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VIERTES KAPITEL

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Präparation

Ich war auf dem besten Wege, ein neues Kapitel in meiner Arbeit für den Dienst einzuleiten; und wenn ich zu jenem Zeitpunkt irgendwelche Skrupel besessen hatte, dann den sie bei weitem aufgewogen durch das, was mich im Fall der Erfolglosigkeit erwartet hätte: in irgendeiner drittklassigen Schreibstube zu landen.

Denn Stankowitz hätte mich vermutlich in den hintersten Winkel Bulgariens verbannt (aber ganz bestimmt nicht in seine Nähe, wie er mir jetzt avisierte).

Oder auf einen jener trostlosen Plätze im westlichen Ausland, die er mit kaum unterdrücktem Spott als «unsere Reserve im Ruhestand» bezeichnete: Kontaktstellen zu den Diensten der Verbündeten, deren Hauptaufgabe offenbar darin bestand, anwesend zu sein. Irgendeine muffige Baracke in Belgien oder Dänemark.

Ein klappernder Fernschreiber. Von anderen Behörden ausrangierte Büromöbel. Übungen zur Sicherheitsüberprüfung.

Etwas von jener grenzenlosen Langeweile mußte auch meine Mutter empfunden haben, ehe sie damals mit meinem Alten nach Ecuador gegangen war. Warum sonst hätte sie sich gleich nach seinem Tode jener zwielichtigen Tingeltangeltruppe anschließen sollen?

Sie war von Jugend an eine leidenschaftliche Tänzerin gewesen. Nur das strenge Regiment meines Alten hatte sie an der Ausübung dieser alten Liebe gehindert. Dabei störte es sie wenig, wenn sich die Männer mehr für ihren Körper als für ihren Tanz interessierten.

Ich habe nie erfahren, warum mein Alter ausgerechnet nach Quito gegangen war. Vermutlich waren es dieselben Gründe, die so viele Deutsche in den letzten Kriegstagen nach Südamerika trieben. Noch auf dem Totenbett hatte er sich darüber ausgeschwiegen.

Aus Ekel vor alledem trat ich damals dem katholischen «Orden der tätigen Nächstenliebe» bei. Ein Hirngespinst, zugegeben, wie es so leicht in einem gewissen Alter und unter bestimmten Voraussetzungen Nahrung findet. Anders als die weiblichen Mitglieder, die eigentlichen Novizinnen, wurden wir jungen Männer in die Elendsviertel geschickt. Auf diese Weise hielt man uns von den Mädchen fern (niemand kam in ungewollte Versuchung).

Wir reparierten armselige Behausungen aus Wellblech und Benzinkanistern, verlegten Kunststoffwasserleitungen, und der nächste Regenguss wischte alles wieder von den Hängen der Stadt und hinterließ eine Schlammwüste. Trotz dieser Sisyphusarbeit habe ich nie wieder in meinem Leben eine solche Zufriedenheit, einen solchen inneren Frieden empfunden.

Es lag wohl an dem Gefühl, etwas ernsthaft verändern zu wollen. Der Wille zählte, nicht das Resultat. Die kümmerlichen Ergebnisse verdrängte ich einfach.

Das Leben war hart und anspannend. Genau von jener Härte und Anspannung, die ich benötigte, um geistig gesund zu bleiben. Denn dass die Wände eines engen Zimmers auf mich einen anderen Einfluss ausübten als auf sogenannte «gewöhnliche» Menschen, hatte ich schon sehr früh herausgefunden.

Wenn wir auch alle aus demselben Holz geschnitzt sind, schien sich diese Eigenschaft bei mir doch in viel stärkerem Maße ausgeprägt zu haben – vielleicht die Reste jenes uralten menschlichen Erbes der Gewalttätigkeit, das einmal seinen Sinn besessen hatte, als wir Jäger und Krieger gewesen waren, die sich gegen angriffslustige Horden verteidigten – und das jetzt nur noch ein Appendix war, ein sinnloser und gefährlicher Appendix …

Nachdem ich ein fünf Tage altes polnisches Telegramm in eine Zigarettenschachtel gesteckt und das Ganze in der Aussparung hinter dem Abflussrohr der Regenrinne am Haus Nummer 8 nahe beim Alten Botanischen Garten verstaut hatte, machte ich mich auf den Weg zu meiner Wohnung.

