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Römische Fragen

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1. Warum soll die Braut Feuer und Wasser berühren?

Ist es, weil von diesen Stoffen, die man als Elemente und Prinzipien betrachtet, das eine männlich, das andere weiblich ist, und weil das eine das Prinzip der Bewegung enthält, das andere die Kraft des Substrats und der Materie?

Oder ist es, weil das Feuer säubert und das Wasser reinigt, daß die Ehefrau rein und unbefleckt bleiben soll?

Oder weil, wie das Feuer ohne Feuchtigkeit schwach wird und austrocknet und das Wasser ohne Hitze unfruchtbar und untätig ist, das Männliche und das Weibliche getrennt unwirksam sind, während die Verbindung beider im Gegenteil für die Ehegatten ein Gemeinschaftsleben schafft?

Oder weil keiner den anderen verlassen soll und beide jedes Schicksal teilen sollen, selbst wenn sie nur Feuer und Wasser teilen können?

2. Warum zünden sie bei den Hochzeiten nie mehr und nie weniger als fünf Fackeln an, die man cerei nennt?

Etwa, wie Varro sagt, weil die Prätoren deren drei haben und die Ädilen mehr Fackeln führen, das Brautpaar aber sein Feuer an dem der Ädilen anzündet?

Oder weil unter den verschiedenen Zahlen, die sie benutzen, die ungerade im allgemeinen als besser und vollkommener und auch angemessener für die Heirat angesehen wurde? Die gerade Zahl kann geteilt werden, und ihre Gleichheit bedeutet Streit und Gegensatz, während die ungerade Zahl gar nicht geteilt werden kann, aber stets bei der Teilung etwas Gemeinsames zurückläßt. Unter den ungeraden Zahlen ist nun die Fünf die beste für die Hochzeit. Drei ist nämlich die erste ungerade Zahl und zwei die erste gerade; fünf ergibt sich aus ihrer Verbindung wie aus (der Verbindung) eines Mannes und einer Frau.

Oder benutzen sie die fünf Fackeln nicht vielmehr daher, weil das Licht das Zeichen der Geburt ist, und die Frau von Natur aus fähig ist, bis zu fünf Kinder zu gebären?

ἢ τι πέντε δεBσθαι θέν τος γαμοντας οονται, Διὸς τελείου κα ἭΗρας τελείας κα ’Αφροδίτης κα Πειθος, ἐπ πσι δ’ ’Αρτέμιδος, ν τας λοχείαις κα τας ὠδσιν α γυνακες ἐπικαλονται;

3. Διὰ τί, πολλν ὂντων ἐν ώμ ναν ’Αρτέμιδος, ες μόνον τὸν ἐν τ καλουμεν Πατρικί στενωπ νδρες οκ εσίασιν;

διὰ τὸν λεγόμενον μθον; γυνακα γὰρ ατόθι τὴν θεὸν σεβομενην βιαζόμενός τις πὸ τν κυνν διεσπάσθη, κα ἀπὸ τούτου δεισιδαιμονίας γενομένης νδρες οκ εσίασι.

4. Διὰ τί τος λλοις ’Aρτεμισίοις ἐπιεικς ἐλάφων κέρατα προσπατταλεουσι, τ δ’ ἐν ’Aβεντίν C βον;

το παλαιοσυμπτώματος ἀπομνημονεοντες; λέγεται γὰρ ἐν Σαβίνοις ῎Αντρωνι Κορατί βος ἐκπρεπὴς ψει κα μεγέθει διαφέρουσα ταν λλων γενέσθαι μάντεως δέ τινος ατ φράσαντος, τι το καθιερεσαντος ’Aρτέμιδι τὴν βον ἐκείνην ἐν ’Aβεντίν πέπρωται μεγίστην γενέσθαι κα βασιλεσαι τς ’Ιταλίας πάσης τὴν πόλιν, ἐλθεν μὲν ες ώμην τὸν νθρωπον ὡς θσοντα τὴν βον· οκέτου δὲ κρφα τ βασιλε Σερουί τὸ μάντευμα φράσαντος ἐκείνου δὲ Κορνηλί τ ερε, προστάξαι τὸν Κορνήλιον τ ῎Αντρωνι λοσασθαι πρὸ τς θυσίας ὰπὸ το ΘμDβρεως· νενομίσθαι γὰρ οτω τος καλλιεροντας. ἐκενον μὲν ον ἀπελθόντα λοεσθαι, τὸν δὲ Σεροιον φθάσαντα θσαι τ θε τὴν βον κα τ ερ τὰ κέρατα προσπατταλεσαι. τατα κα ’Iόβας στόρηκε καΒάρρων, πλὴν τι τονομα το ῎Αντρωνος Βάρρων ο γέγραφεν, οδ’ πὸ Κορνηλίου φησ το ερέως λλ’ πὸ το νεωκόρου παρακρουσθναι τὸν Σαβνον.

5. Διὰ τί τος τεθνάναι φημισθέντας ἐπ ξένης ψευδς, κἂν ἐπανέλθωσιν, ο δέχονται κατὰ θρας, λλὰ τ κεράμ προσβαίνοντες εσω καθισιν ατος;

Oder weil man denkt, daß die Eheleute fünf Götter brauchen: Zeus Teleios, Hera Teleia, Aphrodite, Peitho und vor allem Artemis, welche die Frauen während der Geburtswehen anrufen.

3. Warum betreten unter allen Artemistempeln, die in Rom sind, die Männer nur denjenigen im sogenannten Vicus patricius nicht?

Liegt der Grund dafür in dem Mythos, den man erzählt? An diesem Ort wurde ein Mann, der eine Frau vergewaltigen wollte, die dort die Göttin verehrte, von den Hunden zerrissen, und darum betreten die Männer aus abergläubischer Angst diesen Tempel nicht.

4. Warum nagelt man, wie es dem Brauch entspricht, Hirschgeweihe an alle anderen Artemistempel, an den Aventinischen aber Kuhhörner?

Ist es in Erinnerung an die alte Geschichte? Man erzählt nämlich, daß bei den Sabinern eine durch Aussehen und Größe bemerkenswerte und von allen anderen verschiedene Kuh in der Herde des Antron Curatius geboren wurde. Und als ein Wahrsager ihm verkündete, daß die Polis desjenigen, der diese Kuh auf dem Aventin der Artemis weihen würde, dazu bestimmt sei, sehr groß zu werden und über ganz Italien zu herrschen, ging der Mann nach Rom, um die Kuh zu opfern. Nun aber erzählte einer seiner Diener heimlich König Servius die Weissagung, und dieser teilte sie dem Priester Cornelius mit, der Antron auftrug, sich vor dem Opfer im Tiber zu waschen, wie es der Brauch sei bei denen, die unter glücklichen Zeichen opfern wollten. Als Antron weggegangen war, um sich zu waschen, beeilte sich Servius, der Göttin die Kuh zu opfern und ihre Hörner an den Tempel zu nageln. Dies erzählen Juba und Varro, mit dem Unterschied, daß Varro den Namen des Antron nicht angibt und behauptet, der Sabiner wäre nicht von Cornelius, sondern vom Tempelwart betrogen worden.

