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Wenn die Hormone verrücktspielen

Aus dem Altgriechischen übersetzt bedeutet das Wort »Hormon« so viel wie »antreiben«. Und in der Tat, das beschreibt die Funktion dieser Botenstoffe ganz bezeichnend. Sie werden von verschiedenen Drüsen gebildet und ins Blut abgegeben. Auf den Oberflächen unserer Körperzellen befinden sich unzählige Rezeptoren, an denen die hormonellen Botenstoffe andocken und so biochemische Stoffwechselprozesse in Gang bringen, steuern und regulieren.

Sind unsere 400 000 Follikel (Eizellen) aufgebraucht, schaltet der Organismus auf die Drosselung der Hormonproduktion um; zuerst von Progesteron, dann von Östrogen. Nach der Menopause produziert der Körper weiterhin geringe Mengen von Östrogen (in Fettgewebe und Nebennieren) und Progesteron (in den Nebennieren).

Als Folge der hormonellen Umstellung können in den Wechseljahren nicht nur körperliche, sondern auch psychische Beschwerden auftreten. Als wichtige Botenstoffe stehen Hormone nicht nur mit körperlichen Funktionen in Verbindung, sondern beeinflussen auch unsere Gefühlswelt: Stimmungsschwankungen, Niedergeschlagenheit, Schlaflosigkeit, verminderte Lebenslust, das Gefühl von Leere und Orientierungslosigkeit – all dies zählt zu den typisch psychischen Beschwerden, von denen viele Frauen in der Zeit um die Menopause betroffen sind. Häufig spüren Frauen, die früher sehr am Prämenstruellen Syndrom (PMS) litten, die klimakterisch bedingte Hormonumstellung besonders intensiv.

WIE HEISST ES RICHTIG?

PROGESTERON ODER GESTAGEN?

INFO

Progesteron ist ein körpereigenes Hormon. Gestagen hingegen ein im Chemielabor künstlich nachgebautes hormonähnliches Medikament, das in der Antibabypille, als Solist in der Minipille und auch bei der Hormonersatztherapie (HET) verwendet wird – je nach Pharmahersteller in verschiedenen molekularen Abwandlungen. Gestagene weisen Risiken und Nebenwirkungen auf wie Neigung zu Bluthochdruck, Thrombosen u. v. m. (→ auch »Hormonersatztherapie – nur kontra!«, Seite 25 f.).

Wann geht’s denn los?

Der genaue Zeitpunkt, wann die Wechseljahre beginnen, ist individuell von Frau zu Frau verschieden. Bei manchen lässt die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron bereits um die 35 Jahre nach, andere bemerken erst um die 50, dass sich das Klimakterium durch unregelmäßige Regelblutungen, häufig aber auch durch monatelang sehr starke Blutungen ankündigt.

Beschwerden – immer anders!

Individuell verschieden ist auch, wie die Wechseljahre erlebt und empfunden werden: Es gibt Frauen, die kaum an Beschwerden leiden, bei anderen hingegen sind sie so stark ausgeprägt, dass teilweise Arbeitsunfähigkeit besteht. Die Statistik geht davon aus, dass im Durchschnitt ein Drittel aller Frauen gar keine Beschwerden hat, ein Drittel leidet an mäßigen Beschwerden und ein Drittel an sehr starken Beschwerden. Dabei treten Hitzewallungen bei 80 % der betroffenen Frauen auf, Schlafstörungen bei 74 % und Stimmungsschwankungen bei 60 %.

Warum sind manche Frauen mehr betroffen als andere?

Dieser Frage nachzugehen war ein wichtiger Motivator für mich, um dieses Buch zu schreiben, zu recherchieren, eine Hormonausbildung zu absolvieren, Vorträge zu besuchen und Interviews mit Frauenärztinnen, Apothekern und Naturheilkundigen zum Thema Hormone und Wechseljahre zu führen. Unser Körper ist intelligent. Mit sehr starken Beschwerden möchte er uns sicher etwas aufzeigen: Zu viel Stress, eine ungesunde Lebensführung können da genauso Ursachen sein wie etwa hormonaktive Stoffe aus Umweltgiften oder Strahlenbelastungen. Dies alles kann unser Hormonsystem ganz schön durcheinanderbringen. Bei Frauen, die über Jahrzehnte die Pille genommen haben, kann auch dies Ursache für schwere Wechseljahresbeschwerden sein.

Erste Hilfe bei Hitzewallungen & Co. Kompakt-Ratgeber

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