Читать книгу Escape - Petra Ivanov - Страница 7
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der anfang vom ende
«Nicole, das ist Leo, mein …», begann Julie.
«Leotrim!», unterbrach ich sie. Ich mochte es nicht, wenn meine Schwester unsere Namen abänderte, damit sie schweizerischer klangen. Wenn sie sich «Julie» statt «Gjyle» nennen wollte, war das ihre Sache. Aber ich bestand auf «Leotrim».
Julie seufzte theatralisch. «Leotrim», wiederholte sie, wobei sie die letzte Silbe besonders betonte. «Mein Bruder.»
Ich lehnte gegen einen Baum und versuchte, locker zu wirken. Eine beachtliche Leistung, wenn da plötzlich ein Mädchen in einem engen, verschwitzten T-Shirt vor einem steht. Die Abendsonne schien direkt auf ihre Brüste. Ich konnte nicht wegschauen. Sie waren nicht besonders gross, aber genau das gefiel mir. Grosse Brüste waren mir unheimlich. Ich stellte mir immer vor, wie ich zwischen ihnen erstickte. In diesem Punkt war Chris genau umgekehrt. Wir sprachen zwar nie darüber, aber als ich seinen Laptop neu aufsetzte, fand ich einen Ordner mit Pornobildern. Die Frauen darauf wären fast vornüber gekippt. Ich war mir sicher, dass die meisten Busen nicht echt waren. Aber so etwas ist Chris egal.
Als es mir endlich gelang, meinen Blick von Nicoles Brüsten zu lösen, blieb er am BH-Träger hängen, der unter ihrem T-Shirt hervorgerutscht war. Rasch sah ich auf die
Uhr. Zum Glück rappte in diesem Moment mein Handy. Auf Chris war immer Verlass. Für so was hatte er einen sechsten Sinn.
Ich verabredete mich mit ihm in der Stadt und lief auf die Bushaltestelle zu. Mein Vater hatte mich hergeschickt, um Julie und ihre Kollegin nach Hause zu begleiten. Sie waren für einen Schulvortrag ins Tösstal gefahren, wo sie eine Recyclingfirma besuchten. Als Julies grosser Bruder war es meine Aufgabe, sie zu beschützen.
«Wir hätten auch ohne ihn den Bus nehmen können», hörte ich Nicole flüstern.
Ich rammte die Fäuste in meine Jeanstaschen. Dauernd mussten wir uns rechtfertigen. Julie störte das nicht. Geduldig erklärte sie, warum Vater sie nicht unbegleitet ins Tösstal fahren liess. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Nicole. Irgendetwas an ihr war anders als an den Mädchen, die ich kannte. Jetzt, wo sie die Arme vor der Brust verschränkte, nahm ich endlich ihr Gesicht wahr. Ihre Nase war schmal und lang, wie alles an ihr. Fast alles. Ich verdrängte den Gedanken an ihre Brüste. Das blonde Haar hatte sie mit einer Art Gummi zusammengebunden, so dass man ihren Hals besser sah. Auch dieser war schmal und lang. Ich stellte mir vor, wie sich die Haut anfühlte, und mein Herz begann zu rasen.
Julie erzählte von der Recyclingfirma, doch ich hörte nur halb zu. Mir war heiss. Im Bus setzte ich mich ans Fenster und versuchte, an etwas anderes zu denken. Ich rief mir die Hausaufgaben in Erinnerung, die ich auf morgen erledigen musste, aber mein Herzschlag verlangsamte sich nicht. Ein BMW 4er Cabrio überholte den Bus, und plötzlich wusste ich, woran mich Nicole erinnerte. An einen Jaguar. Nicht irgendeinen, sondern einen XJ. Ein XJ hat einfach Klasse. Und absolut geile Leichtmetallfelgen.
Genau da hätte ich es merken müssen.
Ich kannte keinen einzigen Albaner, der einen Jaguar fuhr.
«Leotrim», hörte ich Mutters Stimme. «Vater ist da.»