5. Warum läßt man diejenigen, die fälschlicherweise als in der Ferne verstorben gelten, nicht durch die Tür eintreten, wenn sie zurückkehren, sondern auf das Dach klettern und von da heruntersteigen?

ὁ μὲν γὰρ Βάρρων ατίαν μυθικὴν λως ποδίδωσι. φησ γὰρ ἐν E τ περ Σικελίαν πολέμ ναυμαχίας μεγάλης γενομένης κα κατὰ πολλν φήμης οκ ληθος ὡς πολωλότων υείσης ἐπανελθόντας ατος ὁλίγ χρόν πάντας τελευτσαι, ἐν δ’ εσιόντι τὰς θρας παντσαι κλειομένας π’ ατομάτου κα μὴ χαλν ἐπιχειροντων νοίγειν. τὸν δ’ νθρωπον ατο καταδαρθόντα πρὸ τν θυρν δεν κατὰ τος πνους ψιν φηγουμένην ατ τὴν πὲρ τὸ τέγος ες τὴν οκίαν καθίμησιν. ποιήσαντα δ’ οτως ετυχ γενέσθαι κα γηραιόν. ἐκ δὲ τούτου τὸ ἒθος καταστναι τος στερον.

ρα δὲ μὴ κα ττα τρόπον τινὰ τος Έλληνικος ἒοικεν· F ο γὰρ ἐνόμιζον γνος οδὲ κατεμίγνυσαν·έαυτος οδ’ εων ερος πλησιάζειν, ος ἐκφορὰ γεγόνοι κα τάφος ἑς τεθνηκόσι. λέγεται δέ τινα τν ἐνόχων ταύτ τ δεισιδαιμονί γεγονότων ’Aριστνον ες Δελφούς ποστείλαντα δεσθαι το θεο κα παρατεσθαι τας παρούσας ατ δια τον νόμον απορίας. τήν δέ Πυθίαν επεν 265A

‘σσαπερ ἐν λεχέεσσι γυνὴ τίκτουσα τελεται,

τατα πάλιν τελέσαντα θύειν μακάρεσσι θεοσι.’

τὸν ον ’Aριστνον ε φρονήσαντα παρασχεν ἑαυτὸν σπερ ἐξ ρχς τικτόμενον τας γυναιξν πολοσαι κα σπαργανσαι κα θηλὴν ἐπισχεν, οτω τε δρν κα τος λλους ἅπαντας, στεροπότμους προσαγορευομένους. ἒνιοι δὲ κα πρὸ το ’Aριστίνου τατα γενέσθαι περ τος στεροπότμους κα τὸ ἒθος εναι παλαιόν. οδὲν ον θαυμαστόν, ε κα ωμαοι τος δοκοσιν ἅπαξ τεθάφθαι κα γεγονέναι τς ταν φθιτν μερίδος οκ όντο δεν παριέναι τὴν αBλειον, θύσοντες ἐξίασι κα θύσαντες εσίασιν, λλ’ νωθεν ἐκέλευον ες τὰ παιθρα καταβαίνειν ἐκ το περιέχοντος. κα γὰρ τος καθαρμος ἐπιεικς πάντας ἐν παθρ τελοσι.

6. Διὰ τί τος συγγενες τ στόματι φιλοσιν α γυνακες;

πότερον, ὡς ο πλεστοι νομίζουσιν, πειρημένον ν πίνειν ονον τας γυναιξίν· πως ον α πιοσαι μὴ λανθάνωσιν λλ’ ἐλέγχωνται περιτυγχάνουσαι τος οκείοις, ἐνομίσθη καταφιλεν;

Varro liefert dafür eine gänzlich mythische Erklärung. Er behauptet nämlich, daß nach einer großen Seeschlacht im Krieg um Sizilien über viele die falsche Nachricht verbreitet worden sei, daß sie gefallen seien. Als sie dann zurückkehrten, seien alle in kurzer Zeit gestorben außer einem, dessen Tür sich von selbst geschlossen habe, als er gerade eintrat, und sich trotz aller Anstrengung nicht habe öffnen lassen. Er sei vor der Tür eingeschlafen und habe im Traum eine Erscheinung gehabt, die ihm geraten habe, sich über das Dach in das Haus hinabzulassen. Er habe dies getan, habe glücklich gelebt und sei alt geworden. Von da an habe sich die Sitte auf die folgenden Generationen übertragen. Schau nun aber, ob dieser Brauch nicht irgendwie den griechischen Sitten ähnlich ist! Denn die Griechen betrachteten diejenigen, für die ein Begräbnis stattgefunden hatte und ein Grab eingerichtet worden war, in der Annahme, daß sie tot seien, als unrein, und darum verkehrten sie weder mit ihnen noch ließen sie sie in die Nähe der Tempel kommen. Man erzählt, daß eines von den Opfern dieses Aberglaubens, Aristinos, nach Delphi schickte, um den Gott zu bitten, ob er ihn von dem Ärger, den diese Sitte ihm bereite, befreien könne. Die Pythia habe geantwortet:

„Alles, was eine Gebärende bei der Niederkunft tut,

das tue auch du, und opfere dann den seligen Göttern.“

Aristinos sei zu dem weisen Entschluß gekommen, sich Frauen zu übergeben, als wäre er ein Neugeborener, damit sie ihn wuschen, in Windeln wickelten und an der Brust nährten. Und so hätten es alle anderen getan, die man ›Vom Schicksal Verlängerte‹ (στερόποτμοι) nennt. Indes behaupten einige, daß man dies schon vor Aristinos für die ›Vom Schicksal Verlängerten‹ getan habe und daß der Brauch alt sei. Es sei daher nicht verwunderlich, daß auch die Römer glaubten, denen, die ein für allemal begraben worden und Teil der Toten seien, nicht erlauben zu können, durch die Haustür einzutreten, durch die sie zum Opfer gehen und vom Opfer zurückkehren, und daß sie ihnen befohlen hätten, von oben aus der Luft in den Teil des Hauses herabzusteigen, der unter freiem Himmel ist. Denn sie vollziehen, wie es sich geziemt, alle Reinigungen unter freiem Himmel.

6. Warum küssen die Frauen ihre Verwandten auf den Mund?

Ist es, wie die meisten denken, weil es den Frauen verboten war, Wein zu trinken, und daß so der Brauch des Mundküssens eingeführt wurde, damit diejenigen, die getrunken hatten, es nicht verheimlichen könnten, sondern entdeckt würden, wenn sie ihren Angehörigen begegneten?

