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DER WEIBLICHEKÖRPER

BIST DU HEUTE FRUCHTBAR?

Während alle Frauen sagen könnten, ob sie gerade ihre Tage haben, ist die Frage nach ihrer Fruchtbarkeit schon etwas kniffeliger zu beantworten – wenn du nicht hormonell verhütest, sterilisiert bist oder bereits die Wechseljahre hinter dir hast, kannst du davon ausgehen, dass du in jedem Zyklus fruchtbare und unfruchtbare Phasen erlebst. Weil sich diese Phasen aber in einem dynamischen, nicht immer regelmäßigen Rhythmus abwechseln, kannst du dich nicht darauf verlassen, dass dein Eisprung immer um den gleichen Tag herum auftritt. Und damit wären wir schon beim Thema: Wie erkennst du deine Fruchtbarkeit im Zyklusverlauf? Das sehen wir uns in den folgenden Kapiteln ganz genau an – beginnend mit den biologischen Fakten des Zyklus.

Somit: Bühne frei für unsere Hauptakteure!

DIE SEXUALORGANE


Die Sexualorgane der Frau

Die Hauptrollen im Menstruationszyklus spielen die weiblichen Sexualorgane: die Gebärmutter, die Eierstöcke und ja, auch das Gehirn. Sie erzeugen oder empfangen die Sexualhormone, die als Boten durch den Blutkreislauf reisen, während die Brüste nur Empfänger der Botschaften sind.

DIE SEXUALHORMONE


Die Sexualhormone reisen im Blutkreislauf vom Gehirn zu den Eierstöcken und zurück

Die Hormone FSH und LH werden in speziellen Drüsen im Gehirn erzeugt und reisen über den Blutkreislauf zu den Eierstöcken, wo sie auf die Hormonproduktion wirken. Je nach Zyklusphase werden in den Eierstöcken die Östrogene – von denen es mehrere gibt – und das Progesteron gebildet. Diese Sexualhormone wirken auf die Gebärmutter und andere Organe wie Brust, Knochen, Haut und Haare und senden außerdem eine Rückmeldung an das Gehirn.

GEBÄRMUTTER UND EIERSTÖCKE


Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke mit Eibläschen im Überblick

Tief im Bauchraum liegen die Eierstöcke. Sie ähneln reifen Pflaumen und schimmern wie Perlen. Darin verborgen lagern die Eibläschen in verschiedenen Reifestadien, die bereits vor unserer Geburt angelegt wurden und damit genauso alt sind wie wir.1 Beim Eisprung legen sich die frei beweglichen, fächerfingerartigen Enden der Eileiter schützend über den Eierstock, um die Eizelle aufzufangen. Die ungefähr 10 – 15 cm langen Eileiter sind teilweise so dünn wie Spaghetti2 Ausgekleidet mit feinsten Flimmerhärchen befördern sie eine befruchtete Eizelle sanft in die Gebärmutter.

Die Gebärmutter ähnelt einer Birne und ist unser stärkster Muskel. Vor einer Schwangerschaft ist sie 3 – 4 cm breit und 7 – 8 cm lang. In der Schwangerschaft dehnt sie sich bis zur Größe eines Medizinballs und schrumpft nach der Geburt wieder auf die Größe einer Faust.3 Sie kann sich rhythmisch zusammenziehen, um die oberste Schicht der inneren Schleimhaut abzustoßen, Spermien nach oben zu ziehen und unter der Geburt das Baby hinauszubefördern.

An ihrem unteren Ende geht die Gebärmutter in den Gebärmutterhals über, eine ungefähr 8 cm lange und flexible Passage zwischen der Gebärmutterhöhle und dem Muttermund. Am äußeren Ende des Gebärmutterhalses befindet sich der Muttermund – das versteckte Tor des Lebens. Er wölbt sich kuppelartig in die ungefähr fingerlange Scheide und verschließt und öffnet sich im Zyklusverlauf.


Der Gebärmutterhals nach der Menstruation mit geschlossenem Muttermund

KRYPTEN UND ZERVIXSCHLEIM

Im Gebärmutterhals befinden sich viele seitliche Ausbuchtungen, die sogenannten Krypten. Hier wird im Verlauf des Zyklus in speziellen Drüsen der Zervixschleim erzeugt. Während dieser Schleim an den unfruchtbaren Tagen eher dicklich ist und als unüberwindbare Barriere den Muttermund verschließt, wird er unter dem Einfluss der Östrogene immer flüssiger, je näher der Eisprung bevorsteht. An den fruchtbaren Tagen ist der Zervixschleim für die Spermien reines Lebenselixier, ohne das keine natürliche Schwangerschaft möglich wäre, denn der Schleim nährt, schützt und transportiert die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle. Wenn der Zervixschleim kurz vor dem Eisprung so flüssig wird, dass er durch den geöffneten Muttermund in der Scheide herabrinnt, ist er mit ein bisschen Übung von den meisten Frauen am Scheideneingang gut wahrnehmbar. Nach dem Eisprung wird er dann wieder dicklicher und verschließt erneut den Muttermund, um dich vor dem Eindringen von Bakterien zu schützen.

Ausgestattet mit diesem Basiswissen sehen wir uns nun den Zyklusverlauf im Detail an.

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