Rasch schaltete ich auf eine Nachrichtensendung um. Julie lächelte zaghaft. Ihre Augen waren rot. Aus der Küche roch es nach gebratenem Fleisch. Obwohl ich seit dem Mittag nichts gegessen hatte, meldete sich mein Hunger nicht. Immer wieder durchlebte ich die Szene am Bahnhof.
Nachdem wir in Zürich angekommen waren, war ich auf den Treffpunkt zugesteuert, wo mir Chris eine CD fürs Midnight Basketball geben wollte. Ich hätte Julie und Nicole zuerst nach Hause bringen können, doch Chris wartete schon über eine halbe Stunde. Seit einem Jahr war ich Basketball-Coach im Sihlfeld, in letzter Zeit lief es echt gut. Einige neue Spieler hatten sich uns angeschlossen, weil der Sound besser war als in den anderen Stadtquartieren. Chris verstand was von Musik, auch wenn er nicht begriff, warum jemand dazu dribbeln wollte.
«Meine Tasche!», hatte Julie plötzlich geschrien. Sie ruderte mit den Armen, stolperte und fiel hin. Hinter ihr rannte ein Typ davon, Julies Tasche in der Hand. Ich stürmte hinterher. Ich hatte den Dieb schon fast eingeholt, als er sich mitten in den Feierabendverkehr stürzte. Dass die Ampel auf Rot stand, kümmerte ihn nicht. Ohne zu zögern, folgte ich ihm. Auf einmal hörte ich Bremsen kreischen und stürmisches Läuten. Ich prallte gegen die Seite eines Trams und musste die Beschimpfungen des Fahrers über mich ergehen lassen. Der Dieb verschwand in der Bahnhofshalle. Das alles wäre ja noch nicht so schlimm gewesen. Doch als ich aufsah, starrte ich mitten in das entsetzte Gesicht von Nicole.
Ich hatte gar nicht gemerkt, dass sie mir gefolgt war. Sie schien nicht einmal ausser Atem zu sein. Ich kam mir vor wie der grösste Idiot.
Julie riss mich aus den unangenehmen Erinnerungen. «Glaubst du, sie finden den Dieb?»
Manchmal ist sie echt naiv. Ich zuckte mit den Schultern und legte die Füsse auf den Tisch.
«Alle meine Unterlagen sind in der Tasche», jammerte Julie. «Für den Vortrag.»
Ich kannte keinen Menschen, ausser meiner Schwester, der verlorenem Schulmaterial nachtrauerte. Dabei weiss sie vermutlich auswendig, was in den Unterlagen steht.
Mit einem schweren Seufzer kehrte sie in die Küche zurück. Kurz darauf hörte ich Vaters Schritte auf der Treppe. Ich stählte mich innerlich gegen die Standpauke, die mir bevorstand, weil ich nicht gut genug auf Julie aufgepasst hatte.
Die Haustür ging auf, und ich hörte, wie Mutter auf Deutsch «Kommen Sie» sagte. Vater hatte einen Gast mitgebracht. Vor Fremden würde er mir nicht die Kappe waschen.
«Ich muss gleich wieder gehen», antwortete eine bekannte Stimme.
Mit 280 Sachen über eine Rennstrecke zu rasen, ist einfach geil. Taucht aber ein Hindernis auf, hast du fast keine Chance. Deine Augen sehen es, deine Daumen reagieren, doch du kannst meistens nicht mehr ausweichen.
Als Mutter die Wohnzimmertür aufstiess, biss ich die Zähne zusammen und wartete auf den Knall.
Nicole hatte geduscht. Sie sah nicht mehr verschwitzt aus, sondern wie poliert. Aus Angst, mein Blick könnte wieder an ihrem Busen festkleben, schaute ich weg. Der Nachrichtensprecher im Fernseher bewegte die Lippen, doch ich verstand kein Wort. Julie brachte Getränke und verschwand wieder in der Küche. Mein Herz klopfte wie ein defekter Auspuff. Ich war mir sicher, dass Nicole es hören konnte.
«Was schaust du?», fragte sie.