ἣ δι’ ν ’Αριστοτέλης ὁ φιλόσοφος ατίαν στόρηκε; τὸ γὰρ πολυθρλλητον ἐκενο κα πολλαχο γενέσθαι λεγόμενον ὡς ἒοικεν ἐτολμήθη τας C Τράσι κα περ τὴν ’Iαλίαν. Ταν γὰρ νδρν, ὡς προσέπλευσαν, ποβάντων ἐνέπρησαν τὰ πλοα, πάντως παλλαγναι τς πλάνης δεόμεναι κα τς θαλάττης· φοβηθεσαι δὲ τος νδρας ἠσπάζοντο τν συγγενν κα οικείν μετὰ το καταφιλεν κα περιπλέκεσθαι τος προστυγχάνοντας. παυσαμένων δὲ τς ὀργς κα διαλλαγέντων ἐχρντο κα τὸ λοιπὸν τατ τ φιλοφροσν πρὸς ατούς.

ἣ μλλον ἐδόθη τοτο τας γυναιξν ὡς τιμὴν ἅμα κα δναμιν ατας φέρον, ε φαίνοιντο πολλος κα γαθος ἒχουσαι συγγενες κα οκείους;

ἣ, μὴ νενομισμένου D συγγενίδας γαμεν, χρι φιλήματος ἡ φιλοφροσνη προλθεν κα τοτο μόνον πελείφθη σύμβολον κα κοινώνημα τς συγγενείας; πρότερον γὰρ οκ ἐγάμουν τὰς φ’ αματος, σπερ οδὲ νν τιτθίδας οδ’ δελφὰς γαμοσιν, λλ’ ὀψὲ συνεχώρησαν νεψιας συνοικεν ἐκ τοιαύτης ατίας·νὴρ χρημάτων ἐνδεὴς τὰ δ’ λλα χρηστὸς κα παρ’ ὁντινον τ δήμ τν πολιτευoμένων ρέσκων ἐπίκληρον νεψιὰν ἒχειν ἒδοξε κα πλουτεν π’ ατς· ἐπ τοτ δὲ γενομένης ατο κατηγορίας ὁ δμος φες τὴν ατίαν ἐλέγχειν ἒλυσε τὸ ἒγκλημα, E ψηφισάμενος πσιν ἐξεναι γαμεν χρις νεψιν, τὰ δ’ νωτέρω κεκωλσθαι.

7. Διὰ τί δὲ δρον λαβεν νδρ παρὰ γυναικὸς κα γυναικ παρ’ νδρὸς πείρηται;

πότερον, ὡς Σόλων γράψας τὰς δόσεις κυρίας εναι τν τελευτώντων, πλὴν ε μή τις νάγκ συνεχόμενος ἢ γυναικ πειθόμενος τὴν μὲν νάγκην ὡς βιαζομένην πεξείλετο, τὴν δ’ ἡδονὴν ὡς παραλογιζομένην, οτως πενοήθησαν α γυναικν κα νδρν δόσεις;

ἢ φαυλότατον ἡγούμενοι σημεον ενοας τὸ διδόναι (διδόασι γὰρ κα λλότριοι κα μὴ φιλοντες) ἐκ το γάμου τὴν τοιαύτην ρέσκειαν F νελον, πως μισθον κα προκα κα δι’ ατὸ μὴ δι’ λλο τὸ φιλεσθαι κα φιλεν;

Oder aus dem Grund, den der Philosoph Aristoteles erzählt? Diese berühmte Tat, die man an vielen Orten stattfinden läßt, wurde anscheinend von den Trojanerinnen gewagt, und zwar nahe der Küste Italiens. Als die Männer nach der Landung von Bord gegangen waren, zündeten sie die Schiffe an, weil sie ein für allemal der Irrfahrt auf dem Meer ein Ende setzen wollten. Aus Angst vor ihren Männern begrüßten sie die Verwandten und Angehörigen, denen sie begegneten, durch einen Mundkuß und eine Umarmung. Als der Ärger der Männer nachgelassen hatte und sie sich versöhnt hatten, behielten sie [= die Frauen] dieses Zeichen der liebevollen Zuneigung zu ihnen bei.

Oder wurde dieses Privileg den Frauen eher darum gegeben, um ihnen zugleich Ehre und Macht zu verschaffen, wenn offenbar wurde, daß sie viele und vornehme Verwandte und Angehörige hatten?

Oder ging die Zuneigung nur bis zum Kuß, weil es nicht erlaubt war, Verwandte zu heiraten, und blieb dieser das einzige Zeichen der gemeinsamen Verwandtschaft? Denn früher heirateten sie die Blutsverwandten nicht, so wie man noch heute seine Tanten und Schwestern nicht heiratet. Erst viel später erlaubten sie das Zusammenleben mit den Kusinen, und zwar aus diesem Grund: einem Mann ohne Reichtum, aber sonst ehrsam, der im Vergleich mit gleich welchem Politiker dem Volk gefiel, wurde nachgesagt, daß er als Frau eine Kusine mit Erbe habe und daß er durch sie reich geworden sei. Als er aus diesem Grund angeklagt wurde, erlaubte das Volk nicht, daß sein Prozeß geführt werde, sondern hob die Klage auf und verordnete, daß die Heirat mit Verwandten bis zu den Kusinen jedermann erlaubt sei, daß sie mit näheren Verwandten aber verboten sei.

7. Warum ist es dem Mann verboten, eine Schenkung von seiner Frau anzunehmen, und für eine Frau von ihrem Mann?

Ist es, weil die Schenkungen von Frauen und Männern verdächtig sind, wie in Solons Gesetz, demzufolge die Schenkungen der Verstorbenen gültig sind, außer wenn sie unter dem Druck der Not oder der Überredung durch eine Frau gemacht wurden, wobei er die Not als einen Zwang, die Lust als einen Zustand der Verwirrung ausschloß?

Oder haben sie gedacht, daß die Schenkungen das wertloseste Zeichen der Zuneigung seien (denn auch Fremde und Leute, die keine Zuneigung zueinander haben, geben einander Geschenke), und haben sie diese Art von Gefälligkeit aus dem Ehebund entfernt, damit die gegenseitige Zuneigung selbstlos, freiwillig, für sich selbst und aus keinem anderen Grund bestehe?

ἢ, τι τ λαμβάνειν διαφθειρόμεναι μάλιστα προσίενται τος λλoτρους, σεμνὸν ἐφάνη τὸ μὴ διδόντας γαπν τος δίους;

ἣ μλλον τι δε κοινὰ κα γυναιξν εναι τὰ νδρν κα νδράσι τὰ γυναικν; 266A μανθάνει γὰρ ὁ λαβὼν τὸ δοθὲν λλότριον ἡγεσθαι τὸ μὴ δοθέν, στ’ ὀλίγον δίδόντες λλήλοις τὸ πν φαιρονται.

