Читать книгу Casa Pipistrelli Das Haus der vergessenen Dinge - Peter Platsch - Страница 7
Vier
ОглавлениеDie Spielsaison ist fast zu Ende. Niko hat bei den letzten Punktspielen immer durchspielen dürfen. Anfangs saß er oft auf der Reservebank und wurde beim Durchwechseln nur für kurze Zeit auf den Platz geschickt. Als er aber dann ein Spiel gegen ihren Angstgegner mit gezielten Pässen und einigen Dreier-Würfen noch im letzten Viertel kippte und zum knappen Sieg führte, war er endlich als der Playmaker vom Trainer und der Mannschaft, bis auf Siegfried, anerkannt worden. Mit diesem Erfolgsgefühl ist er von Spiel zu Spiel besser geworden.
Heute war das vorletzte Training vor den großen Ferien. Der Trainer hat zehn Minuten früher aufgehört und in der Umkleidekabine Prospekte für ein Basketballcamp an alle Spieler verteilt.
„Falls ihr noch nicht wisst, was ihr in den Ferien so macht, wäre das ein Vorschlag. Die haben da einiges zu bieten, nicht nur Basketball. Andererseits könnt ihr euch in den zwei Wochen wirklich verbessern, denn ihr werdet dort von echten Profis aus der amerikanischen Basketball-Liga betreut.“
„Da kann ja unser neuer Playmaker endlich `mal was lernen“, feixt Siegfried und grinst wie ein Frettchen.
Niko schluckt seine bissige Antwort hinunter, denn seit er die Nummer Eins auf der Position als Spielmacher geworden ist und Siegfried nun öfters auf der Reservebank sitzen muss, mögen sie sich noch weniger als zuvor. Siegfried, der bestimmt einen Kopf größer ist aber mehr Fett als Muskeln an seinem weichen Körper hat, lässt keine Gelegenheit aus, Niko zu provozieren oder während des Trainings zu foulen.
Die fröhliche Stimmung in der Umkleidekabine ist verflogen, alle anderen kramen stumm in ihren Sporttaschen herum oder beeilen sich mit einem Tschüss die Halle zu verlassen.
Auch Niko stopft das verschwitzte T-Shirt eilig in seine Tasche, ruft “Ciao!“ in der Hoffnung, dass sein Vater am Halleneingang schon auf ihn im Auto wartet.
Als er vor die Tür tritt, ist weit und breit kein Auto zu sehen. Gewöhnlich fährt er immer mit dem Fahrrad zum Training, doch dieses Mal hat ihm sein Vater angeboten ihn mitzunehmen, da er zu einer Gemeinderatssitzung fuhr und die Sporthalle sich auf dem Weg dorthin befindet.
„Ich hole dich auch rechtzeitig wieder ab, wir können uns dann auf der Fahrt unterhalten, oder? Wir haben doch so wenig Zeit füreinander.“
„Ich habe es geahnt, dass er wieder zu spät kommt“, murmelt Niko in dem Moment als Siegfried neben ihm auftaucht.
„Hat dich dein Mamilein versetzt, der Kleine fürchtet sich wohl im Dunklen nach Hause zu laufen.“
„Lass mich in Ruhe!“, fährt ihn Niko an. Aus den Augenwinkeln sieht er wie Siegfrieds Freund an seiner Sporttasche, die er neben den Eingang auf den Boden gestellt hat, als er nach seinem Vater Ausschau hielt, zu schaffen macht. Wütend dreht er sich um. „Gib meine Tasche her!“
Er macht einen Schritt zu seiner Tasche hin und fällt über Siegfrieds ausgestrecktem Fuß.
„Das ist die verkehrte Richtung“, grinst Siegfried über ihn gebeugt.
„Jetzt langt es!“, zischt Niko wütend durch seine zusammengepressten Zähne, springt auf und landet, aus der Drehung heraus, seine geballte Faust direkt auf Siegfrieds kurzer, dicker Nase.
Die Nase zwischen beiden Händen haltend läuft Siegfried jammernd hin und her.