Konnte sie Gedanken lesen? Meine Ohren glühten, bis mir klar wurde, dass sie auf den Fernseher deutete.
«Wahlen», murmelte ich.
«Wo?»
Eigentlich bin ich nicht schwer von Begriff, aber ich glaube, in dem Moment hätte ich nicht einmal eins und eins zusammenzählen können. Ich riskierte einen Blick zur Seite und sah, wie Nicole Stirne runzelnd den Nachrichtensprecher musterte. Plötzlich verstand ich.
«In Kosova.»
«Seid ihr … Shipis?», stiess sie hervor.
Die Art, wie sie es sagte, jagte meinen Puls noch weiter in die Höhe. Es klang wie ein Schimpfwort. Genau so gut hätte sie fragen können, ob wir Messerstecher seien.
Eigentlich bin ich ziemlich schlagfertig. Doch bis ich auf Deutsch die richtigen Worte fand, war es zu spät. Julie rief uns zum Essen. Natürlich war auch für Nicole gedeckt. Das gehörte sich einfach. Ich sah ihr an, dass sie nicht mitessen wollte, aber gegen Julie und Mutter hatte sie keine Chance, auch nicht, als sie sagte, sie habe keinen Hunger.
Kerzengerade setzte sie sich auf die Stuhlkante. Ein Jaguar mit laufendem Motor. Damit sie gleich losfahren konnte, wenn die Ampel auf Grün wechselte. Vermutlich fürchtete sie, der Stuhl sei schmutzig. Ich fragte mich, wie Julie sie dazu gebracht hatte, mit ihr in die Recyclingfirma zu gehen.
«Wie war die Führung?», fragte Vater.
Vaters Deutsch ist perfekt. Er weigerte sich, Schweizerdeutsch zu lernen, weil er lieber eine Sprache gut spricht als zwei Sprachen schlecht. Zu Hause war er Lehrer gewesen. Das merkt man.
Ich beschloss, die Sache mit dem Dieb hinter mich zu bringen.
Schweigend hörte Vater zu. Als ich die Geschichte zu Ende erzählt hatte, herrschte Stille.
«Wir haben Anzeige erstattet», fügte ich hinzu.
«Bei der Polizei?», fragte er.
«Ja.»
Vater mag Bullen nicht. Das war schon zu Hause so. Lange habe ich das nicht verstanden. Es passte einfach nicht zu ihm. Ordnung ist ihm wichtig. Wenn wir gegen die Regeln verstossen, greift er sofort durch. Erst als Mutter uns erklärt hatte, wie die Spezialpolizei in Kosova die Bevölkerung terrorisiert hatte – zumindest uns Albaner –, war mir ein Licht aufgegangen. Als ich klein war, wurde Vater mitten in der Nacht verhaftet. Fäuste polterten gegen die Tür, mehrere Polizisten stürmten ins Haus. Ich roch Rauch, hörte meine Mutter weinen. Zuerst dachte ich, unser Haus stehe in Flammen. Aber es war nur Vaters Wagen, der brannte. Später erfuhr ich, dass die Polizei ihn angezündet hatte.
Mehrere Wochen wussten wir nicht, was mit Vater passiert war. Eines Morgens stand er vor der Tür. Seltsam war, dass er sie nicht sofort öffnete. Ich beobachtete ihn vom Hühnerstall aus. Er griff zweimal nach der Türklinke, zog die Hand aber jedes Mal wieder zurück. Erst beim dritten Versuch stiess er die Tür auf. Schwerfällig trat er über die Schwelle, als koste es ihn Überwindung. Er hat nie darüber gesprochen, was er erlebt hatte, aber sein Körper war mit blauen Flecken übersät. Jahre später begriff ich, dass er geschlagen worden war. Die Vorstellung, jemand könnte Vater schlagen, war so ungeheuerlich, dass ich immer nach anderen Erklärungen gesucht hatte.