8. Διὰ τί δέ παρὰ γαμβρο κα παρὰ πενθερο λαβεν ἐκείνοις κεκώλυται δρον;

παρὰ γαμβρο μέν, να μὴ δόξ διὰ το πατρὸς ες τὴν γυνακα περιχωρεν τὸ δρον· παρὰ πενθερο δέ, ὅτι τὸν μὴ δίδόντα δίκαιον ἐφάνη μηδὲ λαμβάνειν;

9. Διὰ τί, κν ἐξ γρο κν πὸ ξένης ἐπανίωσιν, ἔχοντες οκοι γυνακας προπέμπουσι δηλοντες ατας τι παραγίνονται; πότερον δτι τοτο πιστεύοντός ἐστι τὴν γυνακα μηδὲν διουργεν, τὸ δ’ ἐξαίφνης κα προσδοκήτως οον ἐνέδρα κα παρατηρησις;

ἢ σπεδουBσιν ὡς ποθοσαις κα προσδεχομέναις εαγγελίζεσθαι περ ατν;

ἢ μλλον ατο περ ἐκείνων πυθέσθαι ποθοσιν, ε σζομένας κα ποθοσας ἐπ τας οκίας καταλαμβάνουσιν;

ἢ πλείονες τας γυναιξν οκονομίαι κα σχολαι τν νδρν πόντων τυγχάνουσι κα διαφορα κα ὁρμα πρὸς τος ἔνδον. ν’ ον παλλαγεσα τούτων θόρυβον τ νδρ παρέχ τὴν ποδοχὴν κα ἡδεαν, ἡ προδήλωσις γίνεται;

10. Διὰ τί τος θεος προσκυνοντες έπικαλύπτονται τὴν κεφαλήν, τν δ’ νθρώπων τος ξίοις τιμς παντντες, κν τχωσιν ἐπ τς κεφαλς ἒχοντες τὸ μάτιον, ποκαλύπτονται;

Oder ist es, weil sich die Frauen leichter durch Geschenke von Fremden verführen lassen, daß man es als anständig angesehen hat, daß sie ihren Mann lieben, ohne Geschenke zu erhalten?

Oder eher, weil die Güter der Männer gemeinsamer Besitz mit den Frauen sein sollen und die der Frauen mit dem Männer? Denn derjenige, der etwas bekommt, lernt, das Nichtgegebene als fremdes Gut anzusehen, so daß die Eheleute, die sich wenig Geschenke machen, sich gegenseitig allen anderen Besitz entziehen.

8. Warum ist es bei ihnen (= den Römern) verboten, eine Schenkung vom Schwiegersohn oder vom Schwiegervater anzunehmen?

Ist es, damit, wenn die Schenkung vom Schwiegersohn kommt, es nicht den Anschein hat, sie gelange über ihren Vater zur Frau? Und wenn sie vom Schwiegervater gemacht wird, weil es recht ist, daß derjenige, der nichts gibt, auch nichts erhalten darf?

9. Warum schicken die Römer, die eine Frau zu Hause haben und vom Land oder aus der Ferne zurückkehren, jemanden im Voraus, um sie von ihrer Ankunft zu benachrichtigen?

Ist es, weil dies das Zeichen des Vertrauens eines Ehemannes ist, daß seine Frau nicht untreu handelt, während die plötzliche und unvermutete Ankunft einer Falle oder der Belauerung ähnlich wäre?

Oder beeilen sie sich, ihnen gute Nachrichten über sich zu geben, weil sie annehmen, daß sich die Frauen nach ihnen sehnen und sie vermissen?

Oder ist es eher, weil sie selbst von ihnen wissen wollen, ob sie sich gesund und nach ihnen sehnend zu Hause befinden?

Oder ist es, weil in der Abwesenheit des Mannes die Frauen mehr Haushaltssorgen und Beschäftigungen haben und auch mehr Zerwürfnisse und Streit mit dem Hauspersonal, so daß die Botschaft ihnen erlaubt, damit Schluß zu machen, und ihr Mann so einen friedlichen und angenehmen Empfang bekommt?

10. Warum bedecken sie den Kopf bei der Götterverehrung, entblößen ihn aber, wenn sie Respektspersonen begegnen und die Toga zufällig auf dem Kopf haben?

τοτο γὰρ ἒοικε κκείνην ἐπιτείνειν C τὴν πορίαν. ε μὲν ον ὁ περ Ανείου λεγόμενος λόγος ληθής ἐστι κα το Διομήδους παρεξιόντος ἐπικαλυψάμενος τὴν θυσίαν ἐπετέλεσε, λόγον ἒχει κα κολουθε τ συγκαλπτεσθαι πρὸς τος πολεμίους τὸ τος φίλοις κα γαθος ἐντυγχάνοντας ποκαλύπτεσθαι. τὸ γὰρ πρὸς τος θεος οκ διόν ἐστιν λλὰ κατὰ συμβεβηκός, κα π’ ἐκείνου μεμένηκε τηρομενον.

ε δ’ λλο τι λέγειν χρή, σκόπει μὴ μόνον ἐκενο δε ζητεν, δι’ τος θεος προσκυνοντες ἐπικαλύπτονται, θάτερον δ’ κόλουθόν ἐστι. τν γὰρ νθρώπων ποκαλύπτονται τος δυνατωτέροις ο τιμὴν ατος προστιθέντες, λλὰ τὸν φθόνον ατν μλλον φαιρονDτες, να μὴ δόξωσι τὰς ατάς τος θεος τιμὰς παιτεν μηδ’ πομένειν μηδὲ χαίρειν θεραπευόμενοι παραπλησίως ἐκείνοις. τος δὲ θεος οτω προσεκνουν ἢ ταπεινοντες ἑαυτος τ ἐπικρψει τας κεφαλς, ἢ μλλον ελαβομενοί τινα φωνὴν προσπεσεν ατος ἒξωθεν εχομένοις πασιον κα δύσφημον χρι τν ὤτων νελάμβανον τὸ μάτιον τι γὰρ σχυρς ἐφυλάττοντο τατα, δλόν ἐστι τ προσιόντας ἐπ μαντείαν χαλκωμάτων πατάγ περιψοφεσθαι.

ἢ ὡς Κάστωρ λέγει τὰ ωμαϊκὰ τος Πυθαγορικος συνοικειν, τὸν ἐν ἡμν δαίμονα δεσθαι τν ἐκτὸος θεν κα κετεύειν τ τς κεφαλς ἐπικαλύψει τὴν E τς ψυχς ανιττόμενον πὸ το σώματος ἐγκάλυψιν κα πόκρυψιν.

11. Διὰ τί δὲ τ Κρόν θύουσιν παρακαλύπτ τ κεφαλ; πότερον τι τὴν ἐγκάλυψιν Ανείας παρέδωκεν, ἡ δὲ το Κρόνου θυσία παμπάλαιος ἐστιν.

