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Einleitung

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Wie auch in meiner Danksagung angemerkt, hat dieses Buch sich aus einer Reihe von drei öffentlichen Vorträgen entwickelt, die ich im Herbst 2012 in Wien gehalten habe. Da das Vortragsformat gewisse inhaltliche Beschränkungen mit sich bringt, ergänze ich meine damaligen Überlegungen im Folgenden um eine kurze Einleitung in das »große Ganze«, nämlich die entwicklungsgeschichtlichen Grundzüge christlicher Jenseitsvorstellungen im lateinischen Westen zwischen 200 und 700 n. Chr.

Um die Sache auf den Punkt zu bringen, werde ich zwei Epochen miteinander vergleichen: die Welt der frühen Kirche gegen Ende des 2. Jahrhunderts und im 3. Jahrhundert n. Chr. auf der einen Seite und die frühmittelalterliche Welt des 7. Jahrhunderts auf der anderen. Diese sind zugleich der Anfangs- und der Endpunkt der im Anschluss zu erzählenden Geschichte. Erst wenn wir diese beiden Punkte der Entwicklung verglichen haben – wenn wir sicher sein können, was diese beiden Welten (die immerhin beinah ein halbes Jahrtausend trennt) gemein haben und was nicht –, können wir die Implikationen der Veränderungen, die von dem einen zu dem anderen Punkt geführt haben, ganz ermessen. Zu dieser Herangehensweise hat mich die Lektüre eines wenig beachteten Textes aus dem 7. Jahrhundert angeregt, den ich erstmals Mitte der 1990er-Jahre studiert habe. Ich meine das Prognosticon des Erzbischofs Julian von Toledo. Dieser Text hat, seitdem ich ihn zum ersten Mal gelesen habe, nicht aufgehört, mich zu faszinieren. Ich halte ihn für das ergreifende Zeugnis einer ganzen Epoche.

Der Preis des ewigen Lebens

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