Stankowitz hatte mir unter falschem Namen ein Zwei-Zimmer-Apartment mieten lassen. Es besaß einen zweiten Eingang von der gegenüberliegenden Blockseite aus – er führte durch die Toreinfahrt und den Gartenweg zwischen hohen Hofmauern – und lag genau über einem jener armseligen Stadtrandkinos, die sich nur noch mit Pornofilmen über Wasser halten (freitags und samstags begann pünktlich um zweiundzwanzig Uhr ein «dreiteiliges Filmmarathon mit Sektfrühstück um Mitternacht zum Preis von nur einem Film» was für mich bedeutete, dass ich wegen des Lärms kein Auge zutat).

Meine Vermieterin, eine alleinstehende Frau, die auch Verpächterin des Kinos war, hielt mich dazu an, den rückwärtigen Eingang zu benutzen. Es gab keine Namensschilder an den Haustüren. Offenbar hatte man ihr einen diskreten Hinweis gegeben, dass ich damit einverstanden sei. Auf diese Weise sparte sie die Steuer. Und ich wurde den Mietern im Nachbarhaus gegenüber kaum erwähnt und existierte auch nicht in der städtischen Meldekartei. Stankowitz erlaubte sich kein Risiko. Es ging schließlich um seinen Kopf.

Ein zu Boden gefallenes Haar, das im Türspalt geklemmt hatte, deutete auf heimlichen Besuch. Aber es brachte mich in diesem Stadium nicht weiter in Rage; ich hatte durch ein Flurfenster beobachten können, wie die Alte während der Abwesenheit einer Mieterin in ihrer Wohnung umhergegeistert war. Sie besaß wohl von allen Türen Nachschlüssel. Sobald Erasmies Leute den Köder angenommen hatten, würde ich in einem günstigen Augenblick mein Türschloss auswechseln lassen. Ich brühte Kaffee auf, legte die Füße über die Holzlehne der Couch und versank ins Grübeln.

Gegenüber Oster, einem langjährigen Mitarbeiter der Münchener Dechiffrierung, hatte ich in der vergangenen Woche schweres Geschütz auffahren müssen. Zu diesem Zeitpunkt bestand noch die Hoffnung, auf eine verwertbare Spur zu stoßen …

Diese Kontaktaufnahme konnte mir jetzt gefährlich werden. Oster wusste, dass ich für den Kölner Dienst arbeitete. Anfangs hatte er sich strikt geweigert, überhaupt mit mir zusammenzutreffen. Es bedurfte erst eines Hinweises auf die häufigen DDR-Reisen seines Bruders, um ihn zur Raison zu bringen. Eine Sicherheitsüberprüfung hätte ihn in Schwierigkeiten gebracht und wohl für einige Wochen oder Monate aus dem Verkehr gezogen. Aus unerfindlichen Gründen vermied er es, sie bei den Routinebefragungen anzugeben.

Ich hatte gehofft, ich könnte Rieder eine Verwicklung in den Fall Steglitz nachweisen. Wir nannten ihn so, weil der Leiter der Bundeswehrschule Münster im Westberliner Stadtteil gleichen Namens einen gut florierenden Callgirl-Ring unterhielt (so glaubte Köln damals). Er nutzte die Kontakte der Mädchen zu Erpressungsversuchen. Ein Fressen für den Militärischen Abschirmdienst. Nach allen Fehlschlägen der vergangenen Wochen endlich ein Fall, der die Existenzberechtigung unserer Organisation belegte. Ein solcher Mann würde für den Osten erpressbar sein. Über ihn konnte man leicht an sicherheitsrelevante Informationen gelangen …

Doch es war nur wieder einer jener tragikomischen Irrtümer gewesen, die uns seit einer Reihe von Monaten verfolgten und sich sofort wie üblich, nachdem die Presse davon Wind bekommen hatte, zum Skandal ausweiteten.