Langsam nickte Vater. Plötzlich hatte ich einen Bärenhunger. Mutter füllte meinen Teller mit Reis und Fleisch, Julie begann, vom Recyclingbetrieb zu erzählen. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich Nicole. Dafür, dass sie keinen Hunger hatte, verschlang sie eine ganze Menge.
Nach dem Essen verschwand Nicole mit Julie im Zimmer. Ich holte meine Matheaufgaben hervor und setzte mich zu Vater ins Wohnzimmer. Mutter brachte uns Kaffee und kümmerte sich um den Abwasch. Mathe macht mir keine Mühe. Mir gefällt es, dass Zahlen in jeder Sprache gleich funktionieren. Seit ich rechnen kann, habe ich an diesem Tisch Matheaufgaben gelöst und dabei dem Rascheln von Vaters Zeitung gelauscht.
An diesem Abend ergaben die Zahlen jedoch keinen Sinn. Kaum nahm ich einen Anlauf, eine Aufgabe zu lösen, soff mein Motor ab. Aus Julies Zimmer hörte ich Gekicher und Geplapper. Worüber quatschen Mädchen die ganze Zeit? Keine Sekunde war es still. Unruhig rutschte ich auf dem Sofa hin und her. Nicht einmal Vaters strenger Blick half mir, mich zu konzentrieren.
Als Julies Tür endlich aufging, hatte ich erst die Hälfte der Aufgaben gelöst. Während Julie Nicole mit einer Salve von Küsschen eindeckte, sah Vater von seiner Zeitung auf.
Nein!
Ich beugte mich tief übers Mathebuch.
«Leotrim, bitte begleite unseren Gast nach Hause», befahl Vater auf Albanisch.
Genau das hatte ich befürchtet. Widerwillig stand ich auf.
Nicole verabschiedete sich von meinen Eltern und verliess die Wohnung. Ich schlich ihr nach wie ein unfreiwilliger Schatten.
Draussen blieb sie stehen. «Folgst du mir?»
«Ich bringe dich nach Hause.»
«Was? Ich finde den Weg alleine.»
Ich wusste nicht einmal, wo sie wohnte. Vermutlich irgendwo am Zürichberg, wo die Villen der Bonzen standen. Keine Ahnung. Aber warum war sie dann in Julies Klasse?
«Ich brauche keine Begleitung!»
Halt endlich die Klappe, dachte ich.
«Leo!»
«Leotrim», zischte ich.
«Leotrim», wiederholte sie schnöde, «ich will nicht, dass du mich nach Hause bringst.»
Glaubte sie etwa, ich hätte Bock darauf, Babysitter zu spielen?
«Du solltest nicht alleine unterwegs sein», presste ich hervor.
«Wie bitte?»
Jetzt hatte sie wieder diesen Blick drauf. Sie hob ihr Kinn so hoch, dass ich nur noch ihre Nasenlöcher sah. Eingebildete Kuh.
«Ich brauche niemanden, der mich beschützt!», meinte sie. «Ich komme ganz gut alleine zurecht.»
«Mann, du hast gesehen, was Gjyle heute passiert ist!»
«Du warst ihr keine grosse Hilfe.»
Ich fluchte leise. Diese Zicke konnte mich mal. Aber sie setzte noch einen drauf.
«Du wärst fast vom Tram überfahren worden», spottete sie.
Ich ballte die Hände zu Fäusten und zählte langsam bis zehn. Meine Wut verschwand so zwar nicht, aber ich machte wenigstens nichts, was ich später bereute.
Nicole hingegen hatte keine Skrupel. «Wir sind hier in der Schweiz, nicht im Balkan», sagte sie mit so viel Verachtung, dass ich zusammenzuckte. «Bei uns haben Frauen Rechte. Wenn dir das nicht passt, geh dorthin zurück, wo du hingehörst.»
Dann lief sie davon.
