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Vorwort

Kennen Sie das: Während der innigen Vereinigung mit einem geliebten Partner hatten Sie Ihre Umgebung so ausgeblendet, dass Sie gar nicht bemerkten, wie Sie von anderen beobachtet wurden? Ob als Jugendlicher, der von seinen plötzlich in das Zimmer tretenden Eltern oder Geschwistern überrascht wurde – oder als Erwachsener, wenn der Sprössling plötzlich in der Schlafzimmertür steht und fragt: »Papi, was machst du da mit der Mami?« In der Regel ist die erste Reaktion, dass einem die Schamesröte ins Gesicht schießt und man erschreckt nach einer erklärenden Entschuldigung sucht. Dabei ist es doch die natürlichste Sache der Welt – ohne Sex gäbe es uns nicht und das Problem könnte gar nicht auftreten. Wenn sich die Situation geklärt und entspannt hat und man wieder allein ist, geht es meist erneut und mit gesteigerter Leidenschaft zur Sache. Man will ja nichts versäumen, nichts anbrennen lassen, und so eine Störung kann auch ganz schön anregend sein. Nicht selten treibt einen diese Erfahrung zu ungeahnten Höhepunkten – immer mit dem kleinen Schelm im Nacken, dass man gleich wieder beobachtet werden könnte.

Oder gehören Sie zur zweiten Gruppe: jenen verruchten, exhibitionistisch veranlagten Pärchen, die es ganz offen darauf anlegen, bei ihrem Sex von anderen beobachtet oder erwischt zu werden – weil es sie einfach antörnt? Sie suchen sich eine einsame Wiese, von der sie wissen, dass sie von einem nahen Hochstand oder Wanderweg gut eingesehen werden kann. Oder sie lassen beim abendlichen Sex auf der Terrasse das Licht an, damit die Nachbarn zusehen können. Es kommt auch vor, dass sie nicht nur beobachtet werden wollen – manche wollen die Beobachter mit in ihr Spiel einbinden und so aus einem Zweier schnell einen Dreier oder Vierer machen – ganz nach dem Motto: »Geteilte Lust ist doppelte Lust!«

Da dies gesellschaftlich nicht sehr anerkannt ist, wird ein solches Verhalten vielfach als anrüchig und/oder sogar abstoßend beschrieben und die Aufregung kann hohe Wellen schlagen: Man ist dabei schnell im Bereich der »Erregung öffentlichen Ärgernisses« und muss sich vor der Polizei (oder schlimmer: vor Gericht) für sein Liebesleben rechtfertigen – auch wenn bei den anderen eine heimliche Neugierde und Begierde, das doch auch einmal zu versuchen, mitschwingt. Oftmals ist es gerade dieser Grenzbereich und diese Gefahr, die einen dazu antreibt, es trotzdem zu wagen – es macht diesen besonderen Reiz und das Kribbeln dabei aus. Wer sich so etwas (noch) nicht zutraut, geht in einen Pärchen- oder Swingerclub und lebt seine Fantasien dort in einem ansprechenden und geschützten Ambiente aus. Hier ist sehen und gesehen werden sowie mitmachen das zentrale Motto unter Gleichgesinnten.

Ganz ohne Sex ist das Leben nicht lebenswert – sogar Priester und Nonnen sollen dann und wann schwach werden oder zumindest davon träumen. Um den Sex – ganz besonders in einer monogamen Beziehung – auch über Jahre spannend und erfüllend zu halten, empfiehlt es sich, seine Fantasie spielen zu lassen und immer wieder einmal etwas Neues zu probieren. Genau das will ich Ihnen mit meinen Werken vermitteln: Ihre Fantasie anregen und Sie auf neue Ideen bringen. Meine Beschreibungen sollen Ihr Kopfkino aktivieren und Sie anregen, die dargestellten Erlebnisse selbst – in der für Sie passenden Abwandlung – umzusetzen und zu genießen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und vor allem beim Nachmachen!

Ihr P.L. Winter

Beobachtet | 12 Erotische Geschichten

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