Tatsächlich sah der Mann ihm nur verteufelt ähnlich. Aber was uns eigentlich in die Irre geführt hatte, war der Umstand gewesen, dass er den gleichen Namen besaß und regelmäßig nach Münster zu seinem Erstwohnsitz reiste.

In den Akten stieß ich auf einen Vermerk, der das Treffen Rieders mit einem unserer Abteilungsleiter betraf. Er war unter dem Fall «Steglitz» abgelegt:

Koslowsky notfalls auf Verlangen Münchens decken, da OA für möglich gehalten wird.

Koslowsky war der Name des Bundeswehrgenerals, «OA» das Kürzel für Ostarbeit. Es bedeutete, dass man kriminelle Tätigkeiten decken wollte, um größere Fische im Gefolge des Generals zu fangen. Eine Verfahrensweise, die München schon in wesentlich ungünstigerem Licht dastehen lassen würde.

Leider hatte sich meine vermeintliche Spur die dritte innerhalb weniger Wochen – als völlig unbrauchbar erwiesen: Oster konnte nachweisen, dass München nicht den Westberliner Mann, sondern unseren echten Bundeswehr-General im Auge gehabt hatte. Sie wussten gar nichts von Koslowsky in Berlin. Also deckten sie auch keine Straftaten – und sie liefen uns wieder einmal den Rang ab, weil Koslowsky, der echte General, eigentlich in unser Ressort gefallen wäre …

Das alles hätte mir kaum die Nachtruhe geraubt. Ich würde den Preis der Ausspitzelung eines befreundeten Dienstes gern gezahlt haben, solange es mit rechten Dingen zuging. Eine Schlamperei aufzudecken galt zwar nicht gerade als freundlicher Akt der Schwesterorganisation gegenüber, war aber auch kein Verbrechen.

So aber wusste Oster von unserer Aktivität, unser Interesse an Skandalen auf der anderen Seite mußte ihn früher oder später stutzig machen. Er konnte sich die Einzelheiten zusammenreimen und, wenn Traphan auftauchte, zu gewissen gleichartigen Schlüssen kommen.

Sooft ich auch darüber nachdachte: Es gab nur eine sichere Lösung. Irgendwann später würde sich Oster an meine Nachforschungen erinnern. Und er würde den Erpressungsversuch zum Anlas nehmen, Erasmies Leute auf meine Spur zu setzen …

Ich würde mir nicht selbst die Hände schmutzig machen wollen. Es gab andere Wege. Man mußte sie nur finden.

Ich schob mir ein Kissen unter den Nacken und entspannte mich.

Die alten Möbel der Wohnung rochen nach Vergangenheit. Im Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster fiel, tanzte der Staub.

Ich versuchte wieder in die Gefühlswelt meiner Kindheit zurückzukehren, wie ich es schon so oft getan hatte. Unter halb geöffneten Lidern beobachtete ich das Schattenspiel der Blätter auf dem Fensterrahmen. Die Krone einer Ulme bewegte sich im leichten Wind.

Alles war farbiger und um so vieles intensiver gewesen, wie es nur die Frische des Gefühls in frühen Kindertagen erscheinen lässt; alle Dinge, selbst die geringsten, waren von der Aura seltsamer Spiegelungen und Farben umgeben, als befinde man sich auf einem fremden Planeten. Ein unendlicher Raum immerwährender Entdeckungen und von einer fremd erscheinenden Lust erfüllt, die mir nun für immer versagt sein würde.

Alles was später kam, war nur noch die Flucht vor der Fadheit, vor der Leere und Ereignislosigkeit …

Die Zeitung! durchfuhr es mich. Am Morgen hatte ich von der Vergewaltigung eines kleinen türkischen Mädchens gelesen.