ἢ τι τος ορανίοις ἐπικαλύπτονται, τὸν δὲ Κρόνον ἡγονται θεόν πουδαον κα χθόνιον;

ἢ τι τς ληθείας οδὲν ἐπίκρυφον ἢ ἐπίσκιον, ληθείας δὲ νομίζουσι ωμαοι πατέρα τὸν Κρόνον εναι;

12. ‘Διὰ τί δὲ τὸν Κρόνον πατέρα τς ληθείας νομίζουσι;’

Die zweite Sitte scheint die erste Frage noch schwieriger zu machen. Wenn nun die Geschichte über Aeneas richtig ist, daß er beim Opfer den Kopf bedeckt habe, als Diomedes vorbeiging, ist es logisch und dem Brauch entsprechend, den Kopf vollständig zu bedecken, wenn man Feinden begegnet, und ihn zu entblößen, wenn man auf Freunde und angesehene Leute stößt. Denn die Sitte betrifft eigentlich die Götter nicht wesentlich, sondern nur durch Zufall, und sie wurde seit Aeneas’ Zeiten beibehalten.

Aber wenn noch etwas anderes gesagt werden soll, überlege, ob du nicht nur dies suchen sollst, warum sie das Haupt während der Götterverehrung bedecken, denn das andere ergibt sich daraus. Sie entblößen nämlich ihr Haupt vor Leuten, die mehr Macht haben als sie, nicht um ihnen zusätzliche Ehre zu erweisen, sondern eher, um die Eifersucht [der Götter] von ihnen zu wenden, damit sie [= die Mächtigeren] nicht den Anschein erwecken, die gleichen Ehren wie die Götter zu verlangen oder anzunehmen und sich zu freuen, weil man sie ungefähr in gleicher Weise verehrt. Was nun die Götter betrifft, so verehrte man sie auf diese Weise, entweder indem man sich durch das Verbergen des Hauptes vor ihnen erniedrigte oder eher die Toga bis zu den Ohren zog, um zu verhüten, daß irgendein unheilverkündendes oder ungünstiges Wort sie beim Beten von draußen erreiche. Daß sie sich sehr stark gegen solches schützen, beweist der Lärm, den sie durch das Zusammenschlagen von ehernen Geräten um diejenigen herum erzeugten, die zum Einholen von Zeichen auf dem Wege waren.

Oder ist es so, wie Kastor sagt, der die römischen Gebräuche mit den pythagoreischen unter einem Dach vereint, daß es der in uns wohnende Dämon ist, der zu den äußeren Göttern betet und sie anfleht, und daß so durch das Bedecken des Kopfes das Verhüllen und Verbergen der Seele durch den Körper dargestellt wird?

11. Warum opfern sie dem Kronos unbedeckten Hauptes?

Ist es, weil das Verhüllen (des Hauptes) erst von Aeneas an überliefert ist, das Kronosopfer aber seit uralter Zeit?

Oder weil sie sich vor den himmlischen Göttern das Haupt bedecken, den Kronos aber als einen unterirdischen und chthonischen Gott ansehen? Oder weil kein Teil der Wahrheit versteckt und im Schatten verborgen ist und weil die Römer glauben, daß Kronos der Vater der Wahrheit ist?

12. Warum denken sie, daß Kronos der Vater der Wahrheit ist?

πότερον, σπερ ἒνιοι τν φιλοσόφων, χρόνον οονται τὸν Κρόνον εναι, τὸ δ’ ληθὲς ερίσκει χρόνος;

ἢ τὸν μυθολογομενον ἐπ Κρόνου βίον, ε δικαιότατος F ν, εκός ἐστι μάλιστα μετέχειν ληθείας;

13. Διὰ τί κα τ λεγομέν νώρει θουσιν καλπτ τ κεφαλ; τὸν δε νρεμ δόξαν ν τις ἢ τιμὴν μεθερμηνεσειε.

πότερον [δὲ] τι λαμπρὸν ἡ δόξα κα περιφανὲς κα ναπεπταμένον;

〈ἢ〉 δι’ ν ατίαν τος γαθος κα τιμωμένοις νδράσιν ποκαλύπτονται, 267A διὰ τατην κα τὸν ἐπώνυμον τς τιμς θεὸν οτω προσκυνοσι;

14. Διὰ τί τος γονες ἐκκομίζουσιν ο μὲν υο συγκεκαλυμμέναις, α δὲ θυγατέρες γυμνας τας κεφαλας κα τας κόμαις λελυμέναις;

πότερον, τι τιμσθαι μὲν υπὸ ταν ρρένων δε τος πατέρας ὡς θεος πενθεσθαι δ’ πὸ τν θυγατέρων ὡς τεθνηκότας, ἑκατέρ τὸ οκεον ὁ νόμος ποδος ἐξ μφοτέρων ἐποίησε τὸ ρμόττον; ἢ πένθους μὲν οκεον τὸ μὴ σύνηθες, συνηθέστερον δὲ τας μὲν γυναιξν ἐγκεκαλυμμέναις, τος δ’ νδράσιν καλπτοις ες τὸ δημόσιον προϊέναι; κα γαρ παρ’ λλησιν ταν δυστυχία τις γένηται, B κείρονται μὲν α γυνακες κομσι δ’ ο νδρες, τι τος μὲν τὸ κείρεσθαι τας δὲ τὸ κομν σύνηθες ἐστιν.

ἢ τος μὲν υος ἐπικαλπτεσθαι δι’ ν ερήκαμεν ατίαν ἐνομίσθη; κα γὰρ ἐπ ταν τάφων ς φησι Βάρρων περιστρέφονται, καθάπερ θεν ερὰ τιμντες τὰ ταν πατέρων μνήματα, κα κασαντες τος γονες, ταν ὀστέ πρτον ἐντχωσι, θεὸν γεγονέναι τὸν τεθνηκότα λέγουσι. τας δὲ γυναιξν οδ’ λως ἐξν ἐπικαλπτεσθαι τὴν κεφαλήν; στορεται γον τι πρτος μὲν ἐξέβαλε γυνακα Σπόριος Καρβίλιος ἐπ’ τεκνί, δεύτερος δὲ Σουλπίκιος Γάλλος ἐφελκυσαμένην C δὼν κατὰ κεφαλς τὸ μάτιον, τρίτος δὲ Πόπλιος Σεμπρώνιος γνα θεωρήσασαν ἐπιτάφιον.

Ist es, wie verschiedene Philosophen behaupten, weil sie annehmen, daß Kronos die Zeit (χρόνος) ist, und weil die Zeit die Wahrheit aufdeckt? Oder hatte das mythische Zeitalter des Kronos, wenn es das gerechteste war, logischerweise am meisten Anteil an der Wahrheit?

13. Warum opfern sie auch dem sogenannten Honos mit unbedecktem Haupt? Honos kann man als Ruhm oder Ehre deuten.

Ist es, weil der Ruhm etwas Glänzendes, Offenbares und weithin Sichtbares ist?

Oder gilt der Grund, aus dem sie das Haupt vor guten und angesehenen Leuten entblößen, auch für die Verehrung des Gottes, der dem Ruhm seinen Namen gegeben hat?

14. Warum begleiten die Söhne ihre [verstorbenen] Eltern bedeckten Hauptes zum Begräbnis, während die Töchter es unbedeckten Hauptes und mit gelösten Haaren tun?

