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4. Eine seltsame Begegnung

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Irgendwann hatte Lisa alles gesehen und wollte schon wieder zu Onkel Heinrich zurück, da entdeckte sie, ganz hinten in der letzten Ecke am Waldrand, eine seltsame Gestalt.

Es war eine alte Frau. Sie saß auf einem niedrigen Schemel und trug richtig altmodische schwarze Kleider mit einem dazu passenden Hut. Die Alte sah aus, als gehöre sie in eine andere, längst vergangene Zeit. Sie hielt den Kopf gesenkt. Vor ihr auf dem Boden stand ein ziemlich altes, abgeschabtes Kästchen aus Holz, nicht viel größer als ein Schuhkarton. Es hatte einen Deckel, der allerdings geschlossen war.

Als Lisa näher kam, schaute die Frau plötzlich auf: „Na mein Kind, suchst du etwas Bestimmtes?“ Das fragte sie mit einer seltsam klingenden Stimme. Lisa erschrak. Sie war ganz in Gedanken versunken und hatte die ganze Zeit eher das Kästchen betrachtet. Die Alte hatte ein freundliches Gesicht mit vielen Falten.

„Nun komm schon!“, forderte die Frau sie auf, „Komm näher! Mach das Kästchen ruhig mal auf und schau dir an, was darin ist“. Vorsichtig trat das Mädchen etwas näher und besah sich das Kästchen ganz genau. Zuerst zögerte sie, aber dann berührte sie es vorsichtig mit den Fingerspitzen. Das Kästchen fühlte sich ganz normal an. Langsam hob sie den Deckel an.

Verwundert schaute sie auf den Inhalt. Es lag ein einziges, in altes, abgeschabtes Leder gebundenes Buch darin. Kein Titel war zu erkennen. Und das merkwürdigste war: das Leder schien zu leuchten, in ständig wechselnden Farben. „Seltsam“, dachte Lisa, „solch ein Buch habe ich ja noch nie gesehen“. Sie konnte sich auch nicht erinnern, bei Onkel Heinrich etwas Ähnliches gesehen zu haben. Und der hatte schon merkwürdige Sachen.

„Nun, Kleine, wie heißt du denn?“ Lisa erschrak, als die Alte sie wieder ansprach.

„Äh, ich heiße Lisa, und ich bin mit meinem Onkel hier, der ein paar Sachen verkaufen will.“

„Ja ja, Lisa, ich weiß, wer du bist“, sagte sie geheimnisvoll. „Ich sehe, dass dir dieses Buch gefällt. Es sieht so aus, als sei es für dich gemacht.“ „Für mich? Wie kann das sein? Sie kennen mich doch gar nicht", meinte Lisa verwundert.

„Ich weiß mehr über dich, als du denkst. Gefällt dir das Buch?“ Die Alte schaute sie auffordernd an.

„O ja", nickte Lisa. „Das ist ein sehr schönes Buch. Und es sieht irgendwie geheimnisvoll aus. Was hat es denn damit für eine Bewandtnis?“ „Das, liebe Lisa, musst Du selbst herausfinden“, sagte die Alte in einem merkwürdigen Tonfall, „Dieses Buch umgibt ein Geheimnis, das vielleicht nur du lösen kannst.“

Lisa merkte, wie sie den Blick kaum von dem Buch abwenden konnte. Irgendetwas daran schien sie magisch anzuziehen. Sie musste dieses Buch unbedingt haben.

Das magische Buch und die Monstersonnenblume

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