Ich stand auf und nahm die Zeitung von der Kommode. Das Mädchen war gestern in den späten Abendstunden vergewaltigt worden. Es lag in komaähnlicher Bewusstlosigkeit und konnte den Täter nicht beschreiben.

Auf dem Nachhauseweg von einem Kinderfest, stand unter seinem Bild. Daneben war ein silberner islamischer Halbmond an einem ebenfalls silbernen Kettchen abgebildet, das der Täter aus einem unerfindlichen Grund eingesteckt haben mußte.

Ich suchte die Nummer der Zeitungsredaktion aus dem Telefonbuch, ging hinunter in die Telefonzelle an der Ecke und ließ mich mit dem leitenden Redakteur verbinden.

«Es geht um den Vergewaltigungsfall gestern Abend. Können Sie mir die Adresse der türkischen Eltern geben?»

«Natürlich. Handelt es sich … haben Sie eine Zeugenaussage zu machen?»

«Ja, aber ich möchte es nur den Eltern persönlich mitteilen. Es ist dringend.»

«Verstehe. Bedauerlicher Fall. Übrigens …» Er schwieg. « … das Kind ist tot.»

«Was sagen Sie?»

«Heute Nachmittag seinen Verletzungen erlegen. Ich gebe Ihnen die zuständige Redakteurin. Bitte warten Sie.»

Einen Augenblick später wurde ich mit einer Mitarbeiterin der Redaktion verbunden. Sie gab mir die Telefonnummer und eine Anschrift im Münchener Süden.

«Haben Sie selbst das Foto von dem silbernen Anhänger angefertigt? Oder ist es ein Polizeifoto?»

«Nein, die Eltern waren so freundlich, uns den Anhänger der Schwester zu zeigen.»

«Gibt es irgendein Kennzeichen, ganz gleichgültig welcher Art, das auf dem Foto nicht zusehen ist? Und das auch nicht in Ihrem Bericht erwähnt wird?»

«Warten Sie ... ja richtig. In dem Duplikat ist hinten eine rötliche Schmuckmasse, wie Glas oder durchsichtiger Kunststoff.»

«Also eine Hohlform, wenn ich Sie da richtig verstehe?»

«So ist es. Sie suchen nach einem Merkmal, das außer den Eltern und dem Kind nur noch der Täter kennen dürfte, habe ich recht?»

«Vielen Dank.» Ich legte auf und winkte vor der Telefonzelle ein Taxi heran.

Ein Mensch, der sein halbes Leben in den Diensten verbracht hat, handelt mit jener Vorsicht, die einem Außenstehenden lächerlich übersteigert erscheinen muss. Aber ich würde mich nicht dem Risiko aussetzen, dass sie in der Redaktion über «einen lieben alten Kollegen» bei der Polizei meinen Standort feststellen ließen. Frauen weisen manchmal bei der Ermittlungsarbeit eine schwer abzuschätzende Sprunghaftigkeit auf. Vielleicht, weil ihr Instinkt dem der Kinder verwandt ist?

Die Telefonzelle lag direkt vor meiner Wohnung. Also führte ich das zweite Gespräch vom Bahnhof aus.

Eine tiefe, ausländisch klingende Mannerstimme meldete sich.

«Spreche ich mit Murad Sunay?»

«Am Apparat.»

«Ich, hm ... ich hätte eine wichtige Aussage zum Tode Ihrer Tochter zu machen.»

«Ja, bitte.»

«Nun, ich glaube, dass ich durch einen Zufall erfahren habe, wer der Täter ist.»

«Sie haben ... warum wenden Sie sich nicht an die Polizei?»

«Es ist eine etwas heikle Angelegenheit. Einerseits möchte ich, dass der Mann seine gerechte Strafe findet – andererseits ... nun, ich wäre nicht bereit, das vor der Polizei zu bezeugen. Weil er gefährlich ist. Er arbeitet für den westdeutschen Geheimdienst, verstehen Sie? Ich müsste um mein Leben fürchten.»

«Ja, ich verstehe. Wie ist sein Name?»