„Das wirst du büßen, das wirst du büßen.......“
Erstaunt über seinen mutigen Wutausbruch wartet Niko mit klopfendem Herzen, dass nun die beiden über ihn herfallen werden. Doch Siegfried, der im Halleneingangslicht seine Hände betrachtet, ruft mit weinerlicher Stimme:
„Meine Nase blutet, du hast mir bestimmt mein Nasenbein gebrochen. Das werde ich meinen Eltern sagen, die gehen zum Rechtsanwalt, wir werden dich verklagen.“
Zu seinem Freund gewandt: „Nimm meine Tasche, du musst mein Fahrrad schieben, ich bin verletzt.“
Bevor sie im Halbdunkel den schwach beleuchteten Fahrradständer erreichen, dreht er sich noch einmal um. „Das gibt Rache!“
Seine Stimme klingt jetzt so gehässig, dass Niko ein flaues Gefühl im Magen spürt und er zitternd seine Fäuste sinken lässt.
„Was war das denn?“ Nikos Vater springt über das niedrige Mäuerchen, welches den Parkplatz vom Kiesweg zur Sporthalle trennt.
„Sorry, ich habe mich etwas verspätet, die Sitzung hat doch länger gedauert. Hast du mit dem Jungen Zoff gehabt?“
„Ach Papa, warum bist du nie pünktlich wie versprochen.“ Niko kann ein leichtes Zittern seiner Stimme nicht unterdrücken.
„Es tut mir leid, aber ich musste unbedingt noch mit den Herren vom Bauausschuss wegen unserer Einfahrt sprechen.“
Seit Nikos Mama ihre Karriere an erste Stelle gesetzt hat, lebt er mit seinem Papa alleine in ihrem neu gebauten Haus. Als sie damals gemeinsam ihr Heim planten, durfte er sein Zimmer, sein Reich selbst entwerfen. Vor allem akzeptierten seine Eltern seinen Wunsch, in der Nähe seiner Großeltern zu wohnen. Die Einzugsparty war ein Riesenfest. Er durfte sogar mit einem fast vollen Glas Prosecco auf ihrer aller Glück anstoßen. Als es leer getrunken war, hat er wie aufgedreht, die ganze Gesellschaft unterhalten, Witze aus der Schule erzählt, die Funktionen seines neuen I-Phones erklärt und Papas Haevy-Metall-CD`s aufgelegt, bis er dann glücklich, müde auf der Couch, seinen Kopf in Mamas Schoß, eingeschlafen war. Nächte darauf, als er aufwachte um schlaftrunken auf die Toilette zu schleichen, hörte er seine Eltern durch die halboffene Schlafzimmer Tür zärtlich flüstern. Es wäre doch jetzt Zeit, dass er ein Schwesterchen oder Brüderchen bekommen sollte. Sonst würde der Abstand zu groß und sein Papa meinte lachend, dass Mamas biologische Uhr auch schon ticken würde. Ein Schwesterchen oder Brüderchen wäre ja recht lustig, das mit der biologischen Uhr hatte er nicht so richtig verstanden, aber er wollte eigentlich einen Hund. Den hatten ihm seine Eltern versprochen, wenn sie einmal in einem Haus wohnen würden.
Eines Tages, es war Samstagmorgen. Sie hatten alle lange geschlafen und saßen mit dem fröhlichen, entspannten Gefühl, nicht in die Firma, oder Schule gehen zu müssen, am Frühstückstisch. Da hörten sie den Briefkastendeckel klappern. Mama setzte die Kaffeetasse ab, schob den Stuhl zurück, und ging eilig aus dem Esszimmer, als hätte sie auf den Briefträger gewartet.
Mit roten Wangen und ziemlich angespannt kam sie zurück. Es war der Tag, der alles in Nikos Leben veränderte.
Sie öffnete den braunen Umschlag mit dem Frühstücksmesser, las aufgeregt die zwei Seiten, legte sie auf den Tisch, holte tief Luft und sagte mit einem unsicheren Seufzer: „Sie haben mich genommen.“
Es war das Entwicklungsprojekt in Indien, wofür sie sich als Biologin beworben hatte und jetzt sollte sie sogar die Leitung übernehmen.