Ist es, weil die Väter von den Söhnen wie Götter verehrt werden müssen, während sie von den Töchtern wie Verstorbene betrauert werden, daß die Sitte jedem Geschlecht den ihm zukommenden Teil auferlegt und aus beiden Verhalten das Gebührliche erzeugt?

Oder weil das Unübliche in der Trauer die Regel ist und die Frauen eher bedeckten Hauptes in die Öffentlichkeit gehen, die Männer aber baren Hauptes? Denn jedesmal, wenn bei den Griechen ein Unglück geschieht, schneiden die Frauen ihr Haar, die Männer aber lassen es wachsen, weil diese sich gewöhnlich die Haare schneiden, jene sie aber wachsen lassen.

Oder ist der Grund für das Bedecken des Hauptes durch die Söhne der gleiche, den wir schon angegeben haben? Denn Varro sagt, daß sie sich bei den Gräbern um sich selbst drehen, als ob sie die Monumente ihrer Väter wie Göttern geweihte Bauten verehrten, und daß sie, wenn nach der Einäscherung der Eltern den ersten Knochen finden, sagen, der Tote sei ein Gott geworden. Was aber die Frauen betrifft, so besaßen sie überhaupt nicht das Recht, ihr Haupt zu entblößen. Man erzählt, daß der erste, der seine Frau verstieß, Spurius Carvilius, es wegen Unfruchtbarkeit tat, der zweite, Sulpicius Gal[l]us, weil er gesehen hatte, wie seine Frau ihren Mantel vom Kopf zog, der dritte, Publius Sempronius, weil er sie unter den Zuschauern von Begräbnisspielen erblickt hatte.

15. Διὰ τί τὸν Τέρμινον, τὰ Τερμινάλια ποιοσι, θεὸν νομίζοντες οδέν ἒθυον ατ ζον;

ωμύλος μὲν ρους οκ ἒθηκε τς χώρας, πως ἐξ προϊέναι κα ποτέμνεσθαι κα νομίζειν πσαν δίαν, σπερ ὁ Λάκων επεν, ς ν τὸ δόρυ ἐφικνται. Νομς δὲ Πομπίλιος, νὴρ δίκαιος κα πολιτικὸς ὤν κα φιλόσοφος γενόμενος, τήν τε χώραν ὡρίσατο πρὸς τος γειτνιντας κα τος ροις ἐπιφημίσας τὸν Τέρμινον ὡς ἐπίσκοπον κα φύλακα φιλίας κα ερήνης ετο δεν αμαDτος κα φόνου καθαρὸν κα μίαντον διαφυλάττειν;

16. Διὰ τί δολαις τὸ τς Λευκοθέας ερὸν βατόν ἐστι, μίαν δὲ μόνην α γυνακες εσάγουσαι παίουσιν ἐπ κόρρης κα απίζουσιν;

τὸ μὲν τατην απίζεσθαι σύμβολόν έστι το μη ἐξεναι, κωλουσι δὲ τὰς λλάς δια τὸν μθον; ἡ γὰρ νὼ ζηλοτυπήσασα δολην ἐπ τ νδρ λέγεται περ τὸν υὸν ἐκμανναι. τὴν δὲ δολην λληνες Ατωλίδα γένει φασν εναι, καλεσθαι δ’ ’Αντιφέραν. διὸ κα παρ’ ἡμν ἐν Χαιρώνει πρὸ το σηκο τας Λευκοθέας ὁ νεωκόρος λαβὼν μάστιγα κηρύσσει ‘μὴ δολον εσιέναι μη δολαν, μὴ E Ατωλὸν μὴ Ατωλάν.’

17. Διὰ τί παρά τ θε τατα τος μὲν δίοις τέκνοις οκ εχονται ταγαθά τος δὲ τν δελφν;

πότερον τι φιλάδελφος μέν τις ἡ νὼ κα τὸν ἐκ τς δελφς ἐτιθηνήσατο, ατὴ δέ περ τος ἑαυτς παδας ἐδυστυχησεν;

ἢ κα λλως ἠθικὸν κα καλὸν τὸ ἒθος κα πολλὴν παρασκευάζον ενοιαν τας οκειότησι;

18. Διὰ τί τ ‘Hρακλε πολλο τν πλουσίων ἐδεκάτευον τὰς οσίας; πότερον τι κκενος ἐν ώμ τν Γηρυόνου βον πέθυσε τὴν δεκάτην;

ἢ τι ωμαίους πὸ Τυρρηνν δεκατευομένους πήλλαξεν;

ἢ τατα μὲν οκ F ἔχει τὴν στορίαν ξιόπιστον, ὡς δ’ δηφάγ

τιν τ ‘Hρακλε κα εθοίν δαψιλς κα φθόνως πέθυον;

15. Warum opfern sie dem Terminus, für den sie die Terminalia feiern, keine Tiere, obgleich sie ihn als einen Gott ansehen?

Ist es, weil Romulus keine Grenzsteine um sein Gebiet setzte, damit es ihm möglich sei vorzurücken, zu besetzen und alles Land als seinen Besitz zu betrachten, das, wie der Spartaner sagt, sein Speer erreichen könne. Numa Pompilius hingegen, ein gerechter Staatsmann und Philosoph, grenzte das Gebiet von den Nachbarn ab, setzte Terminus als Beschützer der Grenzsteine ein, damit er die Freundschaft und den Frieden überwache und erhalte, und dachte, daß man ihn von Blut und Mord rein und unbefleckt halten solle.

16. Warum ist der Tempel der Leukothea allen Sklavinnen verboten außer einer, welche die Frauen hineinführen, ohrfeigen und ins Gesicht schlagen?

Sind die Schläge, die der Sklavin gegeben werden, das Symbol für das Eintrittsverbot und das Abweisen der anderen, mit Blick auf folgenden Mythos? Ino, erzählt man, wurde wegen ihres Mannes eifersüchtig auf eine Sklavin und ließ ihre Wut an ihrem Sohn aus. Die Griechen behaupten, daß die Sklavin von Geburt Ätolerin war und Antiphera hieß. Darum nimmt auch bei uns, in Chaironeia, der Tempelwart eine Peitsche und schreit vor dem Tempel der Leukothea: „Eintritt für Sklaven, Sklavinnen, Ätoler und Ätolerinnen verboten“.

17. Warum erbeten die Frauen von dieser Göttin nicht das Wohl ihrer Kinder, sondern das der Kinder ihrer Schwestern?

Ist es, weil Ino ihre Schwester gern hatte und deren Sohn nährte, während sie selbst mit ihren Kindern unglücklich war? Oder aus einem anderen Grund: Weil der Brauch moralisch und schön ist und viel Wohlwollen zwischen Verwandten erzeugt?

