauso aus dem Nichts des Alentejo' erbaut wie ganz Tamera. Es gibt das Gebäude mit dem Café mit seinen Sesseln, Tischen, Sofas und Liegen. Originale an den Wänden von Dieter Duhm, Madjana Geusen und anderen Tamera-Künstlern laden ein wie die zahlreichen Bücher in dem großen Regal. Auf der Theke steht immer frisches Trinkwasser in großen gläsernen Krügen.

Die eigentliche Bar liegt draußen im Tamera-Sommer und ist eine richtige Bar mit Theke und Hockern. Angeboten werden verschiedene Weine und Biere, teilweise aus ökologischem Anbau. Dazu kommen regionale Liköre und Schnäpse wie der Medronho, der aus den Früchten des Erdbeerbaums gebrannt wird. Besonders zu empfehlen ist der Portwein. Er stammt von einem befreundeten Winzer, der eine uralte Rebe kultiviert, die efeugleich auf Bäumen wächst und damit nicht EU-konform ist. Natürlich gibt es auch eine Auswahl an Säften, alkoholfreien Bieren und Spezialitäten wie Panaché, das portugiesische Radler. Chips, Erdnüsse, Kekse und fairgehandelte Schokolade sowie Tabak und Zigaretten ergänzen das Angebot.

Ist die Aula das geistig seelische Zentrum Tameras, ist die Bar das seelisch körperliche. Neben dem Barteam wird die Bar wechselweise von einer der vielen Gruppen in Tamera gehalten. Heute ist die Liebesschule dran. Schöne Menschen mit roten Blumen im Haar oder Knopfloch stehen hinter der Theke, bereit für Kontakt.

Elmar und ich holen uns ein Bier und einen Wein und gehen ein paar Schritte zurück in den Open-air-Bereich. Neben einfachen Bierzeltgarnituren gibt es Konstruktionen von simpler, aber genialer Schreinerkunst. Das Ganze ist überdacht mit netzartigen Planen, die den Bereich tagsüber vor der sengenden Sonne schützen.

Wir stehen etwas abseits und lassen den Tag Revue passieren. Mit Elmar reden tut gut. Er kann zuhören, hat ein gutes Timing und gibt eine gute Menge Feedback. Wenn er erzählt, schwatzt er nicht herum, sondern spricht langsam und klar.

Wir stehen nicht lange, da werden wir von Yvonne angesprochen. Wer liebt, wenn wir lieben? Wer mag, kann sich bei den Mitgliedern der Liebesschule eine Frage abholen, Besucher in der Bar ansprechen und sie in die Beantwortung der Frage einbeziehen.

Wer liebt, wenn wir lieben? Noch nie habe ich mir diese Frage gestellt. Nachdenklich schaue ich ins Dunkel der portugiesischen Nacht, während Elmar die Gelegenheit nutzt, um mit Yvonne zu reden und eine Antwort zu versuchen. Wer liebt, wenn wir lieben? Was passiert, wenn wir lieben? Etwas kommt ins Fließen. Die Adern weiten sich, die Poren öffnen sich, etwas kommt ins Schwingen. Am liebsten würden wir mit dem Objekt unserer Liebe verschmelzen. Was ist, wenn es kein Objekt gibt? Manchmal, eher selten bin ich so voller Liebe, einfach nur so, ohne Grund. Es ist doch wohl so, dass wir ergriffen werden und etwas durch uns durchfließt, sich eine Schwingung überträgt und wir mitschwingen. Allein das Nicht-Lieben können wir machen, in dem wir uns verschließen und blockieren.

Kaum haben Elmar und ich einen Schluck getrunken und unser Gespräch wieder aufgenommen, steht Evelyne vor uns mit der Frage der Fragen. Ihre großen blauen Augen gehören zu einem kräftigen Gesicht, umrahmt mit dunklen Haaren. Evelyne ist eine starke Frau, die gerne Röcke trägt. Ihre Präsenz ist spürbar, genau wie ihre große Sensitivität. Sie ist Französin und lebt in Italien in einer Gemeinschaft.

Was ist Liebe? Wieder lässt sich Elmar die Gelegenheit nicht entgehen und versucht das Problem intellektuell zu lösen. Als er fertig ist, riskiere ich etwas. Reiße meine Augen auf und sage bedeutungsvoll:

„Love, there are one hundred answers to this question. Love is an angle passing by and touching you. Ich nehme Evelynes Hände. Love is the flow in your body, in your bones, in your blood.“

Ich beginne ihre Händ zu bewegen.

„Love is the dance between a man and a woman.“

Ich schiebe sie etwas hin und her. Im Leuchten ihrer Augen sehe ich, dass ich sie erreicht habe. Sie lacht und ist aufgeheitert. Sonst hat sie so oft ernst geguckt und man wusste nie, was sie denkt. Jetzt denkt sie nichts, genießt einfach den Abend. Ich sage ich noch, dass dies erst drei Antworten waren und ich ihr morgen mehr sage. Dann verschwindet sie zwischen den bunten Lichtern und den plaudernden Menschen.

Nach an paar Schlucken fühlen Elmar und ich den langen Tag in den Beinen. Schweigend und staunend laufen wir durch die Nacht mit ihrem Zikadenlärm. Noch immer riecht es aromatisch. Die Sternenfülle haut uns um. Es ist Neumond und sehr dunkel. Dennoch finden wir unseren Weg. Gerade als wir uns über die lustig machen, die Taschenlampen brauchen, stolpern wir in einen Graben. Lachend stützen wir uns gegenseitig und kriechen dann in unsere Zelte.

Touching Tamera

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