„Für wie lange?“, fragte Papa mit belegter Stimme.
„Mindestens ein Jahr. Das ist eine einmalige Gelegenheit, ein Sprungbrett für eine internationale Karriere. Ich werde alle vier Wochen nach Hause kommen, ihr könnt mich besuchen, das Jahr ist so schnell vorüber. “
Inzwischen waren fast drei Jahre vergangen, und Niko hatte seine Mutter das letzte Mal vor vier Monaten gesehen, als sie für ein paar Tage nach München in ihr Institut kam und nur wenige Stunden Zeit hatte, ihn und Papa zu besuchen. Anscheinend hat sie dort ihren Traumjob gefunden, der sie vollkommen ausfüllt, sodass in ihrer jetzigen Welt nur wenig Platz für ihren Mann und Niko ist.
Er träumt oft, stets den gleichen Traum. Sieht seine Mama in- mitten ihrer indischen Familie wunderschön in einen blau- bunten Sari gekleidet. Sie hat ihren Arm liebevoll um die Schulter eines schwarzhaarigen braunen Jungen gelegt, der ihn mit seinen dunklen Augen feindselig anschaut. Er geht auf den Jungen zu und je näher er ihm kommt, verschwimmt sein hübsches Gesicht und die fleischige Gestalt mit dem bösen Grinsen von Siegfried lässt ihn dann mit einem flauen Gefühl im Bauch aufwachen. Niko braucht dann immer Zeit, um sich wieder zurechtzufinden. Manchmal trottet er, noch nicht ganz wach, in das Elternschlafzimmer, kuschelt sich an seinen Papa, der ihn brummelnd in den Arm nimmt, bis sein gleichmäßiger Atem ihn wieder einschlafen lässt.
„Nimm deine Tasche und steige ein. Es wird spät. Ich habe Hunger, wir können uns Spaghetti mit Tomatensoße und Gambas kochen oder wollen wir uns eine Pizza von unserem Italiener mitnehmen?“
„Lieber Spaghetti. “ Niko hat zwar nach dem Streit mit Siegfried keinen Hunger mehr, aber die Aussicht, mit seinem Vater reden zu können während sie kochen, lässt die Wut, die Angst, langsam verblassen.
Niko wirft seine Sporttasche auf den Rücksitz, plumpst erleichtert in den Beifahrersitz und dreht das Radio auf.
„Surfi`USA...“grölen beide und grinsen sich an.
“Mensch Niko, da war ich so alt wie du jetzt.“
„Ich mag die Songs von den Beach Boys auch.“
„Apropos surfen, wahrscheinlich werden wir diesen Sommer nicht gemeinsam in Urlaub fahren können.“
Niko dreht das Radio leiser. „Warum nicht, ich habe mich so darauf gefreut. Ich dachte sogar, dass Mama mitfährt.“
„Mama wird während des Monsuns in Indien bleiben und ich kann dieses Jahr nur eine Woche Urlaub nehmen. In dieser Woche möchte ich endlich unsere Einfahrt fertig pflastern. Aber ich habe am Rathaus in dem Schaukasten eures Basketball-Clubs ein Plakat gesehen, auf dem in den Sommerferien ein Basketballcamp angeboten wird. Du würdest dort mit Spielern aus der NBA trainieren. Das würde dir doch Spaß machen, oder?“
„Das hat uns unser Trainer auch schon erzählt, ich will aber mit euch in Urlaub fahren.“
Die eben noch so fröhliche Stimmung kippt in beleidigtes, nachdenkliches Schweigen.
Zu Hause angekommen, räumt Papa das restliche Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine und Niko läuft mit seiner Sporttasche in den Keller hinunter, um sein verschwitztes Trikot in die Waschmaschine zu stopfen. Als er es herauszieht, fällt klappernd ein Handy auf den Boden.