18. Warum bringen viele Reiche Herakles den Zehnten ihres Besitzes dar?

Ist es, weil auch er in Rom den Zehnten der Ochsen des Geryon opferte? Oder weil er die Römer von dem durch die Etrusker auferlegten Zehnten befreite?

Oder enthalten diese Geschichten nichts Glaubwürdiges und brachten die Römer dem Herakles als einem tüchtigen und unersättlichen Esser reiche und verschwenderische Opfer dar?

ἢ μλλον ὡς ἐπαχθ τος πολίταις τὸν περβάλλοντα πλοτον κολοοντες κα καθάπερ εεξίας ἐπ’ κρον εσωματοσης φαιροντες οντο μάλιστα τιμσθαι τὸν ‘Hρακλέα κα χαρειν τας τοιαταις ποχρήσεσι κα συστολας ταν περιττν, ετελ κα ατάρκη κα πέριττον τ βί γενόμενον;

19. Διὰ τί τὸν ανουάριον μνα νέου ἔτους ρχὴν λαμβάνουσι; 268A

τὸ γὰρ παλαιὸν ὁ Μάρτιος ἠριθμετο πρότερος, ὡς λλοις τε πολλος δλόν ἐστι τεκμηρίοις κα μάλιστα τ τὸν πέμπτον πὸ το Μαρτίου Πέμπτον κα τὸν ἕκτον κτον ὀνομάζεσθαι, κα τος λλους ἐφεξής χρι το τελευταίου, ν Δεκέμβριον καλοσιν πὸ το Μαρτίου δέκατον ριθμοΰμενον.

ἐξ ο δὴ καπαρέστη τισν οεσθαι κα λέγειν, ὡς ο δώδεκα μησν λλα δέκα συνεπλήρουν ο τότε ωμαοι τὸν ἐνιαυτὸν ἐνίοις τν μηνν ἡμέρας πλείονας τν τριάκοντα προστιθέντες.

λλοι δ’ στοροσι τὸν μεν Δεκέμβριον πὸ το Μαρτίου δέκατον εναι, τὸν δ’ ανουάριον ἑνδέκατον, τὸν δὲ ΦεβρουάBριον δωδέκατον, ἐν καθαρμος τε χρνται κα τος φθιμένοις ἐναγίζουσι το ἐνιαυτο τελευτντος. μετατεθναι δὲ τούτους κα γενέσθαι τὸν ανουάριον πρτον, τι τ νουμηνί τούτου το μηνός, ν ἡμέραν καλάνδας ανουαρίας καλοσιν, ο πρτοι κατεστάθησαν πατοι τν βασιλέων ἐκπεσόντων.

πιθανότεροι δ’ εσν ο λέγοντες, τι τὸν μὲν Μάρτιον ὁ ωμύλος πολεμικὸς κα ρειμάνιος ὤν κα δοκν ἐξ Ἄρεος γεγονέναι προέταξε τν μηνν ἐπώνυμον ντα το Ἄρεος, Νομς δ’ αθις ερηνικὸς γενόμενος κα πρὸς ἔργα τς γς φιλοτιμομενος τρέψαι τὴν πόλιν Cποστήσαι δὲ τν πολεμικν, τ ανουαρί τὴν ἡγεμονίαν ἔδωκε κα τὸν ανόν ες τιμάς προήγαγε μεγάλας, ὡς πολιτικὸν κα γεωργικὸν μάλλον ἢ πολεμικὸν γενόμενον.

ρα δὲ μὴ μλλον ὁ Νομς τ φσει προσήκουσαν ρχὴν ἔλαβε το ἔτους ὡς προς ἡμς. καθόλου μὲν γὰρ οδέν ἐστι φσει τν ἐν κκλ περιφερόμενων οτα’ ἔσχατον οτε πρτον, νόμ δ’ λλην λλοι το χρόνου λαμβάνουσιν ρχήν. ριστα δ’ ο τὴν μετὰ τροπὰς χειμερίας λαμβάνοντες, ὁπηνίκα το πρόσω βαδίζειν πεπαυμένος ὁ ἥλιος ἐπιστρέφει κα νακάμπτει πάλιν πρὸς ἡμς. γίνεται γὰρ ατος τρόπον τιDνὰ κα φσει, τὸν μεν το φωτὸς αξουσα χρόνον ἡμν, μειοσα δὲ τὸν το σκότους, ἐγγυτέρω δὲ ποιοσα τὸν κύριον κα ἡγεμόνα τς ευστς οσίας πάσης.

Oder beschränkten sie eher den übermäßigen Reichtum, weil er den Mitbürgern verhaßt war, so wie man einen guternährten Körper abmagern läßt, wenn er den Gipfel des Wohlergehens erreicht hat, mit der Vorstellung, daß Herakles solche Mäßigung und Sparsamkeit in bezug auf Überflüssiges als eine besondere Ehre ansähe und Gefallen daran fände, da er doch bei Lebzeiten einfach, genügsam und schlicht war?

19. Warum machen sie aus dem Monat Januar den Beginn des neuen Jahres?

Früher wurde der März als erster gezählt, wie es aus vielen Beweisen ersichtlich ist, und vor allem daraus, daß der Fünfte (= Quintilis) so genannt wurde, weil er der fünfte nach dem März ist, und der sechste Sechster (= Sextilis) und so weiter bis auf den letzten, den sie Dezember nennen, weil er der zehnte nach dem März war.

Daher glauben und sagen manche, daß die damaligen Römer das Jahr nicht mit zwölf, sondern mit zehn Monaten ausfüllten, indem sie einigen Monaten mehr als dreißig Tage gaben.

Andere im Gegenteil erzählen, daß der Dezember der zehnte Monat nach dem März ist, der Januar der elfte und der Februar der zwölfte, in dem sie Reinigungen durchführen und den Verstorbenen opfern, während das Jahr zu Ende geht. Die Ordnung der Monate sei geändert worden, und der Januar sei der erste geworden, weil am Tag des Neumondes, der Kalenden des Januar genannt wird, nach dem Fall der Könige die ersten Konsuln eingesetzt worden seien.

Glaubhafter sind nun diejenigen, die sagen, daß Romulus, der kriegerisch und schlachtliebend war und als Sohn des Ares galt, den März, der nach Ares benannt ist, an die Spitze der Monate stellte. Numa andererseits, der friedlich und darauf bedacht war, die Stadt zum Landbau hinzuwenden und von Kriegsdingen fernzuhalten, gab dem Januar den Vorrang und führte große Ehren für Janus ein, der eher ein Gott des Staates und des Ackerbaus war als ein Kriegsgott.

Aber schau, ob Numa nicht eher den der Natur entsprechenden Jahresbeginn eingeführt hat, wie es bei uns üblich ist! Allgemein gibt es in einem Zyklus naturgemäß keinen letzten und keinen ersten Zeitpunkt, aber es entspricht einem Brauch, daß manche den einen Zeitbeginn wählen, andere einen anderen. Am besten aber handeln diejenigen, die den Beginn nach der winterlichen Sonnenwende setzen, wenn die Sonne, nachdem sie aufgehört hat, sich vorwärts zu bewegen, sich wendet und wieder zu uns zurückkehrt. Denn dieser Beginn ist in einer gewissen Weise natürlich für die Menschen, da er einerseits die Zeit des Lichtes für uns erweitert, andererseits die Zeit der Dunkelheit vermindert und den Herrn und Leiter des Flusses alles Bestehenden näher bringt.

