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Unterwegs

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Es war mittlerweile dunkel geworden und die Straße glänzte regennass. Felix zog den Reißverschluss seiner Jacke bis an den Hals und stellte seinen Kragen hoch. Der Kopfschmerz wurde nun von einer leichten Übelkeit abgelöst.

Felix hing seinen Gedanken nach. Weshalb reden heute alle von Suizid, dachte er, während er aufstoßen musste. Auf einem Straßenschild las er den Namen Steinweg. Ja, der Weg wird steinig werden, aber dann geht es mir in der Ewigkeit besser, dachte er.

Wenn man sich umbringt braucht man kein Essen mehr und es wird einem auch nicht mehr übel. Bei den Tabletten versagt die Leber, wahrscheinlich hat man dadurch wahnsinnige Schmerzen. Doch die Schmerzen halten sicher nur kurz vor. Was ist das im Vergleich, was ich seit Wochen durchmachen muss?, waren seine Gedankenfetzen, als er über die Brücke ging. Weit unten floss träge das Wasser des Kanals. Dann stoppte er und kletterte über das Geländer.

Eine Frau schrie, wie von Sinnen:

„Der will sich umbringen…umbringen! Hilfe! So helfen Sie doch!“

Zwei junge Männer, von der Erscheinung her zwei Studenten, rannten auf die Stelle zu, an der Felix nun mit dem Rücken am Geländer lehnte.

„Timo, halte ihn!“, rief der eine, der deutlich einen Kopf größer war als sein Kumpel.

„Das muss es sein…ein schneller Tod. Die Atemnot lässt dich Wasser atmen…an mich denkt sowieso keiner“, flüsterte Felix halblaut.

Die beiden Studenten hielten ihn plötzlich an den Handgelenken fest. Ein anderer Passant mit einem Fahrrad telefonierte und rief irgendwelche Leute herbei. All das nahm Felix nur wie unter Trance wahr. Weshalb ließ man ihn nicht springen?, fragte er sich noch, ehe er ohnmächtig wurde.


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