Es ist eingeschaltet. „Das hat mir dieser Siegfried oder sein Freund in die Tasche geschmuggelt“, zischt Niko und will es schon wütend in die Kiste mit den verbrauchten Batterien werfen, steckt es aber dann doch in seine Hosentasche und geht wieder hinauf in die Küche, wo sein Papa die Gambas in der Pfanne mit dem heißen Olivenöl rot werden lässt.
In diesem Moment klingelt das Handy.
„Hast du einen neuen Klingelton?“ Belustigt schaut sein Papa von dem Topf mit der Tomatensoße hoch.
Niko drückt die grüne Taste und meldet sich mit „Hallo?“
„Du Ratte hast mein Handy geklaut!“
Erschreckt drückt Niko die Auflegtaste. Das Handy läutet wieder.
„Meine Eltern haben es schon als gestohlen bei der Polizei gemeldet, du wirst ganz schön Probleme bekommen“, lacht Siegfried hämisch.
„Du hast es mir heimlich in die Tasche geschmuggelt“, schreit Niko und wirft es auf die Couch, als hätte er eine ekelige tote Maus in der Hand.
„Ist das wohl gar nicht dein Handy
?“ Fragend schaut ihn sein Vater an.
Wie aus einer geschüttelten Cola-Flasche sprudeln die Worte, als Niko seine Leidensgeschichte mit Siegfried erzählt. „Deshalb will ich auch nicht in das Basketballcamp, weil er bestimmt dort hingeht“, endet er mit trotziger Stimme.
Sein Vater geht vor ihm in die Hocke und schaut ihm ernst in die traurigen Augen.
„Hast du Angst vor ihm?“
„Ja.“ Beschämt schaut Niko zu Boden.
„Okay, dann bringen wir ihm jetzt das Handy zurück.“
Siegfrieds Vater öffnet die Tür. Ein großer, fleischiger Mann
füllt den Rahmen: „Sie wünschen?“
Nikos Papa stellt sich vor, erklärt ihm den Vorfall und will ihm das Handy reichen.
„Mein Sohn lügt nicht“, unterbricht ihn barsch Siegfrieds Vater, „wir werden die Angelegenheit unserem Rechtsanwalt übergeben“ und schließt unhöflich die Tür.
„Ach du lieber Gott, was sind denn das für Eltern“, schneidet Nikos Papa eine Grimasse mit hochgezogenen Augenbrauen und drückt noch einmal den Klingelknopf.
„Sind das schon wieder diese Leute“, hören sie eine keifende Frauenstimme, bevor die Tür wieder von Siegfrieds Vater geöffnet wird. Der Geruch von Schweinebraten dringt ihnen aus dem Flur entgegen.
„Ich habe ihnen doch gesagt das regelt mein Rechtsanwalt. Übrigens hier meine Karte.“
Nikos Papa hat sich nun so in die Haustüre gestellt, dass sie nicht mehr geschlossen werden kann. Mit einem Blick auf das Klingelschild versucht er es noch einmal mit ruhiger Stimme.
„Herr Schmidthuber, wir haben auch eine Rechtsschutzversicherung, aber wir können doch über das Problem, das anscheinend unsere beiden Söhne haben, wie vernünftige Menschen reden. Hier ist das unversehrte Handy ihres Sohnes zurück und ich bitte Sie mit Siegfried zu reden, wie ich das auch mit Niko tun werde. Die beiden sollten sich die nächste Zeit aus dem Wege gehen. Nach den großen Ferien werden wir uns gemeinsam mit dem Trainer zusammensetzen und“….
„Das Abendessen ist fertig“! ertönt wieder die strenge Stimme durch die offene Küchentür. Herr Schmidthuber holt mit rotem Kopf tief Luft. Aber bevor er antworteten kann drückt ihm Nikos Papa das Handy in die Hand, bedankt sich und wünscht einen guten Appetit.
Niko, der die ganze Zeit seitlich hinter seinem Papa gestanden hat, stößt einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie sich durch den warmen Sommerabend auf den Nachhauseweg machen.
„Das war cool“, drückt Niko Papas Hand. Der dicke Kloß in seinem Bauch ist schon viel kleiner geworden.