«Andreas Oster.» Ich nannte die Adresse. «Ein gefährlicher Einzelgänger, Junggeselle, bewaffnet. Lassen Sie sich nicht von ihm aufs Glatteis führen. Er versteht es ausgezeichnet, sich herauszureden. Die Lüge ist sein Beruf.»

«Und wieso glauben Sie, dass er meine Tochter ...?»

«Ich sah das Medaillon bei ihm.»

«Einen islamischen Halbmond?», fragte er.

«Aus Silber, ja.»

«Sie könnten das auch aus der Zeitung wissen.»

«Richtig, aber das Bild zeigt nur seine Vorderseite.»

«Und ... Sie können mir sagen, wie die Rückseite aussieht?», fragte er überrascht.

«Eine rötliche Füllung. Glas oder Kunststoff.»

«War er …?»

«Er wirkte ziemlich nervös, wenn Sie das meinen. Ich erinnerte mich sofort an das Bild in der Zeitung. Der Anhänger lag auf seinem Telefontischchen. Deshalb fragte ich, wo er am Vorabend gewesen sei. Darauf wurde er noch nervöser und behauptete, den ganzen Abend ziellos umhergegangen zu sein ...»

«Talata – Talata, komm sofort her!», schallte es etwas vom Hörer entfernt am anderen Ende der Leitung. «Wir haben den Mörder ...» Ich nahm an, dass er seine Frau zum Telefon rief. Gleich darauf folgte ein Schwall türkischer Sätze.

«Hören Sie. Ich muss Sie darauf hinweisen, dass es wenig Sinn hätte, die Polizei zu verständigen. Einem Mitarbeiter des Geheimdienstes würde man eher glauben als Ihnen. Oster besorgt sich nur ein Alibi und beseitigt den Anhänger. Jemand von der Polizeibehörde wird ihn vorwarnen, die stecken alle unter einer Decke.»

«Keine Polizei. Wir erledigen das selbst», sagte er. «Unter uns.»

«Ich kann Sie nicht daran hindern», sagte ich und legte auf.

Nach dieser anstrengenden Episode hatte ich etwas Ruhe verdient. Ich kehrte in meine Wohnung zurück und legte mich aufs Ohr. Vorher zog ich die Rollladen herunter, schob den Türriegel vor und stellte Mineralwasser und etwas zu essen vor mein Bett auf den Boden.

Ich pflegte oft zwei oder drei Tage im Bett zu verbringen, in völliger Dunkelheit und Ruhe. Merkwürdigerweise gelangte ich dann ohne irgendwelche Skrupel in jenen Raum, in dem seltsame Bilder aufstiegen; aber ich wurde nicht wie sonst von ihnen gepeinigt. Womöglich weil es aus Freiheit geschah. Ich genoss es, meinem eigenen Sterben zuzusehen, den Armen, die nach mir griffen, den Gesichtern, den Verfolgungsjagden, an denen mich nur irritierte, dass ich niemals wusste, wer mich verfolgte; den Rufen, die aufstiegen und mich wie Schlammblasen zu ersticken drohten. Ich war mein eigener Richter.

Eine lungensüchtig aussehende, schwarz gekleidete Novizin wehrte sich verzweifelt dagegen, dass meine Hände sich um ihren jungen makellosen Hals legten, ihren weißen Schwanenhals …

Ich tötete dabei vieles auf einmal, aus verschmähter Liebe, aus Strafbedürfnis an der Religion, aus Rache für meinen Ordensausschluss, aus Enttäuschung und weil mein Opfer genau jene Einkehr verkörperte, die mich krank machte.

Ich las alle diese Gründe wie in einem aufgeschlagenen Buch. Wenn die Psychologie behauptet, es sei gerade die Unwissenheit, die krank mache, so war das in meinem Fall ein lächerliches und groteskes Missverständnis.

In jenem Zustand gelang es mir noch am ehesten, etwas von den unvergleichlichen Gefühlen meiner Kindheit zurückzuerlangen. Und ich wurde sehr ungehalten, wenn mich jemand dabei störte.

Erfindergeist

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