20. Διὰ τί τ γυναικεί θε, ἣν Ἀγαθήν καλοσιν, κοσμοσαι σηκὸν α γυνακες οκοι μυρσίνας οκ εσφερουσι, καίτοι πσι φιλοτιμομεναι χρσθαι τος βλαστάνουσι κα νθοσι;

πότερον ὡς ο μυθολογοντες στοροσι, Φανου μὲν ν γυνὴ το μάντεως, ον δὲ χρησαμενη κρφα κα μὴ λαθοσα άβδοις πὸ το νδρὸς ἐκολάσθη μυρσίνης, θεν μυρσίνην μὲν οκ εσφερουσιν, ονον δ’ ατα σπενδουσι, γάλα προσαγορεουσαι;

ἢ πολEλν μὲν γνα μάλιστα δ’ φροδισίων τὴν ερουργίαν ἐκείνην ἐπιτελοσιν; ο γὰρ μόνον ἐξοικίζουσι τος νδρας, ὰλλα κα πν ρρεν ἐξελανουσι τς οκίας, ταν τὰ νενομισμενα τ θε ποισι. τὴν ον μυρσίνην ὡς εράν Ἀφροδίτης φοσιονταί. κα γὰρ ἣν νν Μουρκίαν Ἀφροδίτην καλοσι, Μυρτίαν τὸ παλαιὸν ὡς ἔοικεν ὠνόμαζον.

21. Δια τ τον δρυοκολάπτην ο Λατνοι σέβονται, κα πέχονται πάντες σχυρς το ὄρνιθος;

πότερον τι τὸν Πκον λέγουσιν πὸ φαρμάκων τς γυναικὸς μεταβαλεν τὴν φσιν κα γενόμενον δρυοκολάπτην ποφθέγγεσθαι λόγια κα χρησμφδεν F τος ἐρωτσιν;

ἢ τοτο μὲν πιστόν ἐστιν λως κα τερατδες, ἅτερος δε τν μθων πιθανότερος, ὡς ρα τος περ μλον κα μον ἐκτεθεσιν ο μόνον ἡ λκαινα θηλὴν ἐπεχεν, λλὰ δρυοκολάπτης τις ἐπιφοιτν ἐψώμιζεν; ἐπιεικς γὰρ ἔτι κα νν 〈ἐν〉 τος πωρείοις κα δρυμώδεσι τόποις που φαίνεται δρυοκολάπτης, ἐκε κα λκος, ὡς Νιγίδιος στορε.

ἢ μλλον, ὡς λλον λλου θεο, κα τοτον Ἄρεος ερὸν νομίζουσι τὸν ὄρνιν; κα γὰρ εθαρσὴς κα γαρός ἐστι 269A κα τὸ γχος οτως ἔχει κραταιόν, στε δρς νατρέπειν, ταν κόπτων πρὸς τὴν ἐντεριώνην ἐξίκηται.

22. Διὰ τί τὸν ’Iαν ὸν διπρόσωπον οονται γεγονέναι κα γράφουσιν οτω κα πλάττουσιν;

πότερον τι τ μέν γένει Ἕλλην ἐκ Περραιβίας ν, ὡς στοροσι, διαβὰς δ’ ες ’Iταλίαν κα συνοικήσας τος ατόθι βαρβάροις μετέβαλε κα γλτταν κα δίαιταν;

ἢ μλλον τι τος περ τὴν ’Iταλίαν ατὸς γρίοις κα νόμοις χρωμένους ἔθεσιν ες ἕτερον βίου σχμα, πείσας γεωργεν κα πολιτεεσθαι, μετέβαλε κα μετεκόσμησε;

20. Warum bringen die Frauen keine Myrte in das Haus, wenn sie den Kultort der Frauengöttin, die sie Agathe nennen, schmücken, obwohl sie sich Mühe geben, dazu alle wachsenden und blühenden Pflanzen zu benutzen?

War sie, wie die Mythologen erzählen, die Ehefrau des Wahrsagers Faunos, und war sie beim heimlichen Weintrinken ertappt und durch ihren Ehemann mit Myrteruten gezüchtigt worden, und ist dies der Grund dafür, daß sie keine Myrte ins Haus bringen und dafür, daß sie den Wein als Milch bezeichnen, wenn sie ihn der Göttin darbringen?

Oder ist es, weil sie von vielem rein bleiben, vor allem aber von den Liebesfreuden, wenn sie dieses Ritual feiern? Denn sie entfernen nicht nur ihre Männer, sondern sie jagen alles Männliche aus dem Haus, jedesmal wenn sie die vorgeschriebenen Rituale zu Ehren der Göttin begehen. Darum schließen sie die der Aphrodite geweihte Myrte aus. Denn sie nennen Aphrodite heutzutage Murkia, früher, scheint es, gaben sie ihr den Namen Myrtia.

21. Warum verehren die Latiner den Grünspecht, und warum achten alle darauf, ihn nicht zu berühren?

Ist es, weil Picus durch die Zaubermittel seiner Frau verwandelt wurde, und als er Grünspecht geworden war, denjenigen, die ihn befragten, Orakelsprüche gab und Vorhersagen machte?

Oder ist diese Geschichte völlig unglaubhaft und wunderlich und ist der andere Mythos überzeugender, demzufolge nicht nur eine Wölfin Romulus und Remus säugte, als sie ausgesetzt worden waren, sondern oft auch ein Grünspecht sie fütterte? Denn wie Nigidius erzählt, hält sich gewöhnlich noch heute dort, wo der Grünspecht sich zeigt, am waldigen Fuß der Berge, auch der Wolf auf.

Oder liegt der Grund eher darin, daß sie glauben, dieser Vogel sei dem Ares geheiligt, wie andere Vögel es anderen Göttern sind? In der Tat ist er kühn und stolz, und sein Schnabel ist so stark, daß er eine Eiche fällt, wenn er mit Schnabelschlägen in ihr Inneres vordringt.

22. Warum denken sie, daß Janus doppelgesichtig war, und warum stellen sie ihn so in der Malerei und der Skulptur dar?

Ist es, weil er von Geburt Grieche war, angeblich aus Perrhaibia, dann aber nach Italien hinüberfuhr und dort im gemeinsamen Leben mit Barbaren seine Sprache und seine Lebensart änderte?

Oder ist es eher, weil er die Italiker, die wilde Pflanzen aßen und ohne Gesetz lebten, änderte und eine andere Lebensart einführte, indem er sie überzeugte, die Erde zu bebauen und in einer Polis zu leben?

Römische Fragen

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