Die Gelegenheit, mich zu rächen, bot sich bereits am nächsten Abend. Ich hatte einen beschissenen Tag in der Berufsschule gehabt. Nicoles Spruch verfolgte mich, ich war ziemlich dünnhäutig. Als sich der Deutschlehrer über meinen Aufsatz beschwerte, vergass ich, bis zehn zu zählen. Was glaubte er, warum ich eine Informatiklehre machte? Wohl kaum, weil mir Deutsch besonders lag. Leider dachte ich es nicht nur, sondern sagte es laut. Daraufhin drohte er, sich mit meinem Lehrmeister in Verbindung zu setzen, wenn ich meine Worte in Zukunft nicht vorsichtiger wählte.
Zu Hause schleuderte ich meine Schulsachen ins Zimmer und setzte mich an meinen Laptop. Ich hatte Chris versprochen, ihm eine CD mit albanischen Songs zusammenzustellen. Chris war der einzige Schweizer, den ich kannte, der albanische Musik hörte. Eigentlich war er gar kein richtiger Schweizer. Sein Vater war Indianer, oder zumindest Halbindianer. Bis ich Chris kennenlernte, wusste ich gar nicht, dass es heute noch Indianer gibt. Sie trugen keinen Federschmuck, sondern ganz normale Klamotten. Seine Haut war auch nicht rot, sondern hellbraun. Aber sein Haar war schwarz wie gebrauchtes Motorenöl, manchmal flocht er es zu einem richtigen Zopf. Er sprach sogar irgendso eine Indianersprache, die klang, als sei er erkältet.
Ich hatte bereits die Hälfte der Songs heruntergeladen, als es an der Tür klingelte. Mutter öffnete. Kaum hörte ich Nicoles Stimme, stand ich unter Strom. Kurz darauf trat sie ins Wohnzimmer. Sie musste mich nur ansehen, schon fühlte ich mich als Versager. Sie stand nicht einmal so wie normale Mädchen. Viel zu gerade, als hätte sie einen Ölmessstab verschluckt.
Mutter forderte mich auf, mich um Nicole zu kümmern, bis Julie käme. Widerwillig holte ich aus der Küche ein Glas Cola. Vermutlich trank sie nur Cola light oder zero, aber das war mir egal.
«Schöne Musik», sagte sie.
Na klar. Wer’s glaubt.
«Wie heisst der Sänger?», fuhr sie fort.
Mutter beobachtete mich von der Tür aus.
«Sinan Hoxha», presste ich hervor.
«CD?»
«YouTube.»
Endlich hielt sie die Klappe. Doch da mischte sich Mutter ein. Es brauchte viel, bis sie mich zurechtwies. Dafür war Vater zuständig. Aber jetzt erinnerte sie mich daran, dass Nicole ein Gast war, und bat mich, sie anständig zu
behandeln. Das ist das Problem, wenn man zu Hause eine andere Sprache spricht. Die Eltern können einem sagen, was man zu tun hat, obwohl Besuch da ist.
Ich drehte den Laptop, damit Nicole den Bildschirm sehen konnte, und erklärte, dass ich eine CD zusammenstellte. Plötzlich kam mir eine Idee. Wenn sie mich schon für einen Idioten hielt, könnte ich die Show genau so gut durchziehen.
«Irgendetwas klappt mit dieser Datei nicht», jammerte ich wie ein Schwachkopf. «Verstehst du etwas von Computern?»
Sie zuckte mit den Schultern.
Ich schob ihr die Maus hin.
«In welchem Laufwerk befindet sich die CD?», fragte sie unsicher.
«Keine Ahnung.»
Ich lehnte mich zurück und beobachtete, wie sie unbeholfen herumklickte. Offensichtlich hatte sie keinen blassen Schimmer. Wer sah jetzt wie ein Idiot aus?
Leider kam Julie, bevor sich Nicole komplett lächerlich machte. Sofort sprang Nicole auf.
«Und was ist mit der CD?», rief ich mit gespielter Verzweiflung, als sie auf Julies Zimmer zusteuerte.
«Welche CD?», fragte Julie.
«Nicole wollte mir helfen, eine CD zu brennen.»
Julie verdrehte die Augen. Ich hörte nicht, was sie sagte, aber bevor sie die Tür zustiess, sah ich Nicole mit offenem Mund dastehen.