„Warten wir `mal ab, ob dich dein Freund Siegfried vorerst in Ruhe lässt. Versuche, so wenig wie möglich in seine Nähe zu kommen. Auf jeden Fall sind nun unsere Spaghetti pappig und die Gambas trocken, komm wir gehen doch zum Italiener. Dort können wir uns in Ruhe darüber unterhalten, was du in den Ferien unternehmen wirst.“
Das Restaurant ist voll besetzt, wie immer an solchen warmen Sommerabenden. Im Garten finden sie noch zwei Plätze an einem großen Tisch.
Niko darf sogar einen kräftigen Schluck von Papas Bier trinken, das er wie die meisten Italiener zur Pizza bestellt.
„Da du ja nicht in das Basketballcamp willst, schlage ich dir vor, dieses Jahr in ein anderes Feriencamp zu gehen. Eventuell ein fremdsprachliches...übrigens... was wirst du denn für eine Englischnote im Zeugnis bekommen?“
„Wahrscheinlich eine Vier“, antwortet Niko kleinlaut und noch leiser, „vielleicht eine Fünf .“
Die schlechte Note scheint Nikos Papa gar nicht so wichtig. Für ihn ist sie im Moment ein gutes Argument Niko zu überzeugen, dieses Jahr die Ferien in einem Camp zu verbringen.
„Entschuldigung, wenn ich mich einmische“, wendet sich ein Gast neben Nikos Papa an die beiden. Er hat eine heisere Stimme mit fremdländischem Akzent.
„Ich habe mitbekommen, dass sie über ein Feriencamp diskutieren. Unser , äh ..“ Er scheint nach dem richtigen Wort zu suchen. „Ja, Sohn, äh, Enkelsohn hat letztes Jahr seine Ferien in einem Camp verbracht und war voll begeistert. Vor allem hat es ihm, was seine Note in Englisch betrifft, sehr gut getan. Ich kann Ihnen gerne die Adresse geben. Sie finden sie auch unter www.campo-estivo....
„Vielen Dank, das klingt nach Italien, das schauen wir uns an.“
„Sie haben recht, das Camp befindet sich in einem abgelegenen Tal in den Bergen nördlich von Milano, schwer zu finden und sehr abenteuerlich. Du wirst dort bestimmt interessante Dinge erleben, Niko.“
Als ihn Niko über den Tisch hinweg anschaut, hat der Fremde sich zurückgelehnt, sodass sein Gesicht in dem schummerigen Licht der Kerzen, die auf den Tischen im warmen Abendwind flackerten, kaum zu erkennen ist. Die weiße Hand, die langsam das Weinglas auf dem Tisch dreht, ist knöchrig. Obwohl sie nicht zu der Stimme passt, muss der Mann sehr alt sein, denkt Niko, und ein kribbeliges Gefühl steigt in ihm hoch.
Er spürt, dass der Mann ihn betrachtet. Für einen kurzen Moment sieht er das Aufglühen seiner Augen, oder spiegelt sich nur das Streichholz, mit dem die Dame am Nebentisch ihre Zigarette anzündet?
Schnell wendet sich Niko zu seinem Vater hin, der sich gerade die Web-Adresse auf eine Papierserviette notiert.
„Ich weiß nicht …,“ nörgelt Niko und langt über seinen Teller nach den Arm seines Vaters.
„Ich finde den Tipp super“, bemerkt sein Vater und fährt mit dem Kugelschreiber die Buchstaben auf der Serviette noch einmal nach. Als Niko ihn leicht am Unterarm rüttelt blickt er hoch.
„Wir schauen uns das `mal auf deren Website an, danach kannst du dich immer noch entscheiden“, beruhigt er Niko mit gedämpfter Stimme und blickt ihn dabei auffordernd an.
„Wir sollten uns aber erst einmal bei dem Herrn für den Tipp bedanken.“
Mit einem freundlichen Lächeln wenden sie ihren Kopf zur Seite, aber der Stuhl neben Nikos Vater ist leer. Nur das Weinglas steht noch halb voll neben der fast abgebrannten Kerze.